Den letzten beissen die WerWölfe
seinen Notizen:
»Also, am Geldautomat wurde mit einem explosiven Gasgemisch gesprengt.«
Gottfried Zimmermann hakte nach:
»Geld scheint aber nicht geraubt worden zu sein?«
»Nein«, nickte Manfred Dunkel, »der Automat ist nicht geknackt worden. Die Panzerung hat gehalten.«
Spurensicherer Damm ergänzte:
»Mit einem Keil haben die Täter den Geldausgabeschlitz etwas geweitet, damit der Schlauch für die Gaszufuhr nicht abgeklemmt wurde und das Gemisch ungehindert in den Automaten einströmen konnte.«
Manfred Dunkel ergänzte:
»Hätte denen aber auch nichts gebracht, da die Geldscheine bei einer Zündung mit eingefärbt werden. Die sind dann völlig wertlos.«
Er verwies auf einen Aufkleber, der am Geldautomaten klebte:
Bei Einbruch wird Bargeld automatisch wertlos!
(durch Einsatz von Farbpatronen)
In case of burglary all cash will be automatically destroyed!
(by indelible dye staining)
Po wtomie bedzie gotowka automatycznie bezwartosciowa!
(przez uzywanie naboju kolorowego)
In caz de spargere a bancomatului numerarul va fi in mod automat devalorizat!
(prin utilizarea de cerneluri)
»So gesehen«, resümierte Damm, »ist hier nur ein gewaltiger Schaden entstanden, da nichts gestohlen wurde.«
Kommissar Zimmermann zeigte Richtung Keller:
»Dann sollten wir jetzt zu den Schließfächern gehen. Da ist komischerweise nur eins geknackt worden.«
Cornelius Damm nickte und ging hinter dem Eifeler Kommissar in den unteren Raum. Lange sah er sich den Bruch an:
»Ich will dem Labor nicht vorgreifen. Aber nach meiner Meinung wurde hier mit einer winzigen Menge des Plastiksprengstoffs Semtex gearbeitet, da die Täter den Inhalt nicht zerstören wollten. Leichte Sprengung, den Rest hat man dann mit einem Stemmeisen besorgt.«
»Semtex? Ist das dieses tschechische Zeug?«, fragte Zimmermann.
»Genau«, bejahte Damm »das ist eine Mischung aus Petn und Hexogen und Styrol-Butadien-Kautschuk.«
»Wow, Respekt«, konnte Zimmermann sich nicht verkneifen.
»Sprengstoff-Grundwissen gehört heute einfach dazu, da gerade osteuropäische Banden oft damit arbeiten. Die haben das meistens von der Armee.«
Gottfried Zimmermann wandte sich wieder Manfred Dunkel zu:
»Die Täter waren offensichtlich nur hinter diesem ganz bestimmten Schließfach her. Wem gehörte das?«
»Da muss ich in meinem Büro in der Liste nachsehen. Auf Anhieb sagt mir die Nummer nichts.«
Der Zweigstellenleiter brauchte nur wenige Minuten:
»Sie werden es nicht glauben. Das war das Schließfach von Fritz Rumbach, dem Ermordeten.«
»Ach du Scheiße«, entfuhr es Zimmermann und Damm gleichzeitig.
Der Monschauer Kommissar hatte sich schnell wieder gefangen:
»Erst der Mord, dann der Brand und jetzt das hier. Irgendwas war mit diesem Rumbach. Wann war der denn zuletzt an seinem Schließfach?«
»Also, ich kann mich noch nicht einmal erinnern, dass der überhaupt jemals an den Schließfächern war. Den kannte ich nur aus dem Schalterraum. Da muss ich mal die Kollegen fragen.«
Wieder war Dunkel schnell zurück:
»Das Fach muss es schon ewig geben. Eine Kollegin kann sich erinnern, dass Rumbach in der vergangenen Woche kurz unten war.«
»Gut, beziehungsweise nicht gut«, schloss der Kommissar. »Dann stürzen wir uns mal in die Ermittlungen.«
»Ich nehme noch ein paar Proben, die Streife soll hier bleiben und alles absichern«, ordnete Cornelius Damm an.
»Und ich«, sagte Manfred Dunkel, während er sich von den beiden Beamten verabschiedete, »sorge mal für Handwerker, die hier ein Provisorium schaffen.«
Gottfried Zimmermann schaute auf die Uhr:
»Gleich 7 Uhr, da laufen sämtliche Eifeler Handwerker schon warm.«
Der Kommissar verließ das Bankgebäude – von Chaly Nusselein war weit und breit keine Spur. Daher rief er auf dessen Handy an. Der Journalist meldete sich sofort:
»Charly Arschabgefroren! Sitze in der Bäckerei Moss an der Rosentalstraße bei Käsebrötchen und Coffee to go.«
»Coffee to go? Muss man den nicht, wie der Name Bratkartoffel schon sagt, auf der Straße trinken?«
»Wortklauberei!«, schimpfte Nusselein, »Dann eben bei einem ganz normalen Kaffee.«
»Bestell mir auch mal einen, in zwei Minuten bin ich da.«
»Aber nicht in mein Käsebrötchen beißen«, beendete Nusselein das Gespräch.
***
07.15 Uhr
Der Mittachtziger schaute düster drein:
»Was soll das heißen? Die rücken das nicht raus!«
Das Narbengesicht hatte etwas von seiner Sicherheit verloren:
»Ja, nun, wie soll ich sagen,
Weitere Kostenlose Bücher