Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Den letzten beißen die Dämonen

Den letzten beißen die Dämonen

Titel: Den letzten beißen die Dämonen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert Asprin
Vom Netzwerk:
hätten wir längst besprochen.«
    »Ich weiß«, entgegnete sie grinsend. »Aber der Versuch ist schließlich nicht strafbar.«
    »Und es war tatsächlich eine zauberhafte Zeremonie«, sagte ich. »Obwohl ich gestehe, ich bin erleichtert, dass Massha nicht auftreten musste.«
    »Auftreten?« Die Königin legte den Kopf schief. »Wovon sprecht Ihr?«
    Ich erklärte ihr, welche Kommentare ich während der Feierlichkeiten mit angehört hatte.
    »Ach, wirklich?«, sagte sie, und plötzlich klang ihre Stimme um einige Grad kälter. »Tut mir einen Gefallen, Lord Skeeve. Solltet ihr irgendeine dieser Personen bei diesem Empfang erblicken, dann seid so gut und zeigt sie mir.«
    »Ah ... Klar«, sagte ich. »Aber warum? Wenn ich fragen darf.«
    »Sagen wir, ich habe Massha lieb gewonnen, während wir gemeinsam diese kleine Party geplant haben.« Königin Schierlingsfleck lächelte. »Übrigens habe ich über Eure Idee nachgedacht, und je länger ich darüber nachdenke, desto besser gefällt sie mir.«
    Ich hatte ihr vorgeschlagen, sich zu überlegen, ob sie den Posten des Königlichen Magikers mit Massha besetzen könnte, da die Chaos GmbH bald wieder ihrer Wege ziehen würde.
    Gerade wollte ich zu einer Antwort ansetzen, da reckte sie plötzlich eine Hand hoch.
    »Ups! Ich muss gehen«, sagte sie. »Gleich wird der Brautstrauß geworfen, und das Gekeife will ich mir nicht entgehen lassen.«
    Damit verschwand sie wieder in der Menge, nicht unbedingt im Laufschritt, aber doch weit schneller als es ihr üblicher königlicher Gang zugelassen hätte.
    Was dann geschah, war so faszinierend wie verwirrend. Massha versammelte eine ansehnliche Menge junger Frauen um sich, Bunny, Tananda und Königin Schierlingsfleck eingeschlossen. Dann wandte sie ihnen die Kehrseite zu und warf ihren Blumenstrauß über ihren Kopf hinweg in die Menge hinein. Das nachfolgende Gerangel war nichts für labile Gemüter.
    Was ich nicht verstehen konnte, war, warum die Frauen sich nicht einfach an den Blumenmassen bedienten, die Hof und Tische schmückten, statt sich um diesen speziellen Strauß zu streiten.
    »Ich habe mich Armeen und Dämonen gestellt«, ertönte neben mir eine Stimme, »aber ich würde eher mein Offizierspatent zurückgeben, als in dieses Gezänk einzugreifen.«
    »Hallo, General«, sagte ich und lächelte ihm zu. »Vielleicht solltet Ihr einige von ihnen für Eure Armee rekrutieren, denn ich muss Euch zustimmen. Sie sind Furcht erregend.«
    »Wenn wir sie dazu bringen könnten, nicht gegeneinander zu kämpfen, sondern sich auf den Feind zu konzentrieren, wäre es eine Überlegung wert«, entgegnete er lachend. »Übrigens dachte ich, wir hätten uns auf Hugh anstelle von General geeinigt, als wir uns das letzte Mal unterhalten haben.«
    »Tut mir leid, Hugh«, sagte ich. »Alte Gewohnheiten sind schwer zu durchbrechen. Dabei fällt mir ein, ehe es in all diesem Wahnsinn untergeht: meinen herzlichen Glückwunsch für Euch beide.«
    »Und meinen Dank an Euch, Lord Skeeve«, sagte er mit einer angedeuteten Verbeugung. »Wir schulden Euch sehr viel, als Einzelpersonen, als Paar und als Angehörige des Reichs.«
    »Ich habe nur getan, was ich konnte.« Ich zuckte mit den Schultern. »Ich wünschte nur, ich wäre dabei nicht so unbeholfen gewesen.«
    »Eigentlich«, sagte Hugh, »habe ich bei meinen Worten an die letzten Jahre in ihrer Gänze gedacht. Aber ich sehe, dass Euch das Thema unangenehm ist, also lassen wir es besser. Freunde sollten einander zu derartigen Anlässen kein Unbehagen bereiten.«
    »Eigentlich fühle ich mich so wohl wie nie zuvor, so mich die Erinnerung nicht trügt«, sagte ich. »Trotzdem weiß ich die gute Absicht zu schätzen.«
    »Da seid ihr ja! Kommt her, meine Süßen!«
    Massha war aus der Menge entschwebt, um mich in ihre gewaltigen Arme zu ziehen.
    »Oh, Skeeve«, flüsterte sie, und ihre Stimme klang erstaunlich sanft angesichts ihres ungestümen Wesens. »Vielen, vielen Dank. Für alles. Ich war nie so ... oh, es geht schon wieder los.«
    Sie barg ihr Gesicht an meiner Schulter, als die Tränen aus ihren Augen strömten.
    Über ihre Schulter hinweg sah Hugh mich an und zwinkerte mir zu.
    »Komm, meine Liebe«, sagte er sanft und legte ihr eine Hand auf den Rücken. »Wir dürfen unsere Gäste nicht vernachlässigen. Sie erwarten, dass wir den Tanz eröffnen.«
    »Richtig«, sagte sie, richtete sich auf und tupfte sich die Tränen vom Gesicht. »Nicht weggehen, Skeeve. Wir müssen noch miteinander

Weitere Kostenlose Bücher