Den schnapp ich mir Roman
geschlafen, oder?«
»Nein.« Rufus schnitt ein Gesicht. Obwohl er das vorgezogen hätte. Die fragliche Dame hatte ihn nämlich mit ihren gigantischen Schenkeln fast erdrückt. Er schauderte gespielt.
»Ihhhh! Ist Clemmies Busen echt?«
Rufus’ Mundwinkel zuckten. »Er … ist einfach außerirdisch schön, und mehr will ich dazu nicht sagen. Nächste Frage.«
»Ist sie gut im Bett?«
»Frag lieber nicht, wenn dir die Wahrheit vielleicht nicht gefällt«, murmelte Rufus und spürte einen flüchtigen Stachel Reue. Verriet er hier Clemmie, die vielleicht zu Hause saß und heulte? »Sie ist … wie Dynamit. Erste Klasse!«
India sah ihn an wie der Inbegriff von Unschuld. »Erste Klasse heißt nicht unbedingt, dass man einen geblasen kriegt.«
Rufus kreischte vor Lachen auf. »Was weißt du in deinem Alter denn über Blowjobs?«
Sie sah ihn auf eine Weise von der Seite her an, dass er es in den Lenden spürte, so als wäre zwischen ihnen ein Überbrückungskabel eingeklinkt.
»Jede Menge!« India rekelte sich und lenkte seine Aufmerksamkeit auf den erregenden Anblick ihrer halterlosen jugendlichen Brüste, die sich unter dem T-Shirt frei und fest bewegten. Dann runzelte sie die Nase, weil sie eine neue Frage überlegte. »Haben Sie für die Nacktaufnahmen ein Double?«
»Absolut nie! Da bin ich wie Mel Gibson. Ich drehe alles selbst.«
»Mel Gibson? Aber der ist doch uralt!«
»Vorsicht! Du verrätst hier, wie jung du wirklich bist.«
India ignorierte ihn und leerte ihr Glas. »Ich übernehme die nächste Runde.« Dann beugte sie sich über die Theke, bot ihm dabei den Anblick ihres festen kleinen Hinterns und bestellte. Dann sah sie Rufus über die Schulter an und registrierte nüchtern sein Interesse an ihrem Körper. »Hatte ich nicht versprochen, dass ich Sie aufheitern würde?«
»Ja, stimmt«, antwortete Rufus mit einem breiten Lächeln. »Stimmt genau.«
Der Anblick von Indias gebräunten Brüsten, die aus dem knappen T-Shirt herauszuplatzen schienen, reichte aus, um seine Laune zu bessern, ganz zu schweigen von ihrer nonchalanten Art und dem offensichtlichen Flirt.
Rufus drehte sich auf dem Hocker um, um sie anzusehen, verdrängte sämtliche Gedanken an seine Verlobte und konzentrierte sich auf India. Sie war vielleicht ein Köder, vielleicht auch nicht seine normale Klasse, aber sie war da und hielt ihn offensichtlich trotz ihrer lässigen Art für einen Gott.
Rufus hatte den Eindruck, dass er und India wirklich sehr gute Freunde werden würden.
»Machst du Witze? Deine Chefin taucht unangemeldet hier auf und versucht sofort, dich mit Rufus zu verkuppeln?«
Sophie brach in schallendes Gelächter aus. Tessa kicherte und schenkte beiden ein weiteres Glas kalten Sancerre ein. Sie saßen an Sophies Esstisch, der an einem Ende für das Mittagessen gedeckt war. Das andere Ende war übersät von Gils Skizzen, Rubys Malereien und verschiedenen Stiften. Sie aßen inzwischen zweimal die Woche zusammen zu Mittag. Nach Jillys Überraschungsbesuch brauchte Tessa einfach Sophies trockenen Humor.
Jetzt bewunderte sie Sophies Leinenhose und das Chloe-Top und fühlte sich in der eigenen Jeans mit den Flipflops ziemlich alt. »Jilly ist furchtbar. Sie will wirklich, dass ich jemanden finde, der Rufus und Clemmies Hochzeit ruiniert. Ich meine, was für ein Mensch tut so etwas?«
»Ehrlich gesagt finde ich das abscheulich. Kein Wunder, dass du von der ganzen Angelegenheit so enttäuscht bist«,
erwiderte Sophie beruhigend, warf ein paar Krabben in eine Schüssel mit Spinat und tröpfelte Olivenöl darüber. »Dieser JB klingt auch wie ein Albtraum. Wer hat ihn denn zum Chef gemacht?«
»Keine Ahnung. Er kann sich nicht entscheiden, ob er mich kritisiert, weil ich zu viel Kontakt mit den Forbes-Henrys habe, oder mich mit Sätzen reizt wie, dass ich den Schwung verloren habe. Ein echter Scheißkerl!«
»Scheißkerl«, echote Sophie.
Tessa stieß lächelnd mit ihr an. Ihre Stimmung besserte sich zusehends. Sie war froh, in Appleton eine Freundin gefunden zu haben, obwohl ihre Freunde von zu Hause mit ihr Kontakt hielten und ständig anriefen. Doch sie vermisste die Treffen und Gespräche mit ihnen. Sophie und sie hatten die gleiche Art Humor, und sie konnte sich auf sie verlassen, dass sie ihr zuhörte und sie aufheiterte.
Tessa lehnte sich zurück und sah sich in dem Haus um, das Sophie und Gil hier gemietet hatten. Es war groß, aber gemütlich, und wirkte sehr lebendig. Ruby hatte vor der Hintertür der
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