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Den letzten beissen die WerWölfe

Den letzten beissen die WerWölfe

Titel: Den letzten beissen die WerWölfe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: H Venn
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ja jetzt genug hier.«
    Sprachs, setzte sich in seinen Wagen, warf aus Rücksicht auf noch schlafende Anwohner nur das Blaulicht an und verschwand Richtung Rurtal.
    »Steiler Zahn, diese Neue in eurer Polizeikaserne. Hat da schon einer von euch Aktien drauf?«, wollte Nusselein wissen, doch der Kommissar knurrte nur:
    »Viel zu jung.«
    »Du zitierst die Boehse Onkelz. Und die finde ich zum Kotzen«, maulte der Journalist.
    »Wer tut das nicht?«, stimmte der Kommissar ihm ausnahmsweise einmal zu.
    ***
    07.30 Uhr
    Incitatus machte eine furchtbare Entdeckung.
    Nusselein hatte hinter dem Wohnwagen einen kleinen Bretterverschlag gebaut, den er großspurig »Meinen Bionaturkühlschrank« nannte. Dort lagerten die Konserven, die er für den Fall eines Vulkanausbruchs in der Eifel hamsterte. In dem wackeligen Schuppen befanden sich aber auch die kleinen, flachen Döschen mit Katzenfutter: »Zarte Häppchen«, »Pastete für Ihren Liebling«, »Feine Komposition« und »Soufflé«, um nur einige zu nennen. Als Incitatus an diesem Morgen durch die Katzenklappe den Wohnwagen verließ, machte er eine peinvolle Entdeckung: Die Tür zum Schuppen stand weit offen, der Stapel mit Katzenfutter, das sonst immer ordentlich in einem kleinen Regal gestapelt wurde, war umgekippt, auf dem Boden zerstreut und – so überschlug der Kater unter Zuhilfenahme seiner Krallen:
    Mindestens zehn Döschen fehlten, waren gemein gestohlen worden.
    Ein Fall für die Katzen-Gendarmerie – also für Incitatus himself.
    ***
    08.05 Uhr
    Da nur wenige Roetgener etwas von dem nächtlichen Feuerwehreinsatz bemerkt hatten, hielt sich die Masse der Schaulustigen in Grenzen. Die beiden »Schmusi-Spusis«, wie Nusselein spottete, beendeten schon bald ihre Arbeit und erstatteten dem Eifeler Kollegen Bericht. Cornelius Damm zog Gottfried Zimmermann nach einem abfälligen Blick auf Nusselein von diesem weg:
    »Ich kenne zwar deine Affinität für den Knallchargen da, aber ich möchte nicht unbedingt Dienstliches vor dem ausplaudern. Also: Hinter dem Haus wurde eine Scheibe eingeschlagen, ein Stein liegt innen im Haus, keine Fingerabdrücke dran. Der oder die Einbrecher wussten offensichtlich, dass sie soviel Lärm machen konnten, wie sie wollten. In zwei Zimmern wurden Holzspäne entzündet – Brandbeschleuniger, nach meiner Erfahrung wohl simples Benzin. Das Mobiliar ist ziemlich zerstört, da findest du nur Asche und Schrott. Wahrscheinlich wollten die Täter irgendetwas vernichten. Ich bin sicher: Da besteht ein Zusammenhang zu unserem Mord, sonst macht das keinen Sinn. Hattest du dir gestern mal die Schränke vorgenommen?«
    Gottfried Zimmermann nickte:
    »Ja, natürlich! Vielleicht liegt in meinem Schreibtisch genau das, was man hier vernichten wollte oder gesucht hat.«
    »Dann guck mal in den nächsten Tagen rein«, spottete Damm, ehe sich die beiden Spurensicherer verabschiedeten:
    »Und merkt euch, Ihr bekloppten Eifeler: In der nächsten Nacht möchte ich in Aachen in meinem Bett neben meiner Frau ausschlafen!«
    Gottfried Zimmermann schaute sich suchend um, konnte aber nirgendwo Charly Nusselein ausmachen:
    »Um diese Zeit ist doch noch kein Puff auf«, murmelte er und fuhr nach Monschau zurück.
    ***
    09.05 Uhr
    Die Anrufe waren kurz und wurden ausschließlich von Festnetzanschlüssen geführt:
    »Die Wölfe sind zurück.«
    Der Angerufene wählte sofort seinerseits eine Nummer:
    »Die Wölfe sind zurück.«
    Die Telefonkette war nicht sehr lang, nur zweimal klingelte an diesem Morgen in dieser Angelegenheit ein Telefon. Handys gab es – wie gesagt – in dieser Abfolge nicht.
    ***
    09.15 Uhr
    Da Charly Nusselein keine gesteigerte Lust verspürte, den beiden Beamten der Spurensicherung über den Weg zu laufen, setzte er sich in seinen Mazda und fuhr zum Roetgener Rathaus. Dort stellte er seinen Wagen auf einem Behindertenparkplatz ab und trottete gemächlich zum Empfang. Brav stellte er sich dort bei Reinhard Wilden mit »Presse – der Nusselein« vor und verlangte Heinz Mertens, den Allgemeinen Vertreter des Bürgermeisters. Dessen Büro lag nur wenige Meter hinter dem Empfangsbereich.
    Heinz Mertens kannte den Journalisten seit Jahren und so konnte Nusselein ohne Umschweife zur Sache kommen:
    »Ich habe gehört, dass der ermordete Fritz Rumbach mal Bürgermeister von Roetgen war.«
    Heinz Mertens nickte:
    »Das ist richtig. Von den Amerikanern 1944 eingesetzt.«
    Dann griff er aus seinem Schrank einen Ordner mit der Aufschrift »Roetgen –

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