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Den schnapp ich mir Roman

Den schnapp ich mir Roman

Titel: Den schnapp ich mir Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sasha Wagstaff
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Lippe. Mit Jacks bestem Freund ins Bett zu gehen war der größte Fehler ihres Lebens gewesen, ein trunkenes, unbefriedigendes Gefummel, nach dem der Freund wie ein feiger Kater am nächsten Tag zu Jack gerannt war und ihm alles gebeichtet hatte. Jack hatte seinem Freund natürlich verziehen, aber nicht seiner Frau. Seitdem hatte er sich ununterbrochen an ihr gerächt. Die Frauen hatten einander abgewechselt, eine immer jünger als die vorige, und die Kerben am Bettpfosten waren inzwischen peinlich. Aber sie war ja genauso schlimm.
    Das Spiel musste aufhören, dachte Caro verzweifelt. Doch als sie hörte, wie Jack verführerisch seine neue Geliebte anflötete, wurde ihr Herz wieder hart. Dieses Spiel konnte nur aufhören, wenn einer von beiden den anderen zum Sieger erklärte.

    Und Caro war entschlossen, als Siegerin daraus hervorzugehen. Sie musste nur einen Preis finden, der des Sieges würdig war – einen Preis, der es wert war, Jack zu verlieren.

Kapitel 5
    Tristan war auf dem Weg zurück in sein Cottage, blieb aber kurz in der großen Eingangstür von Appleton Manor stehen. Es war ein stiller Sonntagnachmittag. Er hatte gerade Will ein paar Gemälde für die neuen Gästezimmer gebracht und dachte jetzt angestrengt über ein neues Porträt nach. Aber vielleicht gab es an einem Tag wie heute etwas Besseres zu tun, als zu malen.
    Tessa nutzte das schwüle Juliwetter aus und rekelte sich auf einer Decke am See. Sie trug sehr knappe Jeansshorts und ein hellgelbes Bikini-Top. Tristan beobachtete sie heimlich über den Rand seines Notizblocks hinweg, wie sie mit Milly plauderte, die gerade ihre Designer-Sonnenbrille aufprobierte.
    Dann ging er kurz entschlossen zurück ins Haus auf der Suche nach Henny. Er fand sie auch, wie er es sich gedacht hatte, in der Küche beim Backen.
    »Tristan!« Hennys Kopf tauchte rot vor Hitze aus der Backofentür auf. Sie hielt ein Blech mit Schokoladen-Muffins in der Hand. »Hast du Hunger?«
    »Auf deine Kuchen immer. Ist noch etwas von dieser fantastischen selbst gemachten Limonade übrig? Ich brauche gleich zwei Gläser voll.«
    »Im Kühlschrank, Schatz. Bedien dich.«
    Henny schnitt nun Butterflöckchen in eine Schüssel mit Mehl und sah, wie Tristan die aromatische Limonade in einen Krug goss und sich zwei Gläser in die Taschen seiner Combats steckte. Das erinnerte sie an David Larrabee in
dem Audrey-Hepburn-Film Sabrina . Hoffentlich vergaß Tristan nicht – wie David Larrabee – die Gläser und setzte sich darauf.
    »Hast du eine Verabredung?«, fragte sie verschmitzt, während sie ihm mütterlich die Zipfel seines rosa Ralph-Lauren-Hemdes in die Hose steckte.
    »Ich dachte nur, Tessa könnte etwas Kaltes zu trinken gebrauchen«, erwiderte Tristan mit einem breiten, unschuldigen Grinsen.
    »Ach so.« Henny wickelte ein paar Muffins in eine Serviette und steckte sie Tristan unter den Arm. Dann wandte sie sich wieder der Backschüssel zu und begann, das Mehl mit der Butter zu vermischen. »Gefällt sie dir?«
    Tristan zuckte die Achseln. »Sie ist sehr attraktiv … ich sehe das rein freundschaftlich.«
    »Natürlich. Ich meinte auch nur: Magst du sie leiden?«
    »Aahhh, wer weiß, Tantchen. Sie scheint sehr nett, aber ich glaube nicht, dass ich mich auf eine ernste Geschichte einlassen kann.«
    Henny legte ihm fürsorglich eine Hand auf den Arm und hinterließ einen Mehlabdruck. »Tris, es ist doch fünf Jahre her.« Dann lächelte sie ihn liebevoll an. »Nicht alle sind wie …«
    »Bitte, nicht«, unterbrach Tristan sie rasch. Er ließ den goldenen Schopf hängen, weil er genau wusste, welchen Namen Henny aussprechen würde. Das einzige Mädchen, bei dem das Wort »langfristig« nichts Erschreckendes gehabt hatte, das einzige Mädchen, mit dem er sich eine Zukunft hatte vorstellen können. »Ich weiß, was du meinst, Tante Henny. Sie geht mir nur einfach nicht aus dem Kopf, verstehst du? Ich habe es versucht.« Dann blickt er hoch, seine blauen Augen glänzten verdächtig hell.
    »Ich weiß, aber lass dich von einer einzigen schlechten Erfahrung nicht für alle Zeiten abhalten.« Dann lächelte
sie trocken. »Nun, von zwei schlechten Erfahrungen, wenn wir Anna mitzählen.«
    Beim Namen seiner Exfreundin Anna erschauderte Tristan unwillkürlich. Temperamentvoll war nicht gerade der richtige Ausdruck, um sie zu beschreiben – sie war eher psychotisch, aber auch das war noch zu milde. Welches Mädchen drohte schon, aus seinem Hund Gulasch zu machen, falls sie sich trennen

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