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Den schnapp ich mir Roman

Den schnapp ich mir Roman

Titel: Den schnapp ich mir Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sasha Wagstaff
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gewonnen. Das wolltest du doch, oder? Gewinnen? Na, ich gratuliere dir, Caro. Du hast den ersten Preis ergattert – egal, was das ist. Vielleicht ist es JB. Vielleicht willst du mir auch nur eins auswischen oder irgendetwas beweisen.« Er schüttelte den Kopf. »Ich hoffe nur, es ist die Sache wert.« Dann trat er zurück, drehte sich um und machte sich leicht taumelnd auf den Weg ins Festzelt.
    Caro blieb wie gelähmt stehen. Sie spürte, wie alle Anwesenden sie kalt betrachteten. »Was starrt ihr mich so an?«, brach es aus ihr heraus. Dann blickte sie sich wild um. Die Musik war verstummt, die Gäste waren, die
Champagnergläser in der Hand, erstarrt. Caro sah sich hilfesuchend um, erspähte aber nur Henny, die sie frostig anblickte. Milly neben ihr sah völlig entsetzt aus. JB schien verschwunden zu sein – der Feigling.
    »Ich glaube, ich muss … mein Näschen pudern«, brachte sie dann leise heraus und ging mit unsicheren Schritten auf das Haus zu. Als sie an Jacks Blick voll Verzweiflung und Niedergeschlagenheit dachte, stieß sie einen unglücklichen Schrei aus. Sie begann zu rennen, nur fort von all den bohrenden Blicken.
    »Ich bitte um Entschuldigung«, sagte Will, um das Schweigen zu brechen. Dann räusperte er sich und machte der Band ein Zeichen weiterzuspielen. Wie von Zauberhand erklang die Musik erneut. Die Unterhaltungen wurden wieder aufgenommen. Doch die Gespräche drehten sich vermutlich alle um Caros unmögliches Benehmen.
    Will fühlte sich von seiner Mutter grenzenlos enttäuscht und im Stich gelassen und hoffte nur, dass die Lokalpresse nicht zu viel davon in den Zeitungen verbreiten würde. Er winkte eine Gruppe von Gästen zu sich, um ihnen das Hausinnere zu zeigen.
    Tessa stieß am See auf JB, der düster eine Zigarette rauchte und lose Steinchen ins Wasser trat. Mit lakonischem Klatschen duchbrachen sie die stille, spiegelglatte Oberfläche.
    »Alles in Ordnung?«, fragte sie vorsichtig, weil sie das für angebracht hielt. Der Anblick von JBs zusammengeballten Fäusten und seiner starren Haltung verriet, wie angespannt er sich hinter der gespielt gelassenen Oberfläche fühlte.
    JB sah sie über die Schulter hinweg an. » Oui «, erwiderte er knapp. Dann richtete er die dunklen Augen wieder auf den glitzernden See.

    »Das war … ein bisschen peinlich, nicht wahr?«
    »Ja, wirklich?« JB schien nicht sonderlich kommunikationsfreudig.
    Tessa betrachtete sein Profil, den arrogant-sinnlichen Haken seiner Nase, den vollen Mund. Er war einer der egoistischsten Männer, die ihr je begegnet waren, aber irgendwie wollte sie doch mit ihm reden. Es war, als würde irgendwo unter der harten Oberfläche ein menschliches Wesen lauern, jemand, der nur bellte statt zu beißen, jemand, der verzweifelt seine Verletzlichkeit verstecken wollte.
    »Caro ist … einfach unberechenbar«, stieß er abrupt hervor. Sein Mund verzog sich zu einem grausamen Lächeln. »Aber das gehört auch zu ihren Charme, non? «
    Tessa runzelte die Stirn. JBs Stimme klang irgendwie seltsam, völlig ungewohnt. Hatte er trotz aller Warnungen an sie selbst das Unaussprechliche begangen und sich unangemessen mit einem Mitglied der Forbes-Henrys eingelassen? Nach außen hin wirkte das unwahrscheinlich. Caro war anspruchsvoll, unsicher und so anstrengend wie ein Kleinkind. Tessa konnte einfach nicht begreifen, dass JB zärtliche Gefühle für eine solche Frau empfand, die außerdem zehn Jahre älter war als er.
    »Sie ist… ein Rätsel«, sagte JB jetzt, und das klang so verwundert, als wüsste er selbst nicht genau, was er sagte.
    Tessa sah ihn mit offenem Mund an. »O mein Gott, du hast dich in sie verknallt!«
    Aggressiv fuhr JB herum. »Was? Verliebt? Ich? Wag es nicht, das Wort auch nur auszusprechen.«
    »Doch! Du bist in sie verknallt. Das sehe ich dir an den Augen an.« Tessa konnte nicht verhindern, dass ihr die nächsten Sätze nur so herauspurzelten. Die wochenlangen sarkastischen Bemerkungen von JB hatten sie mächtig untergraben. »Nach allem, was du zu Beginn der Dreharbeiten
zu mir gesagt hast, hast du selbst alles gemacht, wovor du mich gewarnt hast. Du hast dich viel zu eng mit Caro eingelassen, und das beeinträchtigt nun deine Urteilskraft. Daher bist du in den letzten Wochen überhaupt nicht mehr zum Filmen erschienen. Das ist der Grund, warum du jetzt plötzlich auftauchst und jedermann anbrüllst, um uns daran zu erinnern, dass du hier die Leitung hast. Es ist eine Unverschämtheit, sich wie eine Primadonna

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