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Den schnapp ich mir Roman

Den schnapp ich mir Roman

Titel: Den schnapp ich mir Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sasha Wagstaff
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Drang, Henny das krause Haar aus dem Gesicht zu streichen. Doch sie wusste, dass sie sich hier auf ihre Aufgabe konzentrieren musste, sonst würde Jilly wie ein Irre hierherrasen und sie eigenhändig aus dem Projekt rausschmeißen. »Klingt so, als hätten Sie schwere Zeiten hinter sich, Henny. Das tut mir sehr leid. Aber immerhin haben Sie dabei ihre Familie um sich. Will, Tristan … Rufus … wie schön, dass sie alle wieder hier sind, und dann noch zu einem so schönen Ereignis.«
    »Wir haben nie damit gerechnet, dass Rufus einmal heiratet, denn er war immer ein solche Frauenh…« Henny brach plötzlich mitten im Wort ab und betupfte sich die Augen. Sie war entsetzt, wie rasch sie Tessa alles anvertraute. Hoffentlich war Will jetzt nicht wütend auf sie, denn sie versuchte ja nur, freundlich zu sein.
    Beide Frauen blickten auf, als Gil in die Bibliothek stürzte. Er trug ein aufallendes rot-gelb gestreiftes Hemd zu hautengen Jeans und deutete mit einer gepflegt wirkenden Hand in Tessas Richtung.
    »Tessa Meadmore! Was für eine Ehre, Sie kennen zu lernen. Ich kann Ihnen gar nicht sagen, was für ein Fan ich von Ihrer Sendung bin. Ich bin übrigens Gil Anderson, ein schlichter Designer … hahaha.«
    Tessa setzte ihr berühmtes Lächeln auf und schüttelte ihm höflich die Hand.
    »Sie müssen mir unbedingt sagen, was Sie von meiner Farbpalette halten«, verlangte er dann, hielt ihre Hand fest und zog sie zur Tür. »Mir liegt sooo viel an Ihrer Meinung.«
    »Äh … ich bin nicht gerade eine Expertin für Inneneinrichtung …« Tessa warf Henny einen verzweifelten Blick zu.
    Doch Gil war fest entschlossen. »Unsinn! Sie haben einen ausgeprägten persönlichen Stil, daher kennen Sie
sich in Farben und Stoffen gut aus.« Er gab ihr keine Gelegenheit, auch nur zu protestieren, und ignorierte Hennys schwachen Versuch, sie zu retten. Gil zog Tessa die prächtige Treppe hinauf und schob sie ins erste der Schlafzimmer.
    »Ist das nun prachtvoll-schwüle Eleganz oder völlig daneben?«, fragte er, wobei er sich nervös auf die Unterlippe biss. »Dieses Zimmer ist anders als all die anderen. Was meinen Sie?«
    Tessa schritt langsam den Raum ab. Ihre Absätze versanken in dem dicken, jadefarbenen Teppich. Sie befühlte die Qualität der schwarzen Vorhänge aus changierender Seide. Der Stil war spektakuär, aber die starken Farben wirkten eher aufreizend als unpassend. Dekadent und sexy, war ihr Eindruck.
    »Prachtvolle Eleganz?«, fragte sie. »Aber ich finde, es fehlt noch ewas … Handschellen in der Nachttischschublade, eine Peitsche auf dem Bett. Dieses Zimmer schreit geradezu nach Hörigkeit und Fesselung.«
    »Oh, Sie kleines Luder«, kreischte Gil und klatschte in die Hände. »Das gefällt mir. Meine Verlobte Sophie – sie ist gerade mit mir hierhergezogen – war sich gar nicht sicher, aber ich finde, hier passt das.«
    Tessa gab es nicht gerne zu, aber Gil hatte wirklich das besondere Etwas. Sie warf einen kurzen Blick in die übrigen Zimmer und war sehr beeindruckt. Gil hatte überall prachtvolle Stoffe und satte Farben benutzt, um heimelige Schlafstätten in Verbindung mit einer hochmodernen Ausstattung zu schaffen. Jede Einzelheit war bedacht worden. Altgold war mit honigfarbenen Wänden kombiniert, mokkafarbene Seide mit hellem Elfenbein und Mitternachtsblau. In den Badezimmern standen Doppelendwannen, die mit zartrosa Rosenblättern verziert waren, und riesige Duschkabinen mit Multijets.

    »Wir versuchen, Ihnen mit den Aufnahmen nicht zu sehr im Weg zu sein«, sagte sie zu Gil und lehnte sich aus einem Fenster, um den prächtigen Garten zu betrachten. »Wir drehen um Sie herum und machen so viele Außenaufnahmen wie möglich. Wenn das Wetter so bleibt, wird das alles wunderbar wirken.« Die sorgfältig gepflegten Rasenflächen erstreckten sich in allen Richtungen, die unregelmäßigen Blumenbeete schufen mit ihrer Vielfarbigkeit einen angenehmen Kontrast.
    »Oh, filmen Sie ruhig, wo Sie wollen«, versicherte Gil ihr mit einem strahlenden Lächeln und berührte dabei vertraulich ihren Arm. »Ich stelle mir einfach vor, ich bin Ihr Assistent. Kommen Sie jederzeit zu mir, denn ich kann Ihnen die Einzelheiten des Designplans verraten und auch alles andere, was Sie wissen wollen. Ich wäre entzückt, auch zu einem Kommentar zur Verfügung zu stehen.«
    Tessa starrte ihn stumm an. Gil war an ihrer Meinung zu den Entwürfen überhaupt nicht interessiert. Er hatte sie unter dem Vorwand hierhergeschleppt, um sich

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