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Den letzten beißen die Dämonen

Den letzten beißen die Dämonen

Titel: Den letzten beißen die Dämonen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert Asprin
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haben, damit die nächste Ermittlungstruppe nicht wieder ganz von vorn anfangen muss.«
    Spynne sackt irgendwie ein bisschen zusammen, und alle Luft scheint aus ihrem Körper zu weichen. Plötzlich sieht sie gar nicht mehr wie ein junger Raufbold aus, sondern wie ein kleines Mädchen, das gerade erfahren hat, dass es nicht zur Party gehen darf.
    »Also erstatten wir erst im Palast Bericht«, sagt sie mit matter Stimme. »Der Zauberer bekommt seine Informationen, und meine Dienste als Königliche Ermittlerin werden nicht mehr gebraucht. Tut mir leid, dass ich so gedrängelt habe, Guido, es ist nur, weil ich so viel Spaß bei der Sache hatte. Ich schätze, ich wollte es einfach noch ein bisschen hinauszögern.«
    Nun wird mir klar, aus welchem Grund sie so hartnäckig darauf bestanden hat, die Ermittlungen fortzusetzen. Spynne hat eine großartige Zeit mit mir und Pookie verbracht. Statt als Außenseiterin ständig um Anerkennung zu kämpfen, hat sie sich bei uns wie die Lieblingsschwester fühlen können. Besonders bei Pookie, die ihr alle möglichen Tipps gegeben hat, angefangen mit aufreizender Kleidung bis hin zu der Frage, wie man einen Haufen Maulhelden ausschaltet, ohne dass auch nur die Frisur aus den Fugen gerät.
    Wenn diese Mission beendet ist, kehren Pookie und ich zurück zu unserer üblichen Truppe, die, wie ich schon früher sagte, alle spitze sind, sowohl als Kämpfer wie auch als Freunde. Spynne hingegen wird sich wieder ihrer Einheit in der Armee anschließen, eine Existenz, die, wie ich aus eigener Erfahrung weiß, bestenfalls als freudlos bezeichnet werden kann. Dieses Schicksal würde ich nicht einmal meinem ärgsten Feind wünschen, umso weniger jemandem, den ich so gern habe wie Spynne.
    Pookie erregt mit einem Blick meine Aufmerksamkeit, der mir zweifelsfrei verrät, dass sie ähnliche Gedanken wälzt.
    »Ah, gehen wir es noch einmal durch«, sage ich, um ein bisschen Zeit zu schinden und nachzudenken. »Sicher, ich habe eine eigene Meinung, aber ich sehe mich nicht gern als engstirnig. Vielleicht habe ich ja etwas übersehen.«
    Spynne verdreht die Augen, erkennt dann aber, dass ich vielleicht bereit bin, meine Position aufzugeben, worauf sie versucht, eine aufmerksame Miene aufzusetzen.
    »Wir wissen bisher von zwei verschiedenen Gruppen«, beginne ich.
    »Richtig«, greift Pookie den Faden auf. »Die Heckenschützen im Königlichen Jagdrevier und der Kasper in der Verkleidung.« Ich nicke und trommele nachdenklich mit dem Finger.
    »Von den beiden stellen die Kerle im Wald vermutlich die größere Bedrohung dar. Die Frage ist, gibt es irgendeine Möglichkeit für uns, noch weiter herumzuschnüffeln, ohne ihnen gleich in den Wald zu folgen?«
    »Hat der Hauptfeldwebel nicht irgendetwas über eine Schlafsiedlung in der Nähe des Waldes gesagt?«, fragt Pookie. »Ja. Die Sherwood-Truppe«, antworte ich. »Und?«
    »Na ja, wir scheinen es mit einer unbedeutenden Gruppierung von Guerillakämpfern zu tun zu haben«, erinnert uns Pookie. »Die meisten Militärexperten vertreten die Meinung, dass Guerillakämpfer nur mit der Unterstützung der jeweiligen Bevölkerung operieren können. Vielleicht können wir in dieser Schlafsiedlung mehr erfahren.«
    »Ich dachte, sie würden von dem leben, was das Land zu bieten hat«, sagt Spynne. »Ich meine, es muss doch jede Menge Wild in dem Jagdrevier geben.«
    »Oh-oh«, sage ich. »Schon mal probiert, wild lebendes Wild zu essen? Zur Abwechslung mag das ja ganz gut sein, aber auf Dauer ist es ziemlich mies, es sei denn, man hat einen Koch, der wirklich weiß, was er tut.«
    »Außerdem«, fügt Pookie hinzu, »haben sie die Steuereintreiber um ihr Geld erleichtert. Man braucht kein Geld, wenn man von dem lebt, was das Land zu bieten hat. Die Chancen stehen gut, dass sie es irgendwo ausgegeben haben. Diese Schlafsiedlung scheint der logische nächste Schritt zu sein.«
    »Klingt nach einem Plan«, sage ich. »Den Leuten, die in der Gegend leben, ein paar Informationen abzupressen, gefällt mir jedenfalls besser, als wie eine Schlange durch Büsche und Sümpfe zu kriechen. Was meinst du, Spynne?«
    »Was immer ihr für richtig haltet, Leute«, sagt sie in bemüht lässigem Tonfall.
    Pookie zwinkert mir zu, sodass Spynne es nicht sehen kann. Ich beschließe, dass es gar keine so dumme Idee ist, mit der Rückkehr in den Palast noch ein bisschen zu warten.

Kapitel 8
ICH HATTE EINFACH DIE BESSEREN, ÄH, ARGUMENTE.
V. KLITSCHKO
    »Wisst ihr, ich bin jetzt schon so

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