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Den schnapp ich mir Roman

Den schnapp ich mir Roman

Titel: Den schnapp ich mir Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sasha Wagstaff
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zu benehmen und alle anderen bei jeder Gelegenheit zu kritisieren.«
    JB sah sie erbost an. Seine dunklen Brauen hüpften höchst beunruhigend auf und ab. »Das ist alles nicht wahr!«, zischte er. »Du’ast doch keine Ahnung, was in mir vorgeht, und mich verlieben ist wohl das Allerletzte. Caro bedeutet mir nichts, überhaupt nichts. Verstanden?«
    Tessa starrte ihn ungläubig an.
    »Und wag es ja nicht, meine Arbeit zu kritisieren!«, brüllte er wie ein außer Kontrolle geratener Schauspieler. Dann stampfte er fort und fluchte dabei in mehreren Sprachen vor sich hin. Auf dem Weg zum Haupthaus stieß er auf Tristan, der Tessa suchte.
    »Was ist denn mit dem los?«, fragte Tristan amüsiert, als er sah, wie JB einen Kellner mit dem Ellbogen aus dem Weg stieß. »Der benimmt sich ja wie ein Verrückter!«
    »Er ist auch verrückt. Ganz ehrlich, ich habe keine Ahnung, was ihm durch den Kopf geht. Ich dachte, er hätte sich in deine Mutter verliebt, aber er hat gerade ganz deutlich gemacht, dass das niemals geschehen würde. Wo ist Jack?«
    Tristan schnitt ein Gesicht. »Man hat ihn zuletzt gesehen, wie er mit einer Flasche unter dem Arm in die Kapelle ging. Kann ihm niemand übel nehmen. Ich glaube, wenn mir das jemand antäte, würde ich mich auch restlos besaufen.«

    Da sah Tessa Will, der auf sie zusteuerte. Und plötzlich hatte sie auch nichts mehr dagegen, sich zu betrinken. »Gehen wir doch zusammen?«, schlug sie vor, nahm Tristans Arm und führte ihn zum Festzelt.
    Schon bei der Einfahrt zu Apppleton Manor hatte Sophie eine Panikattacke. Tristan war vermutlich nur noch wenige Meter weit entfernt, und sie war auf ihre Begegnung völlig unvorbereitet. Die letzten paar Tage hatte sie in einem Zustand blanker Panik verbracht und sich abwechselnd eingeredet, die Party zu meiden, dann wiederum sich einen Feigling geschimpft. Schließlich hatte sie erneut die Nerven verloren und sich immer absurdere Vorwände ausgedacht, um der Sache aus dem Weg zu gehen.
    Glücklicherweise war Gil so mit seiner bevorstehenden Präsentation in der Reportage beschäftigt, dass ihm ihr Benehmen gar nicht aufgefallen war. Ruby war in den letzten Tagen ebenfalls eine willkommene Ablenkung für Sophie gewesen. Sie hatte ununterbrochen gemalt, dabei vor sich hin gesummt und eine eigene kleine Welt mit bizarren bunten Wesen und manchmal erkennbaren Menschen gezaubert.
    »Du siehst fantastisch aus, Liebling«, sagte Gil zärtlich, weil er glaubte, sie wäre vielleicht nervös in dem neuen Kleid.
    Sophie zupfte an dem schokoladebraunen Kleid, das sie wirklich sehr nervös machte, denn der Kauf ohne vorheriges Anprobieren war ein Riesenfehler gewesen. Gil hatte wohl liebevoll gedacht, sie hätte immer noch die zierliche Größe 34 wie vor Rubys Geburt. Jetzt spannte das Oberteil um den Busen so sehr, dass sie kaum atmen konnte. Mit einem Blick zu Gil in dessen hautengem Gallianohemd, das die Aufmerksamkeit auf seine unschönen Männerbrüste lenkte, und die ziemlich enge braune Hose rechnete
sie damit, dass man sie beide für eitel genug hielt, nie die richtige Kleidergröße zu tragen.
    »Wir sehen aus wie die blöden Beckhams«, knurrte Sophie. »Außer dass mein Busen viel kleiner ist als der von Victoria.«
    Gil sah sie stolz an. »Ich finde, wir sehen beide richtig gut aus, Darling. Wir sehen aus wie ein schickes, junges, verliebtes Paar. Und genau das sind wir auch.«
    Sophie war einer Hysterie nahe. Es war fast wie in einem Albtraum. Sie wollte Tristan keinesfalls mit Gil neben sich begegnen.
    »Warum begrüßt du nicht Nathan dort drüben?«, schlug sie vor. Sie fühlte sich schuldig, Gil derart abzuschieben, aber zum Glück gehorchte er ihr ausnahmsweise und schlenderte zu dem Gärtner, der heute in seiner schwarzen Jeans mit dem grauen, knappen T-Shirt wie ein Calvin-Klein-Model aussah.
    Sophie flüchtete sich unter die majestätische Eiche, die, solange sie sich erinnern konnte, vor dem Schlösschen gestanden hatte. Da erspähte sie ganz in der Nähe Tristan. Sie spürte, wie ihr Herz zu rasen begann. Dann sah sie Tessa, die in ihrem knallrosa Kleid atemberaubend aussah und gerade lachend den Kopf in den Nacken warf, weil Tristan wohl etwas Lustiges gesagt hatte. Sophies Magen verkrampfte sich vor Eifersucht.
    Jetzt löste Sophie sich zögernd aus dem Schatten, blieb aber wie angewurzelt stehen, als Tristan sie über Tessas Schulter hinweg erspähte. Er beschirmte die Augen vor der grellen Sonne, um besser sehen zu können. Dann

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