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Den letzten beissen die WerWölfe

Den letzten beissen die WerWölfe

Titel: Den letzten beissen die WerWölfe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: H Venn
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antwortete der Eifeler Kommissar, »dann komme ich jetzt ins Präsidium. Ich brauche für zwei Vernehmungen in Aachen und Eilendorf ein paar Leute, die sich im Hintergrund halten. Und dann ruft die Dürener Kollegen an, die sollen mal nach Schmidt rausfahren und diesen Nacken nach Monschau bringen.«
    ***
    10.25 Uhr Ortszeit London
    Nusselein stand barfuß mit seiner Kamera an einem Mäuerchen neben der Abbey Road. Schuhe und Socken hatte er ausgezogen und ordentlich auf den Bürgersteig gestellt. Mehrmals versuchte er, Gottfried Zimmermann anzurufen. Doch dieser meldete sich nicht.
    Weit und breit war kein Mensch zu sehen.
    Endlich näherte sich eine Jugendgruppe, die Nusselein Finnland, Norwegen oder Lappland zuordnete. Ein blondes Mädchen mit Zahnspange und Pickeln sprach ihn an und zeigte auf den Zebrastreifen:
    »The Beatles-Crossing?«
    »Yes, yes«, antwortete Nusselein fließend.
    Mit Handzeichen machte man sich untereinander klar, dass nun jeder einmal ohne Schuhe wie weiland Paul McCartney über den Zebrastreifen laufen würde, während ein anderer unter Einsatz seines Lebens zwischen dem starken Verkehr auf der Abbey Road hin- und herspringen musste, um zu fotografieren.
    Auf dem Bürgersteig standen inzwischen zwölf Paar Schuhe.
    Mit sich, dem Foto und den Nordmenschen zufrieden, verließ Nusselein den historischen Ort und kaufte in der U-Bahnstation noch schnell eine Kappe mit der Silhouette der Beatles. Auf dem anschließenden Weg in die Tiefe sang er:
    »Here comes the sun, here comes the sun,
    and I say it’s all right«
    Dann fuhr er zum Bahnhof »St. Pancras International«, wo um 12.57 Uhr der Eurostar gen Brüssel abheben würde.
    »Eifel, ich komme!«
    ***
    11.45 Uhr
    Gottfried Zimmermann rollte hinter zwei Streifenwagen auf den Hof des mächtigen Anwesens am »1.-Kaffeehag-Weg«. Da in der Nähe das bei vielen Freizeitsportlern beliebte Aachener Waldstadion liegt, parkten zahlreiche Wagen am Straßenrand. An einigen Autos lehnten Jogger und machten Dehnübungen.
    Mit zwei Streifenbeamten klingelte der Monschauer Kommissar an der Tür des Hauses, während die beiden anderen Polizisten im Hof blieben. Eine ältere Frau öffnete:
    »Bitte!«
    »Kriminalpolizei«, sagte Zimmermann betont sachlich. »Ich möchte zu Herrn Brettschneider, Sebastian Brettschneider.«
    »Das ist im Augenblick ungünstig«, versuchte die Frau abzuwimmeln, »Herr Brett …«
    »Was günstig und ungünstig ist, entscheide ich«, bellte der Kommissar und schob die Frau, offensichtlich die Hausdame, zur Seite:
    »Wo finde ich ihn?«
    Schade, dass Charly Muhamed Huber ihn nie so sehen würde.
    Aus einem Zimmer trat ein älterer Mann:
    »Was gibt es?«
    Die Wirtschafterin versuchte zu erklären:
    »Die Herren behaupten, sie seien von der Polizei …«
    »Wir sind von der Polizei! Herr Brettschneider?«
    Der alte Mann bejahte und zeigte mit einer schnellen Handbewegung in den Raum, bei dem es sich um ein pompöses Arbeitszimmer handelte, das den Eindruck erweckte, als würde dort nie gearbeitet.
    Sebastian Brettschneider nahm hinter dem antiken Schreibtisch Platz und wies Gottfried Zimmermann einen Sessel zu. Der Kommissar setzte sich, während die beiden Polizisten hinter ihm stehen blieben.
    Zimmermann begann sofort:
    »Herr Brettschneider, wir wissen, dass Sie in diesen Tagen von Ihrer Vergangenheit eingeholt worden sind …«
    »Ich verstehe nicht ganz«, warf der alte Mann ein.
    »Sagt Ihnen der Name Fritz Rumbach etwas?«
    »Natürlich, Jahrzehnte nicht mehr gesehen. Wie geht es ihm?«
    »Es geht ihm gar nicht, denn er ist tot. Er wurde vorigen Dienstag in Roetgen ermordet.«
    Der Mann schlug sich theatralisch die Hand vor den Mund:
    »Der war das. In der Zeitung schreiben sie nie die Familiennamen aus.«
    »Sie wussten also nichts davon?«
    »Nein, sonst hätte ich doch einen Kranz geschickt.«
    »Er war Ihr Schmugglerfreund. Ich sage nur Panzerspähwagen …«
    »Ach«, versuchte Brettschneider zu lachen, »diese alte Geschichte. Warum interessiert sich denn heute die Polizei dafür?«
    »Wir interessieren uns nur für den Mord an Fritz Rumbach. Sie haben gerade die Unwahrheit gesagt. Sie hatten in den letzten Wochen Kontakt zu ihm.«
    Brettschneider tat, als würde er nachdenken, dann hellte sich sein Gesicht auf:
    »Richtig, hatte ich vergessen. Das Alter. Es ging um so eine betagte Darlehenssache. Habe ich wahrscheinlich schon überwiesen …«
    »Das haben Sie nicht, denn uns liegt der aktuelle Kontoauszug

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