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Den schnapp ich mir Roman

Den schnapp ich mir Roman

Titel: Den schnapp ich mir Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sasha Wagstaff
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würden? Anna war schlicht und ergreifend wahnsinnig und Tristan sehr erleichtert gewesen, als sie sich vor fünf Jahren endlich verzog.
    Henny beugte sich über die Backschüssel. »Du brauchst ein bisschen Abwechslung«, riet sie ihm und rollte den Teig zwischen den Handflächen zu einem Ball.
    »Du hast gut reden«, erwiderte Tristan und küsste sie auf die Stirn. »Es ist schon Jahre her, dass Onkel Bobby gestorben ist, und du bist viel zu attraktiv, um auf Dauer alleine zu bleiben.«
    »Sei nicht albern!« Henny verscheuchte ihn mit einer Handbewegung und wandte sich ab, damit er nicht sah, wie freudig ihre Augen aufgeblitzt hatten. »Ich bin mir allerdings nicht sicher, ob Tessa eins von deinen üblichen verlorenen Schäfchen ist, aber vielleicht ist das gut so. Du brauchst jemanden, der dir Bescheid sagt, damit du nicht allzu beschützend und dominierend wirkst. Nun geh schon. Ich habe zu tun.«
    Henny freute sich, dass Tristan aufgefallen war, wie attraktiv Tessa war. Er verdiente wirklich ein bisschen Abwechslung. Und bei Tessa mit ihren blitzenden Augen und der selbstbewussten Haltung konnte Tristan Hennys Meinung nach eigentlich nicht falschliegen.
    Tristan trug lächelnd die Limonade nach draußen. Er wollte nicht wieder ein verlorenes Schäfchen, von denen hatte er für sein ganzes Leben genug. Es hatte ihm nur Kummer eingebracht. Tante Henny hatte Recht, es war
Zeit, dass er mal wieder Spaß hatte, und Tessa konnte dafür genau die Richtige sein. Tristan blieb stehen, um den Ausblick zu bewundern. Überrascht stellte er fest, wie sehr er sich freute, als er Tessa erblickte. Die Sonne ließ ihr langes, kastanienbraunes Haar wie dunklen Sirup aufleuchten, ihre Haut färbte sich langsam golden. Sie hatte eine fabelhafte sportliche Figur, und der knappe butterblumengelbe Bikini und die Shorts standen ihr ausgezeichnet.
    Tessa hatte den Kopf in den Nacken gelegt, so dass ihre langen Haare über den nackten Rücken fielen. Ihr ganzer Körper bot sich wie anbetend der Sonne dar. Der Künstler in Tristan sehnte sich danach, sie so zu malen, damit andere ihre langen Gliedmaßen und den leidenschaftlichen Mund bewundern konnten, aber eine andere, eher lustbetonte Seite in ihm sehnte sich danach, sich mit ihr im Bett zu wälzen und ihren schlanken Körper und den großzügigen Mund ganz für sich zu haben.
    Er ignorierte Milly, die nun, in den letzten Schultagen vor den Ferien, ihre andere Uniform trug: schwarze Leggings mit einem T-Shirt aus den Achtzigern und flachen Ballerinaschuhen. Tristan hielt den Krug hoch.
    »Ohhh, ist das die selbst gemachte Limonade?« Tessas moosgrüne Augen funkelten. Tristan war wie gebannt von ihrem ansteckenden Lächeln.
    Milly sah, wie Tristan die beiden Gläser aus der Hosentasche zog. »Nur zwei?«, fragte sie spöttisch grinsend. Dann schwang sie ihren weißblonden Zopf über die Schulter. Sie war selig, dass ihr Plan, Tessa und Tristan miteinander zu verkuppeln, ganz von selbst zu klappen schien. In den letzten zehn Minuten hatte sie versucht, Tessa von Tristans Vorzügen zu überzeugen, aber das war vermutlich gar nicht nötig gewesen. »Da wird wohl einer leer ausgehen, he?«

    »Ja, du.« Tristan zwinkerte ihr zu. »Verzieh dich, Mills. Hast du keine Hausaufgaben oder so was zu erledigen?«
    Milly schmollte. »Ich habe alle Prüfungen hinter mir, vielen Dank. Jetzt sitzen mir die Lehrer im Nacken, damit ich mich endlich entscheide, welche Kurse ich als Nächstes belege. Aber keine Sorge, ich habe die Anspielung verstanden.« Dann seufzte sie dramatisch, reichte Tessa ihre Sonnenbrille zurück und ging.
    »So ein vorwitziges Kind«, murmelte Tristan und goss die Limonade spritzend in die Gläser. »Hoffentlich ist sie Ihnen nicht auf die Nerven gefallen.«
    »Nein, überhaupt nicht. Ich finde sie sehr nett.« Tessa schob ihren Notizblock beiseite und steckte die Hülse auf den Marker. »Sie hat übrigens gerade über Sie geredet.«
    »Jesus, das fehlt mir gerade noch. Was hat sie denn gesagt?«
    Tessa sah ihn verschmitzt an. »Nicht viel. Sie hat nur Ihre sämtlichen Tugenden gepriesen.«
    »Wirklich?« Tristan blickte Milly hinterher. »Seltsam. Normalerweise hintertreibt sie meine sämtlichen Chancen bei hübschen Frauen.«
    »Es klingt zwar ziemlich unwahrscheinlich, aber irgendwie denke ich, sie versucht uns miteinander zu verkuppeln.« Tessa verbarg ihre Freude über das Beiwort hübsch, indem sie die Sonnenbrille aufsetzte. Sie war nicht an Tristan interessiert, aber

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