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Den letzten beissen die WerWölfe

Den letzten beissen die WerWölfe

Titel: Den letzten beissen die WerWölfe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: H Venn
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vor.«
    »Dann muss ich das noch machen. Aber – was hat das alles mit dem Mord zu tun?«
    »Das möchte ich von Ihnen wissen«, sagte Zimmermann und schob sich leicht über den Schreibtisch.
    Brettschneider drückte auf eine Gegensprechanlage:
    »Ritchie, bringen Sie doch einmal bitte die Unterlagen zu der Darlehenssache.«
    Sekunden später betrat ein breitschultriger Mann mit einem Ordner den Raum. Brettschneider nickte:
    »Mein Mitarbeiter, Herr Bruttig…«
    Weiter kam er nicht, da das Narbengesicht den Ordner fallen ließ und Zimmermann eine Pistole ins Gesicht hielt. Brettschneider sprang auf und herrschte die beiden Streifenpolizisten
an:
    »Los, Waffen zu mir und dann auf den Boden legen!«
    Die Beamten kamen der Aufforderung sofort nach.
    Dann schaute Brettschneider den Kommissar finster an:
    »Und wir machen jetzt einen Ausflug.«
    Das Narbengesicht fesselte Zimmermann mit Einweghandschellen aus Plastik die Hände auf den Rücken, dann stieß er den Kommissar zur Tür. Brettschneider riss die Haustür auf, während das Narbengesicht mit dem Kommissar ins Freie trat. Bruttig hielt Zimmermann noch immer die Pistole an die Schläfe:
    »Sofort die Pistolen auf den Boden und nach hinten an die Hecke! Und keine Bewegung, sonst ist der Kollege in der Hölle!«
    Die beiden anderen Polizisten taten wie befohlen.
    Bruttig schaute sich mehrmals um, dann drückte er Brettschneider die Pistole in die Hand und eilte zu dem Cherokee, der abseits neben einem Jaguar XJ abgestellt stand. Brettschneider deutete mit der Pistole auf das Fahrzeug:
    »Dorthin, aber schnell …«
    Dann fielen die Schüsse.
    Der alte Mann und das Narbengesicht brachen sofort zusammen, während Zimmermann mit einem Gesichtsausdruck, den man nicht unbedingt intelligent nennen konnte, in der Mitte des Hofes stehen blieb.
    Sekunden später stürzten sich SEK-Beamte im Joggeroutfit auf die Niedergeschossenen. Nur Sekunden später fuhren zwei Notarztwagen auf dem Hof, aus dem Ärzte und Sanitäter auf die Szenerie eilten. Ein Mediziner bückte sich über Brettschneider, fühlte kurz an dessen Hals und schüttelte dann den Kopf:
    Brettschneider war tot.
    »Ritchie« Bruttig dagegen stand schon wieder auf den Beinen, während ein Doktor seine stark blutende Wunde an der Schulter versorgte.
    Gottfried Zimmermann dagegen stand wie angewurzelt in der Mitte des Hofes, während Polizeidirektor Keppler langsam von der Straße auf ihn zukam. Keppler sah den Monschauer Kripomann lange an und zerschnitt mit einem Taschenmesser die Handfesseln:
    »Mein lieber Zimmermann, das hätte ins Auge gehen können! Aber ich mache Ihnen keine Vorwürfe: Für eine ganz normale Vernehmung waren zwei Streifenwagen eigentlich sogar zu viel. Es war nur Zufall, dass ich heute Morgen erfuhr, Sie wollten diesen Brettschneider und einen mir unbekannten Menschen namens Jörissen vernehmen. Bei Brettschneider wurde ich hellhörig, denn der Mann ist, trotz seines Alters, immer noch eine große Nummer in der Aachener Unterwelt: Frauen, Drogen, Schutzgeld, was weiß ich. Und da habe ich, Brettschneider hat immerhin Einfluss in die höchsten Aachener Kreise, hier ganz diskret ein SEK-Kommando platziert. Bei den vielen Joggern fiel das keinem auf. Ihnen ja offensichtlich auch nicht. Mit der Geiselnahme hatte ich aber ehrlich gesagt nicht gerechnet, eher mit Flucht. Wenn nichts passiert wäre, hätten wir die beiden Krankenwagen und das SEK-Team still und leise, ohne Aufsehen, wieder abgezogen. So aber …«
    Der Polizeidirektor nickte mehrmals:
    »Den Toten können wir vor der Öffentlichkeit mit Ihrer Geiselnahme begründen.«
    Gottfried Zimmermann fand langsam wieder zu sich:
    »Brettschneider hat allerdings in der Mordsache Rumbach kein Geständnis abgelegt.«
    »Dann müssen wir uns«, nickte der Polizeidirektor, »jetzt mit einem Trick diesen Jörissen vornehmen. Auf geht’s. Ich erkläre Ihnen alles auf der Fahrt. Bei diesem Nacken in Schmidt waren vorhin schon die Dürener Kollegen: Der sitzt im Rollstuhl, ist heftig dement und redet immer davon, dass man ihm seine Rente wegnehmen werde. »25.000 wegen einer verhurten Wölfin« haben die Schwestern berichtet.
    ***
    12.57 Uhr Ortszeit London
    Pünktlich verließ der »Eurostar« London und hatte schon bald die offene Landschaft der Grafschaft Kent neben der Autobahn nach Dover erreicht. Irgendwie wirkten die Hügel viel weicher und das Grün viel grüner als in der Eifel. Typische englische Landhäuser, nicht unbedingt im Tudorstil,

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