Den Himmel auf Erden fuer Dich
es dir geht, wird ihm das Herz brechen.”
Annie hielt ihr Baby an sich gepresst. Sie blinzelte erneut und Tränen begannen ihr die Wangen hinunterzulaufen.
“Oh Melinda.”
Melinda erhob sich. “Geh nach Hause, Annie. So schnell wie möglich. Lass deinen Vater nicht noch mehr leiden, als er es bereits getan hat.” Sie ging zur Tür. “Ich werde nicht mehr hierher kommen. Ich wäre keine wahre Freundin, wenn ich das täte.”
Annie schluchzte. “Cole hat dich dazu gebracht, dass zu sagen, nicht wahr?”
“Nein, Annie. Er wollte, dass ich es dir sage, aber er hätte mich nie gegen meinen Willen dazu bringen können. Ich sage es, weil es das Richtige ist. Ich sage es, weil du ein Zuhause hast und Menschen, die dich lieben. Und weil du sie jetzt brauchst -
genau wie sie dich und Brady brauchen.” Sie griff zur Türklinke.
“Warte”, rief Annie.
Melinda seufzte. “Oh Annie.”
“Nein, warte. Hör mir zu. Du hast Recht. Ich bin ein Feigling.
Ich habe Angst, meinem Dad gegenüberzutreten. Aber ich werde es tun. Ganz bestimmt.”
Melinda nickte. “Gut, darüber bin ich sehr froh.”
“Aber ich stelle eine Bedingung.”
Melinda runzelte die Stirn. “Wie bitte?”
“Ich werde es nur tun, wenn du mit mir nach Bluebonnet kommst.”
Melinda sah ihre Freundin fassungslos an. Dann stöhnte sie.
“Annie! Das ist verrückt.”
“Warum? Warum ist das verrückt?”
“Nun, weil ich nicht einfach so nach Texas fahren kann.”
“Warum nicht?”
“Nun, weil ich …”
“Du könntest es. Du könntest.”
“Nein, ich…”
“Du hast im Moment keinen Job - und du sagst doch selbst, dass du nicht sofort eine neue Arbeit finden musst. Und vielleicht täte ein Besuch in Bluebonnet dir gut. Du würdest die Menschen dort bestimmt in dein Herz schließen, das weiß ich.
Vielleicht würde eine kleine Abwechslung jetzt genau das Richtige für dich sein. Vielleicht siehst du dann dein Leben in einem anderen Licht.”
“Oh Annie. Nach Texas zu fahren wird mir kaum helfen.”
“Das weißt du erst, wenn du es versucht hast. Und selbst wenn es nicht wichtig für dich wäre, würde es für mich die ganze Welt bedeuten. Du bist meine Freundin. Und ich brauche dich jetzt. Nur für eine Weile, bitte. Nur für ein oder zwei Wochen, weil ich ein Feigling bin und dich an meiner Seite brauche. Ich brauche…”
“Annie, hör auf. Nein.”
Annie hob entschlossen das Kinn. “Dann gehe ich auch nicht.
Ich fahre nicht ohne dich. Fertig, aus.”
“Jetzt benimmst du dich kindisch.”
“Vielleicht. Trotzdem bleibe ich hier, wenn du nicht mitkommst. Es liegt also bei dir.”
9. KAPITEL
Melinda fuhr an diesem Abend mit dem sicheren Gefühl nach Hause, das Richtige getan zu haben, selbst wenn der Gedanke, Annie und Brady nicht mehr wieder sehen zu können, fast unerträglich schmerzte. Irgendwie würde es ihr gelingen, das Wochenende zu überstehen, und am Montag konnte sie dann sofort mit der Jobsuche beginnen. Wie gern hätte sie mit Annie über die verschiedenen Angebote gesprochen, mit ihr die Vor-und Nachteile abgewogen.
Aber leider konnte sie ihre Freundin nicht mehr um Rat fragen, eine Tatsache, die sie ab jetzt akzeptieren musste.
Am Sonntagmorgen kaufte sie sich die Sunday Times, las sorgfältig die Stellenanzeigen durch und umrandete alles, was eventuell in Frage kommen könnte. Dann packte sie sich ein Picknick ein, fuhr zum Griffithpark, ging ein wenig spazieren und legte dann im Schatten einer großen Eiche ihre Decke aus.
Es wurde ein wirklich angenehmer, wenn auch etwas einsamer Nachmittag.
Gegen vier Uhr fuhr sie nach Hause und musste zu ihrem Erstaunen feststellen, dass Coles Jeep in ihrer Einfahrt stand.
Als sie ebenfalls geparkt hatte, sah sie, dass er auf den Stufen vor dem Haus saß und wartete.
Er erhob sich, als sie näher kam, und nahm seinen Hut ab.
“Ich muss mit dir reden.”
Sie ließ ihn ins Haus. Er warf den Hut auf seinen Sessel und schien zu nervös und ungeduldig zu sein, um Platz nehmen zu wollen.
“Ich streite mich jetzt seit zwei Tagen mit meiner Schwester”, erklärte er. “Ich schreie sie an, sie schreit zurück, und das Baby schreit sich die Kehle aus dem Hals.”
“Will sie immer noch nicht mit dir fahren?”
“Nein, nur wenn du mitkommst.” Er schaute auf die Spitzen seiner Stiefel und dann wieder zu ihr hinüber. Die stumme Bitte in seinen Augen berührte sie tief.
Sie trat einen Schritt zurück. “Nein, warte mal eine Minute.
Du warst derjenige,
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