Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

Denen man nicht vergibt

Titel: Denen man nicht vergibt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Catherine Coulter
Vom Netzwerk:
ihn der Typ deshalb schon nach zwei Morden erschossen hat. Vergessen Sie nicht, Ihr Bruder hat Vater Binney gesagt, das er eine Entscheidung treffen müsste, die sein Leben für immer ändern würde. Es gibt nur eine Drohung, die diesem Killer den Mund hätte stopfen können.«
    »Ja«, sagte Dane, »Michael hat dem Killer gesagt, dass er zur Polizei gehen und alles erzählen würde.«
    Nick sagte: »Und da blieb dem Typen nichts anderes übrig, als ihn zu erschießen. Vater Michael Joseph hat sein Skript ruiniert. Er hat ihn gestoppt.«
    »Ihr Bruder muss ihm am Sonntagabend gesagt haben, was er vorhat, und da hatte der Kerl keine Wahl, er musste ihn töten. Die anderen beiden Mordopfer waren ein Mann, dem eine Bäckerei gehörte, und ein prominenter Geschäftsmann. Vater Michael Joseph hat wahrscheinlich zwei weitere Morde verhindert, hat zwei Menschen in San Francisco das Leben gerettet.«
    »Dieser Typ hat andauernd gesagt, das wäre ein Schäfchen weniger für Vater Paul«, sagte Dane. »Ist uns eigentlich bekannt, ob die beiden Opfer in San Francisco Gemeindemitglieder von St. Bartholomäus waren?«
    »Keine eingetragenen, jedenfalls«, meinte Delion. »Aber wenn sich der Typ an das Skript gehalten hat, sollten sie zumindest gelegentlich dort in der Kirche gewesen sein. Dann würde alles hübsch zusammenpassen, nicht?«
    »Ja«, meinte Dane, »nicht dass es uns viel hilft.«
    Delion schüttelte nur den Kopf. »Ich kann’s kaum fassen. Ein verdammtes Drehbuch. Dieser Typ kopiert ’ne Fernsehsendung.«
    »Nein, er kopiert sie nicht«, widersprach Dane. »Vergessen Sie nicht, die Morde fanden statt, bevor die Sendung lief. Nun, zumindest wissen wir jetzt, dass der Kerl irgendwo hier sein muss, dass er mit der Sendung zu tun haben muss. Wie sonst könnte er das Drehbuch so genau kennen? Das ist nur einem Insider möglich.«
    Savich saß vor seinem Superlaptop namens MAX und tippte ein: Erste Folge von The Consultant - Der Berater - Schauplatz: Boston, drei Morde: eine Sekretärin, ein Buchmacher und ein Versicherungsvertreter. Zeitraum: vor zwei bis drei Wochen. »Ich werde mal nachschauen, Dane, ach, Moment mal. Ah, Sherlock hat mitgelesen und meint, das wäre nicht in Boston passiert, sondern in Pasadena, in Kalifornien, vor ungefähr zweieinhalb Wochen.«
    »Bingo«, sagte Dane. »Ich werde es Delion sagen, der kann dann die Cops in Pasadena anrufen. Ha, schön nahe an Los Angeles. Das passt.«
    »Dane, damit wird das Ganze jetzt offiziell ein Fall für das FBI. Du bist also hiermit auch offiziell in der Sache tätig. Wenn du das Büro in San Francisco brauchst, ruf Bert Cartwright an, aber du bleibst in jedem Fall derjenige, der das Sagen hat, okay?«
    »Ja, klar, aber, Savich, die Sache ist die, der Killer muss hier in Los Angeles sein, jemand, der im Studio beschäftigt ist, speziell an dieser Sendung mitarbeitet oder Zugang dazu hat.«
    »Ja, du hast natürlich Recht. Ich werde Gil Rainy informieren - den Bezirksstellenleiter von L.A. - und ihm sagen, dass du dich mit ihm in Verbindung setzt. Aber du bleibst natürlich der Boss. Ich sorge dafür, dass das jeder weiß.«
    »Danke, Savich.«
    Kurze Stille, dann ein leises Glucksen. »Und das bedeutet, dass dir hiermit auch MAX zur Verfügung steht.«
    Dane konnte sein Glück kaum fassen. »Soll das heißen, du schickst mir die Kiste rüber?!«
    »Na, nun wach aber mal auf, Dane. Nee, nee, das kannst du dir abschminken. Aber du kannst mir sagen, was du brauchst, und ich werde MAX höchstpersönlich darauf ansetzen.«
    »Ach so, dann hab ich dich also nicht in ’nem schwachen Moment erwischt.«
    »So was kenne ich gar nicht.« Kurze Pause, dann: »Und wie geht’s dir, Dane? Verkraftest du’s?«
    »Michaels Beerdigung ist Freitagnachmittag.«
    Die Worte klangen kalt und endgültig.
    Savich sagte: »Wir werden an dich denken. Ruf an, wenn du was brauchst.«
    »Danke, Savich.« Dane klappte sein Handy zu und betrat die West-LA-Abteilung der Polizei in der Butler Avenue, einen riesigen Betonklotz mit orangefarbenen Fliesen im Eingangsbereich, offenbar ein Versuch, die Tristesse des Gebäudes ein wenig zu brechen. Doch auch das konnte nicht darüber hinwegtäuschen, dass das Gebäude alt und hässlich war - und riesig: Es erstreckte sich fast über einen ganzen Häuserblock, daneben ein Parkplatz für die höheren Beamten. Auf der anderen Straßenseite gab es noch einen zweiten großen Parkplatz, dazwischen eine Tankstelle. Das Revier lag in einem

Weitere Kostenlose Bücher