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Den schnapp ich mir Roman

Den schnapp ich mir Roman

Titel: Den schnapp ich mir Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sasha Wagstaff
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sah sie wenig beeindruckt an.
    »Oh.« Nachdenklich trank Jilly einen Schluck Wein. »Aber eigentlich sind wir doch eher an Rufus interessiert, nicht wahr? Man hat Clemmie schon von vorn bis hinten durchleuchtet, aber dabei ist nicht viel herausgekommen. Niemand hat etwas über sie gefunden.« Sie sah Tessa missbilligend an. »Daher glaube ich nicht, dass Sie hier etwas erreichen werden. Das hat doch bisher niemand geschafft, oder?«

    Tessa zog ein Blatt Papier hervor, das sie in der Buchhandlung aus dem Internet ausgedruckt hatte. »Nein, aber finden Sie das hier nicht seltsam?«
    »Was?«
    »Dass niemand irgendetwas über Clemmie finden kann, das auch nur einen Hauch skandalös wäre? Das ist doch heutzutage völlig unmöglich, nicht wahr?« Tessa deutete auf das Blatt in ihrer Hand. »Clemmie sagte heute: Egal, was ich durchgemacht habe … egal, wie man mich beurteilt, dass ich eines Tages berühmt sein werde … Egal, was ich durchgemacht habe, egal, wie man mich beurteilt, Jilly. Und sie hat solche Sätze schon früher von sich gegeben. Ich habe also nachgeforscht und dies hier gefunden.«
    Jilly riss ihr ungeduldig das Papier aus der Hand und überflog es rasch. »Was ist daran denn so großartig? Clemmie hat mit zwanzig die Rolle ihres Lebens gelandet – das weiß doch jeder. Kaum die Entdeckung des Jahrhunderts, Tessa.«
    Tessa schlug mit der Hand auf die Armlehne. »Aber das ist doch genau der Punkt! Nichts über Clemmie, ehe sie ganz groß herauskam. Nichts über die Schule, die sie besuchte, Aufführungen am Beginn ihrer Karriere. Kein Kommentar von ehemaligen Freunden oder anzügliche Fotos.« Sie schüttelte den Kopf. »Das war zwar zu Marilyn Monroes Zeiten ein Skandal, aber heutzutage ist es doch an der Tagesordnung, zumindest im Playboy zu erscheinen.«
    Jilly verdrehte bei diesem Klischee die Augen.
    Aber Tessa gab nicht kampflos auf. Sie wusste, dass Jilly verlangte, sich auf Rufus zu konzentrieren, irgendetwas an Clemmie war jedoch nicht ganz normal. »Das ist doch seltsam, Jilly. Was hat Clemmie gemacht, ehe sie berühmt wurde? Hat sie in einer Kneipe gearbeitet, in Bars? Hat sie in einem Büro die Ablage gemacht?« Ihre Stimme wurde
immer leidenschaftlicher. »Wie viele Frauen schaffen es schon, als völlig Unbekannte eine große Rolle zu ergattern? Das passiert nicht einmal Kids, die die beste Schauspielschule besuchen.«
    Ohne mit der Wimper zu zucken knüllte Jilly das Blatt Papier zu einem kleinen Ball zusammen und warf es über ihre Schulter. »Sie suchen an den falschen Stellen, Kindchen. Wir müssen uns auf Rufus konzentrieren. Er sieht gut aus, hat einigermaßen Talent, daher muss er irgendetwas Furchtbares getan haben, um den Fuß auf die Leiter zu kriegen. Vergessen Sie diesen Blödsinn mit Clemmie und konzentrieren Sie sich auf die wahre Aufgabe. Verstanden?«
    Tessa zwinkerte. Sie war wie benommen, wie kaltschnäuzig Jilly sie abgefertigt hatte. Doch die scharfe, schneidende Abmusterung wirkte in dieser friedlichen Umgebung ganz anders als in dem betriebsamen Londoner Büro, und plötzlich wusste Tessa, warum ihre Gleichgültigkeit bei diesem Job völlig verständlich war.
    Jilly war in vollem Schwung, während Tessa sich kaum begeistern konnte. »Ich finde die Geschichte interessant, dass Rufus in seiner Jugend ein ausgesprochener Frauenheld war. Das müssen wir verfolgen. Finden Sie also ein paar seiner ehemaligen Freundinnen, die bereit sind, die schmutzige Wäsche zu waschen. Stellen Sie sich vor, wie eine von ihnen bei der Hochzeit auftaucht und schreit: Ich müsste hier stehen und nicht sie! Das wäre doch unglaublich!«
    »Sicher wäre Clemmie hocherfreut, wenn das passierte«, murmelte Tessa trocken.
    Jilly sah sie fragend an. »Sicher wird Clemmie das überwinden, Tessa. Hollywood-Ehen haben doch eine Lebenserwartung von Sushi-Happen. Das wissen Sie doch. Was für eine Rolle spielen Drogen übrigens? Ist es möglich, dass Rufus da seine Finger im Spiel hatte?«

    Tessa zuckte die Achseln. »Er benimmt sich manchmal ziemlich sprunghaft und hat sich letzte Woche länger mit dem Dealer der Gegend unterhalten. Aber das sind Kleinigkeiten – Hasch, kein Coke oder sonst was Hartes.« Sie versuchte, ihre Langeweile nicht zu zeigen. Interessierte sich wirklich irgendjemand dafür, ob Rufus ein Drogenproblem hatte? Amphetamine zum Frühstück war doch für Prominente ebenso an der Tagesordnung wie Tausenddollarkokslinien zu ziehen.
    »Hmmm.« Jilly war aufgestanden und schritt nun

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