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Den letzten beißen die Dämonen

Den letzten beißen die Dämonen

Titel: Den letzten beißen die Dämonen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert Asprin
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fort. »Als ich reingekommen bin, hast du mir bei nahe den Kopf abgerissen, weil du dachtest, ich käme mit neuen Problemen zu dir. Und im nächsten Atemzug beschwerst du dich, dass Guido und Nunzio mit ihren neuen Problemen nicht zu dir gekommen sind. Du denkst, du wärst durcheinander? Dann bist du jedenfalls nicht allein. Inzwischen ist das ganze Team durcheinander.«
    »Ich ... ich scheine irgendwie nichts mehr unter Kontrolle zu haben«, gestand ich.
    »Das ist mir aufgefallen«, sagte sie und wand sich zum Gehen. »Naja, wenn du eine Lösung gefunden hast oder einfach mit jemandem reden willst, dann sag mir Bescheid. Bis dahin, denke ich, ist es das Beste, wenn ich versuche, dir möglichst aus dem Weg zu gehen.«
    »Bunny, ich ...«, fing ich an, doch sie war schon weg. Toll.
    Ich lehnte mich an Glieps Stall und ließ die Gedanken durch meinen Kopf kreisen.
    Nun war zu allem Überfluss also auch noch Bunny wütend auf mich. Festzustellen, wie sehr mich das berührte, war merkwürdig. Als ihr Onkel, Don Bruce, sie mir als meine persönliche Gangsterbraut zugeteilt hatte, leistete sie sich einen derart starken Auftritt, dass ich mich in ihrer Nähe regelrecht unwohl fühlte. Verdammt, ich hätte mir vor Angst beinahe in die Hosen gemacht. Seitdem war sie jedoch in die Rolle meiner Verwaltungsassistentin und persönlichen Vertrauten geschlüpft, in der sie eine solche Kompetenz und Effizienz bewies, dass sie sich zu einem unverzichtbaren Mitglied unseres Teams entwickelt hat. Ich konnte ihr nur höchsten Respekt entgegenbringen und wünschte mir verzweifelt, von ihr im Gegenzug ebenfalls respektiert zu werden.
    »Bunny ... Recht.«
    Ich blickte auf und sah, dass Gliep wach war und mich anstierte.
    »Gliep!«, rief ich. »Geht es dir gut, Bursche? Du siehst besser aus, und ... du sprichst?«
    Nun fiel mir wieder ein, dass er, bevor er zusammengebrochen war, meinen Namen ausgesprochen und somit sein Vokabular mit einem Schlag verdoppelt hatte. Das Ereignis hatte mich tief beeindruckt, aber jetzt ...
    »Bunny ... Recht«, sagte er wieder.
    »Einen Augenblick mal, Gliep«, sagte ich. »Du kannst sprechen? Warum hast du früher nichts gesagt?«
    »Geheimnis«, sagte er und verdrehte sich den Hals, um zur Tür zu blicken. »Bewahren ... Geheimnis?«
    »Natürlich werde ich ein Geheimnis bewahren«, versicherte ich ihm. »Aber ... warte mal. Was meinst du mit ›Bunny hat Recht‹?«
    »Freunde ... Skeeve ... gern«, sagte mein Haustier. »Skeeve ... nicht... glücklich. Freunde ... versuchen ... machen ... glücklich. Nicht ... wissen ... wie.«
    Ob es an seiner gebrochenen Sprechweise lag oder an der Einfachheit der Sprache, aber was Gliep da sagte, ergab einen Sinn. Es war gewissermaßen die Zusammenfassung dessen, was mir ein ganzer Haufen Leute erzählt hatte. In Ermangelung von Informationen von meiner Seite war das Team sich selbst überlassen geblieben und hatte lediglich mutmaßen können, was mich glücklich machen würde, und diese Mutmaßungen waren zur Grundlage seiner Handlungen geworden. Hingegen hatte ich ihre Handlungen beobachtet, ohne zu erkennen, was sie taten, und ...
    »Moment mal, Gliep«, sagte ich. »Diese ›Unfälle‹, die du in letzter Zeit hattest. Haben die irgendwas mit dem zu tun, was du mir gerade erzählt hast?«
    »Gliep«, sagte er und kaute an seinem Fuß.
    »Oh, nein«, gab ich zurück. »Die Tour mit dem stummen Geschöpf zieht nicht mehr. Beantworte meine Frage.«
    Er sah mir direkt in die Augen.
    »Skeeve ... nicht ... glücklich«, sagte er. »Gliep ... Skeeve ... gern.«
    Wenn ich schon vorher den Eindruck hatte, meine Gedanken würden sich überschlagen, dann fuhren sie jetzt Achterbahn. »Aber Gliep, ich weiß nicht, was nötig wäre, um mich glücklich zu machen«, klagte ich verzweifelt.
    »Reden ... Aahz«, entgegnete er.
    »Was?«
    »Reden ... Aahz«, wiederholte er. »Aahz ... helfen.« Eigentlich klang das nach einem wirklich guten Rat. Aahz war schon lange mein Lehrer und Mentor gewesen, ehe er mich als gleichberechtigten Partner anerkannt hatte. Nicht nur, dass er viel mit mir erlebt und eine Menge Zeit mit mir verbracht hatte, er hatte auch ein begründetes Interesse an meinem Wohlergehen.
    »Gute Idee, Gliep«, sagte ich. »Aber da wir uns gerade unterhalten ...«
    »Reden ... Aahz«, sagte er wieder. »Gliep ... schlafen ... jetzt. Gliep ... aua.«
    Damit ließ er den Kopf zu Boden sinken, seufzte schwer und schloss die Augen.
    Da ich also nun sogar von meinem

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