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Den schnapp ich mir Roman

Den schnapp ich mir Roman

Titel: Den schnapp ich mir Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sasha Wagstaff
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war allerdings etwas besser als eine nüchterne Clemmie, die zwischen einer sehr düsteren Stimmung und unverhofften Tränenausbrüchen hin- und herschwankte.
    »Er hat sicher eine Affäre, nicht wahr?«, heulte Clemmie jetzt. Es wirkte leicht irre, wie sie ein weiteres Kleid in die Ecke schleuderte. Dann begann sie, nur in ihrem Bustier und Slip, hin- und herzustampfen wie eine tragische Filmheldin aus den dreißiger Jahren. »Er kommt überhaupt nicht mehr nach Hause, Tessa! Er redet nicht mit mir. Er ignoriert mich völlig. Ich habe keine Ahnung, ob er mich überhaupt noch heiraten will, weil ich mich nicht einmal erinnern kann, wann wir das letzte Mal zusammen zu Abend gegessen haben. Er ruft nicht an, auch wenn er es versprochen hat, er kommt nicht zu den Verabredungen – es ist, als führte er ein Doppelleben. Ich dachte, er liebt mich, liebt mich wirklich. Ich wünsche mir ein Baby, aber wir schlafen nicht mal mehr miteinander. Daher wird das jetzt auch nicht passieren. Oder?«
    Tessa war völlig überrascht und suchte nach den richtigen Worten, um Clemmie zu beruhigen, das alles sei nur vorübergehend. Sie hatte keine Ahnung gehabt, wie schlimm es zwischen Clemmie und Rufus stand – wenn sie nicht einmal miteinander redeten, welche Hoffnung bestand da noch, dass sie in zwei Monaten heirateten?
    Egal, was Rufus plante, es war ein gefährliches Spiel, und er verletzte Clemmie dabei unsagbar. Tessa wünschte sich, sie könnte ein Wörtchen mit ihm reden. Sie begriff nicht, dass ein so karrierebewusster Mensch wie Rufus nicht an die Konsequenzen dachte, wenn er einen so berühmten und populären Filmstar wie Clemmie betrog – falls dies wirklich der Fall war. Clemmie war ein sehr anständiger Mensch und wurde in ihrer Heimat sehr verehrt. Sofern Rufus nicht wirklich eine gute Erklärung für sein Benehmen hatte, konnte er nicht damit rechnen, dass man ihm verzeihen würde, dass er Amerikas Filmprinzessin so behandelte.
    Da ertönte ein Handy. Clemmie heulte hysterisch auf
und umklammerte es wie einen alten Freund. »Das ist mein Handy! … Was sagt er …?«
    Tessa las die SMS. Ihr sank das Herz. »Eine Message von Rufus. Er sagt … er schafft es nicht … sagt ab … Er … nennt keinen Grund …«
    »Nein, nein, nein … !«
    Clemmie stürzte zu Boden und rollte sich wie ein Fötus zusammen. Dann wiegte sie sich hin und her, riss an ihren Haaren und heulte wie ein Baby. Tessa sprang zu ihr und legte ihr einen Bademantel über.
    Dann half sie ihr, sich aufzusetzen, und strich ihr sanft die Haare aus den Augen. Tränen strömten nur so über ihre Wangen. Clemmie klammerte sich an sie wie an das letzte Rettungsboot der Titanic.
    »Ich habe … n…n…iemanden auf der Welt«, schluchzte sie an Tessas Schulter. »Niemand ist mehr da … von früher. Ich bin ganz … alleine … Ohne Rufus gibt es niemanden. Meine Eltern sind tot … meine Fans werden mich vergessen, wenn ich keine Filme mehr drehe … was soll ich nur tun … wohin kann ich gehen …?«
    Es war herzzerreißend. Tessa strich ihr immer wieder über den Kopf und murmelte beruhigende Worte. Clemmie tat ihr unendlich leid. Nach außen hin führte sie ein beneidenswertes Leben, hatte jede Menge Geld und einen Oscar im Regal. Aber sie war auch sehr einsam und liebebedürftig.
    »Wir alle haben Sie so gern, Clemmie. Sie sind nicht allein, Sie sind hier unter Freunden. Wir kennen einander zwar noch nicht lange, aber ich mag Sie sehr gut leiden. Die Forbes-Henrys beten Sie geradezu an. Besonders Jack. Er ist völlig hingerissen von Ihnen. Sie haben hier alle Herzen erobert.«
    Clemmie sah sie trunken mit ihren Haselnussaugen an. »Keiner von euch würde mich lieben, wenn ihr wüsstet …
Keiner von euch würde mich auch nur ansehen, wenn ihr wüsstet, was ich getan habe.«
    Tessa spürte, wie ihr ein Schauder den Rücken entlangfuhr. »Was ist es denn, Clemmie? Bestimmt war es nicht so schlimm.« Plötzlich schien es angebracht, die andere Frau zu duzen.
    »O doch, das ist es, Schatz.« Clemmies Kopf fiel nach vorn auf die Brust, denn der Alkohol tat jetzt voll seine Wirkung. »So schlimm … sooooo schlimm. Die böse Bobby-Sue … furchtbar … Bobby-Sue Winterbottom … Aber alles scheint so lange her …« Dann rülpste sie und fiel in Ohnmacht.
    Bobby-Sue? Tessa starrte auf Clemmies reglosen Körper. Zusammengesunken lag sie auf dem Sessel. Wer war Bobby-Sue Winterbottom? Sekunden später begann Clemmie leise zu schnarchen. Tessa schmerzten

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