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Den Tod vor Augen - Numbers 2

Den Tod vor Augen - Numbers 2

Titel: Den Tod vor Augen - Numbers 2 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Rachel Ward
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Oma.«
    »Es handelt sich um ein bösartiges Gerücht, das von Leuten verbreitet wurde, die überall in unserem Land Terror verbreiten wollen. Sie werden keinen Erfolg damit haben und ich kann Ihnen versichern, dass wir die Verantwortlichen finden und sie die ganze Härte der britischen Justiz zu spüren bekommen werden. Wir haben die modernsten Überwachungssysteme der Welt, den erfahrensten Geheimdienst. Zu Ihrer Beruhigung habe ich die Sicherheitsstufe des Landes auf Rot angehoben, was bedeutet, dass sämtliche Regierungsmitarbeiter im Einsatz sind, um Ihre Sicherheit zu gewährleisten. Ich möchte Sie also alle dringend bitten, in Ruhe Ihrem normalen Alltag nachzugehen. London ist sicher. Sie brauchen die Hauptstadt nicht zu verlassen. Auch ich werde heute hier sein und wie gewohnt in der Downing Street arbeiten und morgen werde ich immer noch hier sein. Das Beste, was Sie für sich, für Ihre Familie und für unser Land tun können, ist, Ruhe zu bewahren und ganz normal weiterzumachen. Vielen Dank.«
    Der Sender schaltet zurück ins Nachrichtenstudio. Oma greift nach der Fernbedienung und schaltet auf leise.
    »Für ihn ist das sicher auch gar kein Problem. Ich geh davon aus, dass er einen verdammt großen Bunker unter seinem Regierungssitz hat«, sagt sie.
    »Glaubst du, die Leute werden auf ihn hören?«
    »Keine Ahnung. Irgendjemand muss ihn schließlich gewählt haben. Vielleicht hören ja die zu.«
    Ich bin so aufgewühlt. Eine Million Gedanken gehen mir durch den Kopf.
    »Ich weiß nicht mehr, ob ich will, dass die Leute gehen oder bleiben«, sage ich.
    »Aber wir wollen doch, dass sie gehen, oder? Du hast es doch gesehen. Du und Sarah. Ihr habt gesehen, was geschehen wird. Du bist nicht verrückt. Du hast eine Gabe. Dir ist die Möglichkeit gegeben, etwas zu bewirken«, sagt sie schniefend. »Wie auch immer, du kannst jetzt nichts mehr tun, Schatz. Du hast den Ball ins Rollen gebracht, jetzt ist er unterwegs. Ich denke, es liegt nicht mehr in unserer Hand.«
    Sarah setzt sich ein wenig auf.
    »Sie werden die Verantwortlichen finden«, zitiert sie die Worte des Premierministers. »Das sind doch wir, oder?«
    »Wir und Nelson.«
    »Was werden sie tun? Was werden sie mit uns machen?« Ihre Fragen hängen in der Luft und dann hämmert jemand gegen die Tür. Sarah keucht. Oma flucht und ich schließe die Augen. Was tun? Was jetzt? Ich möchte, dass alles aufhört.
    »Öffnen Sie! Polizei!«
    »Scheiße. Adam?«, sagt Oma. »Öffne die Tür, bevor sie sie eintreten.«
    Ich rapple mich hoch, lege die Kette vor und öffne die Tür so weit, dass ich rausgucken kann. Im Vorgarten steht ein halbes Dutzend Bullen in Uniform.
    »Adam Dawson?«, fragt der Vorderste.
    »Ja«, sage ich.
    »Öffnen Sie bitte.«
    »Worum geht’s?«
    »Öffnen Sie, Sir.«
    Ich drücke die Tür ran und löse die Kette. Gerade, als ich die Tür richtig öffnen will, wird sie mir ins Gesicht gestoßen, eine Hand packt mich am Arm und legt mir Handschellen an.
    »Verdammt, was soll …?«
    »Adam Dawson, ich habe einen Haftbefehl gegen Sie wegen des Mordes an Junior Driscoll am 6. Dezember 2027.«

SARAH
    Sie bringen ihn weg, einfach so. Val geht mit und ich bleibe zurück. Es war schon schlimm genug, ohne Mia zu sein, als die beiden hier waren, aber allein ist es noch zehnmal schlimmer. Eine Weile sitze ich wie betäubt da, danach gehe ich in die Küche und schaue, ob es irgendwas aufzuräumen gibt, doch alles ist ordentlich und sauber. Ich leere Vals Aschenbecher in den Mülleimer, wasche ihn aus und trockne ihn mit Papier von der Küchenrolle ab.
    Als ich zurück ins Wohnzimmer komme, dreht sich im Fernsehen immer noch alles um das gleiche Thema. Panik und Paranoia in London, Leute, die unterwegs sind, Leute, die die Regierung kritisieren, Urlaubssperre bei der Polizei, Alarmbereitschaft bei der Armee. Adam ist jetzt nur noch eine Randfigur – das Ganze ist ausgeufert, obwohl sie Bilder von seiner Verhaftung zeigen, wie er auf Vals Gartenweg abgeführt wird, bewacht von einer Truppe schweigender Zwerge.
    Ich lasse den Fernseher an und gehe nach oben, in Adams Zimmer. Ich komme mir nutzlos vor. Ich weiß nicht, wo Mia ist. Ich weiß weder, was mit ihr, noch, was mit Adam geschieht. Ich laufe im Zimmer auf und ab, von einer Wand zur andern, schlage mit den Fäusten auf sie ein, schreie.
    Ich weiß nicht, wie lange ich das tue. Ich bin neben der Spur, komplett neben der Spur. Es ist erschreckend, mich gehen zu lassen, aber nachdem ich erst

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