Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Den schnapp ich mir Roman

Den schnapp ich mir Roman

Titel: Den schnapp ich mir Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sasha Wagstaff
Vom Netzwerk:
ginge immer um die Kunst.« Sie nickte zu den im Raum verteilt stehenden Staffeleien und den sauberen Pinseln, die offensichtlich immer sorgfältig gereinigt wurden, ehe er sie in Plastikkästen mit durchsichtigem Deckel verstaute. »Ich verstehe.«
    Tristan riss das Blatt aus dem Skizzenblock und reichte es ihr. Er hatte ihr sehr geschmeichelt. Ihre Züge wirkten viel symmetrischer als in Wirklichkeit. Ihre Figur war wie die von Lara Croft. Sie hatte hohe Wangenknochen und eine unglaublich schmale Taille.
    »Wenn ich bloß so aussähe.«
    »Das tust du durchaus«, beharrte er. »Ich sagte doch, du hast einen sehr interessanten Knochenbau. Deine Farben gehen mit Bleistift natürlich verloren, aber Aquarellfarben würden das Kastanienrot deines Haars betonen, das Moosgrün deiner Augen.« Er hielt eine Tube mit dunkelgrüner Ölfarbe neben ihr Gesicht, als wollte er die genaue Färbung
ihrer Iris bestimmen, Es reizte ihn, ihre ungewöhnlichen Züge zu Papier zu bringen – die leicht gebogene stolze Nase, den breiten Mund -, es wäre schwierig, würde aber auch ungeheuren Spaß machen.
    Tristan sah Tessa nun gelassen an. Er fand sie ungeheuer sexy, und er fühlte sich immer stärker von ihr angezogen. Sie glaubte, er hätte ihr mit der Skizze schmeicheln wollen, aber der Künstler in ihm bewunderte einfach ihre schmale Taille und die exquisit geformten Knöchel. Mit ihr zu schlafen würde wunderbar befriedigend sein. Tristan war ein geübter Liebhaber mit sehr viel Erfahrung. Er spürte eine Unabhängigkeit in Tessa, die eine völlige, sinnliche Hingabe versprach.
    Ob sie wohl auf ihm liegen wollte, um ihn leidenschaftlich zu reiten wie ein Jockey, oder würde sie sich auf alle viere knien und ihn anbetteln, sie von hinten zu nehmen? Er hatte keine Ahnung, was sie bevorzugte. Unbeholfen öffnete er eine weitere Flasche Champagner und machte sich auf alles gefasst. Schon der Gedanke daran törnte ihn an. Er spürte, wie es sich in seinen Boxershorts regte.
    Aber konnte er sich in sie verlieben? Diesmal goss er den Champagner über seine Finger. Dann fiel sein Blick auf ein Bild von … ihr, das er auf der Fensterbank liegen gelassen hatte. Er vermochte es immer noch nicht, ihren Namen auszusprechen. Sie hatte ihm sämtliche Gefühle geraubt, hatte ihn so verletzt, dass sein Herz nie wieder gebebt hatte. Er hatte es versucht, Gott, er hatte mit mehr Frauen geschlafen, als er sich erinnern konnte. Aber das war unwichtig. Er hatte die Liebe seines Lebens verloren, seine Muse.
    »Hey, Mister, vorsichtig mit dem guten Champagner! Den wollen wir doch trinken, nicht wegschütten!« Tessa genoss Tristans Schmeicheleien, aber jetzt merkte sie, dass er sich in Gedanken verlor, und fragte sich, ob er sie wirklich
mochte oder nicht. Wollte er sie einfach nur ins Bett locken? Schlimmer noch, war sie einfach nur eine Ablenkung von der Frau auf den Bildern, diesem Geist aus der Vergangenheit, der ihn immer noch heimsuchte? Vielleicht spielte sie in Gedanken mit ihm und verhinderte, dass er außer Gelegenheitssex etwas anderes genießen konnte?
    Tristan war sich ebenfalls bewusst, dass er nicht bei der Sache war, ließ die Farbtube fallen und beugte sich vor. »Du verstehst das sicher, Tessa, denn du bist schöpferisch begabt. Anders natürlich«, schränkte er ein, weil sie ihn ungläubig ansah. »Aber du nimmst deinen Job ernst, daher wirst du verstehen, was ich sage. Wenn man so was macht, dann nimmt das alles einen in Besitz …« Er fuhr mit einer Hand über eines seiner Gemälde, ohne zu merken, dass er die Schenkel einer älteren Frau streichelte. »Es nimmt von einem Besitz, es beherrscht jeden Gedanken und auch die Träume. Es ist wie eine Besessenheit.«
    »Das habe ich bei meiner Arbeit auch immer gedacht«, gestand Tessa bedauernd. »Aber ich fürchte, ich habe diesen Drang inzwischen verloren. JB sagt mir das jeden Tag, und meine Chefin hält mich inzwischen für einen hoffnungslosen Fall.«
    »Unsinn!« Tristan traf eine Entscheidung. Er schenkte den restlichen Champagner aus. Henny hatte Recht, es war Zeit, dass er mal wieder Spaß hatte. Er drängte Tessa auszutrinken, ehe er ihr nachschenkte. »Du bist sehr professionell. Und viel netter als dieser JB. Abgesehen davon, dass er meine Mutter bumst, liebt er sich selbst viel zu sehr, als dass er eine Frau schätzen könnte.«
    Tessa lachte, brach aber unvermitttelt ab. »Kannst du denn richtig lieben?«
    »Was denn?« Er strich mit einem Finger über ihre

Weitere Kostenlose Bücher