Den letzten beißen die Dämonen
mit Gliep arbeitet. Ich muss sichergehen, dass mit ihm alles in Ordnung ist.«
Jetzt läuft für uns beide wieder der gleiche Film, und ich entspanne mich ein wenig. Wenn der Boss keine anderen Probleme mit meinem Vorschlag hat, ist alles in Ordnung.
»Ah ... genau genommen, Boss«, sage ich vorsichtig, »hatte ich gar nicht an Nunzio gedacht. Ich dachte mir, dass Pookie und ich die Sache vielleicht übernehmen könnten.«
Nunzio und ich haben dieses Vorgehen natürlich abgesprochen. Bei genauerer Betrachtung war es wohl keine so gute Idee, alle drei Leibwächter des Bosses gleichzeitig abzuziehen. Außerdem scheint es sinnvoll, dass einer von uns, der mit seinen Marotten vertraut ist, in seiner Nähe bleibt, während der andere ein Team mit Pookie bildet. Naja, Pookie hat es mir schon angetan, seit sie mich das erste Mal umgehauen hat, also habe ich nicht lange diskutiert, als Nunzio vorgeschlagen hat, dass er beim Boss bleiben könne.
Der Boss scheint von diesem Vorschlag jedoch ziemlich überrascht zu sein, also fahre ich hastig fort.
»Wirklich, Boss«, sage ich. »Für drei Leibwächter gibt es hier nicht so schrecklich viel zu tun. Ich meine, so wie ich das sehe, droht dir hier im Schloss nur von einer einzigen Person körperlicher Schaden, und das ist die Königin. Und ich glaube, um die brauchst du dir keine Sorgen machen, bis du dich in dieser Heiratsgeschichte entschieden hast. Ich suche doch nur nach einer Möglichkeit, wie wir unser Gehalt verdienen können ... irgendetwas Nützliches.«
Aus irgendeinem Grund scheint ihn das zu überzeugen, und er greift nach einer Feder.
»Also gut, Guido«, sagt er und unterschreibt. »Ihr habt den Job. Vergiss nur nicht, mich auf dem Laufenden zu halten.« Damit trifft er einen wunden Punkt, weil das genau das ist, was wir nicht tun wollen.
»Danke, Boss«, sage ich und schnappe mir die Schriftrolle, darauf bedacht, ihm nicht in die Augen zu sehen. »Du wirst es nicht bereuen.«
Damit mache ich mich aus dem Staub, was nur heißt, dass ich sein Zimmer verlasse.
Auf dem Korridor vor der Tür merke ich erst, dass mein Herz für jemanden, der gerade eine einfache Unterredung mit seinem Arbeitgeber hinter sich hat, in einer enormen Geschwindigkeit schlägt. Mir geht auf, dass ich mich ernsthaft darauf freue, wieder ins Feld zu ziehen, denn die wilden Zeiten und Keilereien, die gewöhnlich meine Zeit in Anspruch nehmen, scheinen mir weit weniger anstrengend zu sein als dieser Diplomatenkram.
Kapitel 4
SIE KENNEN SICHER SPRÜCHE WIE: ›SPINNE AM MORGEN, SPINNE AM ABEND ... ‹ ICH SAG' IHNEN WAS: VERGESSEN SIE'S. WIR SIND RUND UM DIE UHR FÜR SIE DA.
KANKRA FREIBERUFLERIN
Es ist eine wohl bekannte Tatsache, dass das Leben nicht immer der vorausgegangenen Planung folgt! Für jemanden in meinem Geschäft ist das besonders offensichtlich, schließlich ist es der Hauptgrund dafür, dass ein friedliebendes Wesen wie ich es für nötig erachtet, so genanntes Handwerkszeug zu horten, mit anderen Worten stumpfe oder weniger stumpfe Gegenstände. Neunzig Prozent der Situationen, die ein gewaltsames Eingreifen notwendig machen, verlaufen nicht plangemäß, sodass sich sehr schnell die Prioritäten von der Gewinnmaximierung zum puren Überleben verlagern können.
Aber ich schweife ab.
Eigentlich war ich davon ausgegangen, dass es das größte Problem bei unserer geheimen Spionagemission wäre, den Boss zur Mitarbeit zu bewegen, ohne ihn tatsächlich wissen zu lassen, was wir vorhatten. Wie sich herausgestellt hat, ließ sich das jedoch recht einfach bewerkstelligen, besonders, weil er durch die finanziellen Probleme des Königreichs abgelenkt war und an diesem Tag schon so früh zu trinken angefangen hatte ... was offenbar Hand in Hand mit jeglicher Arbeit geht, die etwas mit Zahlen zu tun hat. Auf jeden Fall verließ ich ihn mit einer Schriftrolle, in der Spynne als Königliche Inspekteurin abkommandiert wurde, und der Erlaubnis, mich zusammen mit Pookie der Aufgaben persönlich bevollmächtigter Außendienstmitarbeiter annehmen zu dürfen. Das war doch schon nicht schlecht.
Was die Ermittlungen betrifft, so nahm ich an, dass wir einen Ausflug auf das Land vor uns hatten. Einen Spaziergang, der uns weit fort von dem Ärger und den Eifersüchteleien bei Hofe führen würde. Unglücklicherweise bin ich, wie Nunzio mir immer wieder gern unter die Nase reibt, nicht der schnellste oder detailversessenste Denker, wenn es um derartige Überlegungen geht.
Was ich bei der
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