Den schnapp ich mir Roman
Küche einen kleinen Bereich zum Spielen. Dort standen kleine rosa Stühlchen, so wie sie Tessa aus der Schule in Erinnerung hatte, und ein hölzernes Puppenhaus mit niedlichen Möbeln und winzigen Püppchen in karierten Kleidern. Im Wohnbereich hatte Sophie bunte Kissen und Decken verstreut. Alles war in Braun und Mitternachtsblau gehalten und passte gut zu den hellgrauen und beigen Wänden. Ein paar Skizzen verliehen dem Raum Charakter.
»Habt ihr euch so kennen gelernt, Gil und du?«, fragte Tessa, während sie die Skizze von einem Stiefmütterchen bewunderte, die Sophies Signatur aufwies. »Du hast ungeheuer guten Geschmack in solchen Dingen. Sind diese Skizzen alle von dir?«
»Ja. Aber das ist nichts Besonderes. Nur ein Hobby. Ehe
Ruby auf die Welt kam, habe ich in Gils Büro in London für ihn gearbeitet.«
»Das sieht aber nach mehr aus als ein Hobby – du hast wirklich Talent. Schade, dass du nicht auf der Kunstschule warst.«
Sophie stellte zwei Salatschalen auf den Tisch und hoffte, dass ihre langen Haare die erröteten Wangen verbargen. Tessa durfte ja nicht wissen, dass sie vor Jahren auf der Kunstschule war, jedenfalls eine Zeit lang. Sie wechselte lieber das Thema. »Warum sorgt sich JB, dass du den Forbes-Henrys zu nahe kommst? Warum könnte das passieren?«
Tessa zuckte die Achseln. »Bei solchen Jobs versucht man immer, sich mit den Objekten anzufreunden. Immerhin trampeln wir ständig durch ihr Haus, daher ist es gut, wenn man von ihnen gelitten wird.« Ihre Miene überschattete sich bei der Erinnerung an ihre Unterhaltung neulich mit Will. »Ich habe wirklich keine Ahnung, warum JB sich so aufregt. Will Forbes-Henry legt mir dauernd Steine in den Weg, daher würde eher die Hölle zufrieren, als dass wir beide uns näherkämen.«
»Wirklich?« Sophie sah sie erstaunt an. »Aber Will ist doch meistens sehr fair.« Sie biss sich auf die Lippe. »Ich meine, das hat Gil mir erzählt, aber er irrt sich vielleicht.«
Tessa verdrehte die Augen. »Oh, keine Sorge, alle halten Will für eine Art Helden. Ich bin die Einzige, die ihn nicht ausstehen kann. Das ist wirklich ärgerlich, denn selbst Milly denkt, dass er kein Wässerchen trüben kann, und sie ist eigentlich sehr kritisch.«
Sophie unterdrückte ein Lächeln. Sie erinnerte sich an die kleine Milly vor Jahren. Tessa hatte Recht. Sie war nicht leicht zu überzeugen.
»Immerhin ist Tristan nett«, seufzte Tessa. »Er ist lustig, er flirtet gerne und ist momentan meine einzige Ablenkung.«
Unfreiwillig fuhr Sophie hoch. Jede Erwähnung von
Tristan regte sie auf. Die Vorstellung, dass er mit Tessa flirtete, reichte aus, um ihr den Appetit zu verderben. Sie legte die Gabel nieder.
»Wenn ich nur nicht so auf meine Arbeit konzentriert wäre«, fuhr Tessa arglos fort. Sie fragte sich nicht, warum Sophie plötzlich nicht mehr weiteraß. »Aber momentan habe ich keine Zeit für Männer. Ich meine, Tristan ist sehr nett und unterhaltsam und gut für mein Selbstvertrauen, besonders, nachdem dieser Scheißkerl, mit dem ich vorher zusammen war, mich so abscheulich behandelt hat. Aber als Freund?« Sie runzelte die Nase. »Ich glaube nicht.«
Sophie nahm ihre Gabel wieder in die Hand. »Ist Tristan nicht derjenige mit jeder Menge Freundinnen? Gil hat irgendwie erwähnt, was für einen Ruf er hat.«
»Keine Ahnung«, erwiderte Tessa und sah sie von der Seite her an. Warum benahm Sophie sich so merkwürdig? Sie wirkte nervös. Ihre Hand zuckte beim Essen. »Ich kenne Tristan nicht sonderlich gut, daher habe ich mich um sein bisheriges Liebesleben kaum gekümmert.«
Sophie grinste und wirkte nun wieder normal. »Warum auch? Ah, das klingt nach Gil und Ruby.« Sie sprang auf, um die beiden zu begrüßen, und fiel fast um, als Ruby sich in ihre Arme stürzte. Ihre Wangen waren gerötet. Sie trug rosa Shorts und ein kleines weißes Hemdchen. Mit dem blonden Schopf wirkte sie wie ein Engelchen. Es fehlten nur ein Heiligenschein und eine kleine Harfe.
»Tessa!«, rief sie. Sie schien sich sichtlich über das Wiedersehen zu freuen. Sie kletterte auf Tessas Schoß und zeigte ihr ein Bild von einem Drachen mit hervorquellenden Augen, das sie in der Sommerschule gemalt hatte. Sie roch nach frischer Luft und strahlte nur so vor Gesundheit.
Gil trug ein pfirsichfarbenes Hemd und seine engen Lieblingsjeans. Er küsste Sophie, ehe er Tessa anstrahlte.
»Wie schön, Sie wiederzusehen, Tessa. Ich hoffe, die Dreharbeiten laufen gut?«
»Ja, danke, sehr
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