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Den letzten beissen die WerWölfe

Den letzten beissen die WerWölfe

Titel: Den letzten beissen die WerWölfe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: H Venn
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einen Fritz Rumbach?«
    Der alte Mann nickte:
    »Natürlich, schreckliche Sache in Roetgen. Wir kannten uns seit einem Leben.«
    »Und hatten Sie in der letzten Zeit Kontakt?«
    »In den letzten Jahren kaum noch. Allerdings dann noch einmal ganz plötzlich – so vor vierzehn Tagen.«
    »Worum ging es da?«, stellte Zimmermann sich unwissend.
    »Eine alte Sache, die beglichen werden musste«, hielt sich Matthias Kling zurück.
    »Beglichen mit einer alten Armeepistole?«, fragte der Kommissar ganz langsam, während seine Augen zu Schlitzen wurden.
    Kling schaute erschrocken auf:
    »Was denken Sie denn da? Sie glauben doch nicht etwa, dass ich Rumbach erschossen habe.«
    »Was ich glaube, spielt im Augenblick keine Rolle«, antwortete Gottfried Zimmermann. »Was war das für eine alte Sache?«
    Kling wurde unfreundlicher:
    »Gut, wenn ich plötzlich hier unter Mordverdacht stehen sollte, sage ich es ihnen genau: Vor vielen Jahren habe ich einmal ein zinsloses Darlehen von einer Frau in Prüm bekommen …«
    »Lilli Lamberty!«
    »Wenn Sie es schon wissen! Ja, Lilli Lamberty. Das waren 50.000 Mark für jeden. Bei einem Rechtsanwalt in Prüm wurde hinterlegt, dass der Anwalt am 21. Geburtstag von Lillis Tochter, das wäre wohl 1979 gewesen, von uns das Geld wieder zurückerhalten sollte. Allerdings nur, falls Lilli nicht mehr leben würde.«
    »Das tat sie dann ja auch nicht mehr, da sie erstochen wurde.«
    »Richtig«, nickte Kling, »aber da hatte ich schon über zwei Jahre keinen Kontakt mehr zu ihr.«
    »Und Rumbach?«, fragte der Kommissar.
    »Der wahrscheinlich auch nicht, da Lilli etwas von ihm wollte, der aber nicht an Scheidung dachte. 1979 hat sich kein Anwalt gemeldet, freiwillig forscht man ja nicht nach jemandem, dem man 50.000 Mark zahlen muss, und irgendwann geriet die Sache in Vergessenheit.«
    »Bis vor vierzehn Tagen?«, warf Zimmermann ein.
    »Richtig! Da rief mich Rumbach an und sagte, dass der Anwalt den Brief verschlampt hätte, dieser jetzt aufgetaucht sei und Lillis Tochter nun ihre Forderung stellen würde. Rumbach sagte nur: ›Da hat dat Kind ein Recht drauf!‹ Dieser Meinung war ich übrigens auch. Wir haben dann beschlossen, dass Rumbach ein Konto einrichtet und ich habe sofort 25.000 Euro einbezahlt, Rumbach wohl auch. Es gibt also keinen Grund, warum ich den Fritz hätte ermorden sollen.«
    »Vielleicht wegen alter Schmuggelgeschichten.«
    »Mein Gott, in der Eifel weiß jeder, dass ich Schmuggelgeschäfte gemacht habe. Da könnte ich Ihnen mehrere Unternehmer nennen, die so zu Geld gekommen sind. Das war eben die verrückte Zeit!«
    Gottfried Zimmermann richtete sich auf:
    »Hat damals noch jemand Geld bekommen?«
    »Ja, noch drei Personen«, nickte der alte Mann, »aber dazu möchte ich nichts sagen.«
    »Das werden wir noch sehen«, giftete der Kripo-Mann und schob das Foto mit den Männern in Medell über den Tisch:
    »Was sagt Ihnen das?«
    Matthias Kling lachte:
    »Wo haben Sie das denn her? Gut, das war eine Straftat, allerdings in Belgien, und bestimmt auch verjährt.«
    »Wie meinen Sie das?«, frage der Kommissar.
    »Ich verrate Ihnen jetzt ein Geheimnis. Interessiert heute sowieso keinen Menschen mehr. Rumbach hatte nach dem Krieg von den Amis einen Panzer mitgehen lassen …«
    »Den Sie in Ihren Lastwagen versteckten und zu den jeweiligen Schmuggelorten karrten.«
    »Herr Kommissar, Sie sind bestens informiert«, antwortete Kling, dem die Erzählung sichtlich Spaß machte: »1961 hatten wir fünf, das sind die Männer auf dem Bild, wir nannten uns übrigens ›Die Wölfe‹ …«
    »Nach der Kneipe ›Zum letzten Wolf‹ von Lilly in Niederprüm …«
    »Genau, alle Achtung. Wir Wölfe hatten also beschlossen, dass unsere Wege sich trennen sollten, Schluss mit dem Schmuggel, Einstieg in bürgerliche Existenzen. Einer von uns besaß nun dieses Grundstück auf dem Bild, das ist in Medell in der belgischen Eifel …«
    »Ich weiß. Emil Jörissen aus Eilendorf.«
    Kling nickte nur noch:
    »… und ich brauchte für meine Spedition, wegen Sonntagsfahrverbot in Deutschland und so, einen Parkplatz im Ausland. Ganz legal, wir hatten damals viele Kunden in Luxemburg. Da ich auch eine Halle benötigte, habe ich diese dann finanziert. Und nun kommt mein Verbrechen …«
    Kling lachte fröhlich auf:
    »Wir haben in der Halle eine Grube ausheben lassen, und in dieser verschwand in der Nacht vor dieser Aufnahme der Spähwagen für alle Zeiten in einem Betonmantel. Hat mich ein

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