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Den letzten beißt das Schwein

Den letzten beißt das Schwein

Titel: Den letzten beißt das Schwein Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Martin Springenberg/Michael Bresser
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neues Leben ohne die Bürden der Vergangenheit. Ich führe den Hof, und du mistest die Ställe aus. Zwei Tage Urlaub, drei Euro Stundenlohn, Kost und Logis gratis. Eine traumhafte Zukunft liegt vor dir«, witzelte sie, und das kurz nach dem ersten Hahnenschrei.
    »Irrtum, Süße. Du wirst Karin Nannen heißen. Wir leben von den Zinsen meines Erbes, und ich nehme nur noch interessante Fälle zum Zeitvertreib an. Während ich sämtliche Neonazi-Terrorzellen der Republik aufspüre, gestaltest du meinen Hof um. Wenn ich zurückkehre, hast du Whirlpool, Sauna und Billardhalle errichten lassen. Der Begrüßungssex ist phantastisch, du betest mich an und überraschst mich mit einer Dieter-Nannen-Statue im Garten. Nachdem sie von Pfarrer Wilpert gesegnet worden ist, werden Menschen aus aller Herren Länder dorthin pilgern, um mich als Schutzheiligen der Verbrechensopfer anzubeten. Ich beneide dich, mit mir verheiratet zu sein«, phantasierte ich. Als Dank gab’s einen Schlag in den Nacken.
    »Spinner.« Karin lachte, und wir setzten das Entspannungsprogramm fort. Bis es klingelte.
    »Mist«, fluchte meine Angebetete. »Bestimmt Moni, die Wechselgeld braucht. Na ja, wir müssen sowieso aufstehen.«
    Sie warf sich einen Bademantel über und schwebte Richtung Tür, ich kletterte in Boxershorts und taperte Richtung Kaffeemaschine.
    »Dürfen wir eintreten? Wir haben Wichtiges mit Ihnen zu besprechen«, tönte eine bekannte Stimme aus der Eingangshalle.
    »Wenn Sie was verkaufen wollen, verschwinden Sie«, fuhr Karin den ungebetenen Gast an.
    »Das würden Sie bereuen«, schwadronierte Christian süffisant.
    »Genau«, echote Bongo. »Sehr bereuen sogar.«
    Schön, dass die Vögel hier auftauchten, ersparte mir das doch einiges an Lauferei und Recherchearbeit.
    Während Wasser durch den Filter tröpfelte, rief ich: »Lass sie rein, das wird lustig.«
    Als ich mit Kaffeekanne und Tassen ins Wohnzimmer schritt, saßen die Clowns bereits auf der Couch. Diesmal ohne Lukkie-Kostüm, sondern in baugleichen Anzügen und Krawatten. Mister Smith aus der Matrix auf Westfälisch?
    »Heute inkognito, die Herren?« Ich genoss einen herben Schluck Bourbon Santos und reichte meiner Zukünftigen die andere Tasse. Frau Nannen dankte mit einem liebevollen Kuss.
    »Du kennst die Hampelmänner?«, fragte Karin erstaunt.
    »Wenn sie uns nicht gerade hier auf den Zeiger gehen, verschenken sie schlecht gestopfte Zigaretten von Kaukasusplantagen.«
    »Ich verstehe und schätze Ihren Humor nicht«, sagte Christian beleidigt. Bongo nickte zustimmend. Ein Wackeldackel.
    »Wer sind Sie und was wollen Sie?« Karin wurde langsam ungeduldig.
    »Wer wir sind, tut nichts zur Sache«, erwiderte Christian. »Wir wissen aber Dinge, die Sie nicht wissen. Und wenn Sie wüssten, was wir wissen, würde Ihnen Ihr Wissen schlaflose Nächte bereiten.«
    »Drücken Sie sich verständlich aus. Ansonsten schließen Sie die Tür bitte von außen.«
    »Nicht so voreilig, Madame.« Seine Augen zwinkerten heute stärker als bei unserem ersten Treffen. »Es gibt jemanden, der uns etwas über Herrn Nannen erzählt hat, das Sie wissen sollten.«
    »Wer weiß was? Kommen Sie auf den Punkt!« Mein Schatz schien sich weniger zu amüsieren als ich. Sie kam dem Rothaarigen bedrohlich nahe. Auch Bongo schien sich vor ihr zu furchten, denn er rieb sich die Halbglatze, als könne ihn Aladins Geist vor meiner besseren Hälfte retten.
    Christian drückte sich gegen die Couchlehne. »Man erzählt, dass Sie zu heiraten gedenken?«, quetschte er schließlich heraus, ehe Karins Nase die seine aufspießte.
    »Und ihr wollt gratulieren, oder was?« Schumann zog an Christians Binder.
    »Bitte«, keuchte der. »Ich krieg keine Luft. Wir wollen Sie vor einem schwerwiegenden Fehler bewahren. Der Mann ist nur auf Geld aus. Wussten Sie, dass er eine Million erbt, wenn er sich innerhalb von drei Monaten verlobt?«
    Erst versuchen sie, mich zum Rauchen zu bewegen, jetzt, meine Zukünftige abspenstig zu machen. Da hatte Mutter richtige Kracher engagiert.
    »Weiß ich«, entgegnete Karin kalt. »Wär’s das? Dann zeigt jetzt mal, wo der Maurer das Loch gelassen hat.«
    »Das stört Sie nicht?« Christian war fassungslos.
    »Der Kerl wird Ihnen nie treu bleiben. Wir haben Beweise!« Bongo zog einen Satz Fotos aus der Aktentasche.
    Jetzt waren wir beide gespannt, bei mir gepaart mit einer gewissen Nervosität, denn schließlich war ich nie ein Kind von Traurigkeit gewesen.
    Der erste Schnappschuss zeigte

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