Den Himmel auf Erden fuer Dich
Mann zurück. “Mr. Yuma. Das ist ein Irr…”
Annie legte eine Hand auf ihre Schulter und unterbrach sie mitten im Wort. “O ja”, sagte Annie rasch. “Dad hat uns einen irrsinnig herzlichen Empfang bereitet. Er hat uns sehr vermisst.
Und wir haben ihn ebenfalls vermisst. Doch nun sind wir zu Hause. Alles wird wieder gut werden. Aber jetzt braucht er ein wenig Ruhe, nicht wahr?”
Melinda sah ihre Freundin stirnrunzelnd an. “Aber, Annie …”
“Was?”, fragte Annie mit einem flehenden Ausdruck in den Augen.
Melinda schaute Hilfe suchend an Annie vorbei zu Cole hinüber. Dieses Missverständnis musste doch irgendwie aufgeklärt werden, doch unglücklicherweise schaute Cole sie nicht an.
Dann streckte der alte Mann den gesunden Arm aus und strich mit den Fingern über die Hand, mit der sie Bradys Köpfchen hielt. “Wo ist dein Ehering, Melinda?”
“Ich…”
Doch Preston sah bereits anklagend zu Cole hinüber. “Deine Frau braucht einen Ring, Junge. Frauen hängen an solchen Dingen.”
Annie lief nach vorne. “Dad, jetzt musst du dich wirklich ein wenig ausruhen.” Sie schenkte Melinda ein gestellt strahlendes Lächeln. “Warum gehst du nicht mit Brady und Cole nach unten?, Ich helfe Dad ins Bett, und dann komme ich nach.”
Melinda starrte ihre Freundin fassungslos an. Sie musste dem Mann doch die Wahrheit sagen. Was hatte es für einen Sinn, mit dieser absurden Lüge zu leben?
“Bitte”, flehte Annie. “Geht nach unten. Ich werde gleich nachkommen. Und dann … dann werden wir uns um alles andere kümmern.” Sie warf ihrem Bruder einen bittenden Blick zu, der nervenaufreibend schweigsam war. “Cole?”
Der Klang seines Namens brachte ihn in Bewegung. Er ging zu Melinda hinüber und reichte ihr die Hand. “Komm. Dad braucht jetzt Ruhe.”
Melinda sah ihn erstaunt an. “Aber …”
“Komm schon”, sagte er leise. “Man kann nicht alles auf einmal machen, oder?” Er legte eine Hand auf ihre Schulter und führte sie mit dem Baby zur Tür hinaus.
Unten ging er mit ihr in das große, gemütliche Wohnzimmer, dessen Wände zur Hälfte mit Kirschholz getäfelt waren. Die graue Katze musste mit ihnen ins Haus gekommen sein. Sie lag jetzt zusammengerollt auf einem der bequemen Polstersessel.
“Nimm Platz”, sagte Cole und ging zur Tür. “Ich bin gleich zurück.”
“Cole.” Er blieb stehen.
“Wohin gehst du?”
“Ich will nur rasch diese Wippe holen, die du gekauft hast, und die Wickeltasche für Brady.” Dann lief er mit raschen Schritten raus. Ohne Zweifel hatte er keine Lust zu hören, was sie ihm zu sagen hatte.
Sie saß mit dem Baby auf der Couch und wartete geduldig, bis er zurückkehrte und die Wippe neben der Couch auf den Teppich gestellt hatte.
“Da”, sagte er. “Du kannst ihn hineinlegen, wenn du willst.”
“Oh”, sagte sie mit zuckersüßer Stimme. “Warum bist du auf einmal so fürsorglich und entgegenkommend?”
“Melinda”, tadelte er sie.
Doch sie ließ sich nicht beirren. “Du hast deinen Vater angelogen. Das heißt, deine Schwester hat gelogen, und du hast einfach nur dagestanden und es zugelassen.”
Er ging zurück zu der Tür, durch die er gerade gekommen war, und schloss sie. Offensichtlich hatte er Angst, dass sein Vater ihre Unterhaltung mit anhören könnte. “Es war keine Lüge”, sagte er dann bedächtig. “Zumindest nicht genau.”
“Keine Lüge? Na, hallo. Soweit ich mich erinnere, sind wir beide nicht verheiratet. Und Brady ist Annies Sohn und nicht unserer.”
“Ich meine, wir haben nicht gelogen. Er war derjenige, der
…”
“Erzähl keinen Unsinn. Ja, dein Vater hat den falschen Schluss gezogen - und du und Annie, ihr habt gelogen, weil ihr seinen Irrtum nicht aufgeklärt habt.”
Cole fuhr sich mit der Hand durchs Haar. “Er hat so glücklich ausgesehen.”
“Oh, natürlich. Das ist eine Entschuldigung. Weil er so glücklich aussah, lässt du ihn einfach in dem Glauben, seine Annahme wäre richtig. Du solltest noch ein paar Lügen erzählen, die ihn glücklich machen. Vielleicht springt dein Vater dann aus dem Rollstuhl und tanzt vor Freude.”
Coles Gesicht bekam einen trotzigen Ausdruck, und er starrte verbissen auf seine Stiefelspitzen.
“Gibt es etwas an deinen Stiefeln, das du bisher noch nicht bemerkt hast”, fragte sie trocken, nachdem er keine Anstalten machte, ihr zu antworten.
Daraufhin hob er den Blick. “Hör zu, ich habe ihn nicht mehr glücklich gesehen, seit Annie weggelaufen war.
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