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Den Toten dienen

Den Toten dienen

Titel: Den Toten dienen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Martin Delrio
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hinaus zum Befehlsstand - einer Ansammlung von Kommu-nikations- und Datenkonsolen in einem Zelt in der Nähe der offenen Luke des Landungsschiffs Femir. Warum er darauf bestand, konnte er nicht einmal sich selbst erklären, geschweige denn Kerensky, die versicherte, dass es an einem so weit hinter den Linien liegenden Posten kaum zu Verletzungen kommen würde, die sofortige medizinische Versorgung benötigten. Er nahm jedoch an, dass es etwas mit seiner Identität zu tun hatte. Ein MedTech konnte eine Schlacht verfolgen und sich um die Verwundeten beider Seiten kümmern, ohne Gewissensbisse zu haben. Bei einem Northwinder ohne echte Aufgabe sah das schon anders aus.
    Anastasia Kerensky ihrerseits schien weder Skrupel noch Bedenken zu kennen. Sie stand in Slip und dünnem Hemd unter dem Zeltdach und war damit beschäftigt, die langen Haare zu einem Zopf zu flechten. Hätte Murchison sie an irgendeinem anderen Ort so gesehen, er hätte ihre fröhlich unbeschwerte Haltung als Zeichen dafür gedeutet, dass sich ihre Gedanken um nichts Schwerwiegenderes als einen Sommerausflug drehten.
    Hier aber stand ihr fünfundsiebzig Tonnen schwerer Ryoken II, eine Sonderanfertigung aus dem Lyranischen Commonwealth, nur ein paar Meter entfernt und strafte ihr unschuldiges Äußeres Lügen. Murchison sah ihren schwer bestückten persönlichen BattleMech mit den sechsrohrigen Raketenlafetten und den Partikelprojektorkanonen zum ersten Mal aus der Nähe. Eine Maschine, die zugleich schnell und kampfstark war, perfekt geeignet für die Anführerin der Stahlwölfe.
    Anastasia hatte auf dem Kartentisch des Befehlsstands einen zusätzlichen Ortungsmonitor aufgestellt, um das Duell zwischen der Countess of Northwind und Ezekiel Crow besser beobachten zu können, während sie ihren Zopf flocht und auf das Ergebnis wartete. Den Funkverkehr zwischen den beiden Kontrahenten leitete sie über die Außenlautsprecher ihres Ryoken II, sodass ihn alle hören konnten.
    Murchison verzog das Gesicht, als Anastasia mit Dehnübungen begann, um sich auf den Kampf vorzubereiten. Sie musste noch immer erhebliche Schmerzen von der Schnittverletzung spüren, die sie auf Saffel-Station erlitten hatte. Er hatte sie, so gut er konnte, verarztet, aber er war sich ganz und gar nicht sicher, dass seine Nähte dieser körperlichen Belastung standhalten würden.
    Kerensky beendete die Dehnübungen. Sie bemerkte seine Blicke und deutete mit dem Kopf zum Ortungsmonitor.
    »Was meinst du, Leibeigener lan?«, fragte sie. »Das sind deine Leute dort. Würdest du jetzt lieber bei ihnen sein?«
    »Was ich mir wünsche, spielt derzeit keine große Rolle«, antwortete er. »Ich an Ihrer Stelle würde mir mehr Sorgen darüber machen, wo die Countess of Northwind stehen möchte.«
    Anastasia lachte. Es war ein Ausdruck reiner Lebensfreude. »Ich mag dich, lan«, erklärte sie. »Streck die Hand aus. Es wird Zeit, die letzte Schlaufe zu durchtrennen.«
    Murchison schüttelte den Kopf. »Danke für die Ehre, Galaxiscommander... Aber ich würde es vorziehen, wenn Sie damit bis heute Abend warten. Den
    Ausgang einer Schlacht kann man nicht vorhersagen.«
    »Ich verstehe.« Sie musterte ihn nachdenklich. »Was du dir wünschst, spielt keine große Rolle? Aber wenn es dir so wirklich lieber ist, habe ich keine Einwände.«
    »Danke, Galaxiscommander.«
    »Warte bis heute Abend, bevor du mir dankst.«
    Ihr Gespräch fand ein jähes Ende, als ein junger Krieger mit einem schnellen Scoutfahrzeug eintraf. Ein Kurier.
    »Galaxiscommander«, rief er und salutierte. »Sterncaptain Ulis meldet aufsetzende Landungsschiffe im Süden. Identität oder Typ noch unbekannt.«
    »Ulis soll ein Kommando nach Süden schicken, um es herauszufinden«, befahl Kerensky. »Heute können wir uns keine Überraschungen leisten.«
    »Keine Überraschungen«, wiederholte der Krieger, salutierte und zog ab.
    »Das dürften die Landungsschiffe sein, die uns hierher gefolgt sind«, bemerkte Anastasia nachdenklich. »Wer immer es ist, sie haben an unserem Tisch Platz genommen. Was glaubst du, was das bedeuten könnte, Leibeigener Ian?«
    »Ärger«, antwortete der MedTech. »Schließlich ist das hier Terra. Die ganze Republik wird sich gegen uns erheben.«
    »Es könnte Ärger bedeuten«, stimmte Anastasia zu. »Aber es könnten auch Freunde sein. Selbst wenn ihr Northwinder das anders zu sehen scheint - nicht die ganze Innere Sphäre liebt die Republik von ganzem Herzen.«
    »Was immer Sie sagen,

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