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Den schnapp ich mir Roman

Den schnapp ich mir Roman

Titel: Den schnapp ich mir Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sasha Wagstaff
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JBs Blicke sie von hinten durchbohrten, und wollte sich schon umdrehen und ihn bitten, an ihrer Stelle weiterzumachen.
    Jesus, der Mann ging ihr auf die Nerven! Tessa fühlte sich, als würde das gesamte Drehteam sich zurücklehnen und darauf warten, ob sie nun weitermachte oder nicht. Sie überlegte noch eine Sekunde lang, ehe sie das Gesicht selbstbewusst zur Kamera richtete.
    »Und das, liebe Zuschauer, ist ein Rat an alle Möchtegern-Schauspielerinnen.
Bei dem gegenwärtigen Trend zu Reality im Fernsehen und vielen kurzlebigen Prominenten sollte man sich ins Gedächtnis rufen, dass man zu dauerhaftem Erfolg in Hollywood Hartnäckigkeit, Entschiedenheit und großes Talent benötigt.« Sie endete mit einem Blick zu Clemmie, der hoffentlich große Bewunderung ausdrückte. Daraufhin folgte eine lange Pause, ehe Clemmie gnädig und sehr professionell ihr Lächeln erwiderte, das das Publikum zweifelsohne überzeugen würde, wie sehr sie einander respektierten.
    »Schnitt … aus!«, rief JB und winkte dem Kameramann zu, der zustimmend die Hand hob. JB nickte Tessa sehr knapp zu, ehe er dem Rest des Teams Anweisungen gab, die sofort und rasch die Kabel aufrollten und die Scheinwerfer abstellten.
    »Hey, ich hoffe, das war in Ordnung?«, fragte Tessa aus dem Bedürfnis heraus, die Luft zwischen sich und Clemmie zu klären. Sie wusste, dass sie ab und zu eine Frage stellen musste, die nicht gerade als angenehm empfunden wurde, und wenn Clemmie ihr nicht traute oder irgendwie nicht mit ihr einverstanden war, dann würde das Interview leblos und gestelzt wirken.
    Clemmie entspannte sich, sobald die grellen Scheinwerfer verlöscht waren und das Drehteam sich verzog. »Sie brauchen sich nicht zu entschuldigen, Schatz«, versicherte sie Tessa. Diesmal bezog ihr Lächeln auch ihre Augen mit ein. »Ich weiß, dass Sie solche Fragen stellen müssen. Ich sollte mich eher entschuldigen – weil ich da ein bisschen zu defensiv reagiert habe. Aber mit dem Ruhm ist das so eine Sache – er ist ein zweischneidiges Schwert, und ich glaube nicht, dass viele Schauspielerinnen bloßen Ruhm einer professionellen Leistung vorziehen.« Sie wirkte nun eher unterwürfig und bot ihr die Handflächen als Zeichen ihrer Offenheit dar.

    »Sicher haben Sie da Recht.« Tessa bewunderte Clemmies Fähigkeit, jede Situation in angemessener Körpersprache auszudrücken – außer, wenn sie sich persönlich angegriffen fühlte. War das die echte Clemmie, die sie da erlebt hatte, die ganz leicht ins Schwitzen geriet, ehe ihr außergewöhnliches Talent sie davor rettete, ihr wahres Ich zu zeigen?
    »Bitte denken Sie stets daran, dass ich hier nur meine Arbeit mache, und manchmal muss ich einfach Dinge fragen, die so ärgerlich für Sie sind, so dass Sie mir am liebsten eine Ohrfeige geben wollen.« Tessa erwiderte das Lächeln mit gleicher Offenheit.
    Clemmie lachte überaus charmant. »Sie können mich alles fragen, was Sie wollen, Schatz. Ich weiß, dass es zu Ihrem Job gehört.« Falls sie sich durch irgendetwas, was Tessa gesagt oder getan hatte, beleidigt fühlte, dann war es jetzt aus der Welt geschafft. Clemmie tänzelte zu Rufus, der sie leidenschaftlich küsste und dabei eine Hand über ihren knackigen Hintern gleiten ließ. Sie setzte sich auf seinen Schoß und nahm ihm die Zeitung aus der Hand.
    Tessa konnte gar nicht anders, als Clemmie sehr sympathisch zu finden. Sie war trotz der verrückten künstlichen Welt, in der sie lebte, so herzlich und natürlich. Sie nahm einfach jeden für sich ein, der ihr begegnete. Aber warum war sie bei dem Interview so nervös geworden? Tessa schüttelte sich. Was ging es sie an, was sich hinter Clemmie verbarg? Warum machte sie nicht einfach ihren Job, ohne alles zu analysieren und sich zu fragen, warum andere Leute so unverhofft nervös wurden?
    »Das hast du … gut aus dem Sand gezogen«, knurrte JB Tessa ins Ohr. »Aber sie’at dich da fast reingerissen, das weißt du.« Als Kollegen duzten sie einander inzwischen.
    Tessa stützte herausfordernd eine Hand in die Hüfte, weil sie es satthatte, ständig von ihm kritisiert zu werden.
Für wen hielt er sich eigentlich? Sie fühlte sich durch JBs Herausforderungen herabgsetzt und wehrte sich selbstbewusst dagegen.
    »Ich bin hier die Journalistin, verstanden? Du bist der Regisseur. Ich weiß, was ich tue, herzlichen Dank. Halte du dich an deine Rolle, und ich tue, was ich am besten kann. Dann kommen wir sicher gut miteinander aus. Verstanden?«
    JB sah sie an,

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