Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

Denen man nicht vergibt

Titel: Denen man nicht vergibt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Catherine Coulter
Vom Netzwerk:
gibt’s nicht allzu viel zusammenhängenden Stoff, also ist die Reihenfolge im Grunde egal, aber, ja, die Folgen werden in der Reihenfolge gezeigt, in der sie gedreht wurden.«
    »Haben Sie ihn in letzter Zeit gesehen, Mr. Franken?«, erkundigte sich Flynn.
    »Nein, er arbeitet im Moment nicht. Hat mich vor ein paar Tagen angerufen und gesagt, er wäre ein bisschen ausgebrannt und müde und würde sich ’ne Zeit lang frei nehmen. Er sagt, wir sollen ihn nicht so bald zurück erwarten. Das ist nicht das erste Mal, dass er das macht, also hat sich keiner weiter darüber aufgeregt. Aber er ruft nie an, also glaube ich nicht, dass irgendwer weiß, wo er steckt. Hören Sie, er würde nie so was Abscheuliches tun. Er nicht. Das passt nicht zu ihm.«
    Dane fragte: »Werden die Folgen zeitgleich im ganzen Land gezeigt?«
    Franken antwortete: »Die ersten zwei Folgen wurden Dienstagabend landesweit gezeigt, wobei Wolfinger sie ein wenig unterschiedlich platziert hat, je nach Demographie, also werden sie wohl das Okay für ein paar weitere Scripts geben. Ab der dritten Folge ist es nicht mehr so sehr Weldons Arbeit. Oder was meinst du, Frank?«
    »Stimmt«, pflichtete ihm Pauley bei.
    Delion fragte: »Wer kann uns was über Weldons Fahrten und Reisen der letzten Wochen sagen?«
    »Da müssen Sie sich an Rocket Hanson wenden. Die macht alle Reisearrangements für die Autoren, und auch für alle anderen, wenn man’s genau nimmt.«
    »Rocket?«, warf Nick ein. »Das ist ja ein toller Name.«
    »Ja, sie wollte vor dreißig Jahren zum Film, da dachte sie, sie braucht was Griffiges, um es zu was zu bringen. Ist irgendwie hängen geblieben.«
    Flynn fragte: »Ist Weldon DeLoach in letzter Zeit oft verreist?«
    Franken konnte nur die Schultern zucken. »Ich hatte schon seit Monaten nicht mehr direkt mit ihm zu tun. Da müssen Sie mit anderen Leuten reden. Wir tauschen oft E-Mails und reden vielleicht einmal pro Woche miteinander, wenn wir nicht zusammen an einer Sendung arbeiten. Ich habe gehört, wie jemand sagte, er wolle Verwandte besuchen, irgendwo in Kalifornien, aber ich bin mir nicht sicher. «
    Dane sagte: »Diese Verwandten wohnen wohl nicht zufällig in der Gegend von Pasadena, oder?«
    »Keine Ahnung. Hören Sie, Sie irren sich, was Weldon betrifft. Ich weiß, es sieht schlimm aus, aber Sie sind vollkommen auf dem falschen Dampfer.«
    Dane fragte: »Woran schreibt Weldon derzeit?«
    Franken sagte: »In den letzten vier Monaten hat er hauptsächlich an den Boston Pops gearbeitet.«
    Delion verzog schmerzlich das Gesicht.
    Franken nickte. »Ja, ich weiß, und ich stimme Ihnen zu, Inspektor. Es ist eine doofe Serie, aber irgendwie hat sie sich durchgesetzt. Jede Menge Titten und Zähne und Einzeiler, bei denen sogar der Kameramann zusammenzuckt. Einfach peinlich. Weldon versucht andauernd, irgendwas Übersinnliches reinzuschmuggeln, Marsianer, die auf dem Rasen vorm Haus des Bostoner Bürgermeisters landen, so was in der Art, aber sie lassen ihn nicht.«
    Frank Pauley nickte.
    Sie sprachen mit einem guten Dutzend Drehbuchautoren, keiner davon irgendwie viel versprechend, was den Fall betraf. Es war schlicht eine Gruppe interessanter Männer und Frauen, die, soweit Dane es beurteilen konnte, kein Privatleben zu haben schienen. »Ach ja, wie wahr«, sagte eine Autorin lachend. »Alles, was wir tun, ist hier rumsitzen und Ideen wälzen. Der Lunch wird geliefert, das Töpfchen wird geliefert. Bald werden sie uns auch noch die Betten reinstellen.«
    Als sie später den Pico entlang zu ihren beiden Autos zurückgingen, sagte Dane: »Es wird Zeit für ein hübsches großes Meeting - Polizei und FBI in trauter Einheit. Hier gibt es ’ne ganze Menge Leute zu befragen.«
    Flynn nickte, erspähte ein paar Jugendliche, die in einem Hinterhof ein paar Körbe warfen, wollte schon hingehen, bremste sich aber im letzten Moment.

14
    St. Bartholomäus,
    San Francisco
    Dane und Nick saßen vorn in der zweiten Reihe. Nick starrte zu Vater Michael Josephs Sarg hinüber, Dane starrte das große Kreuz an, das oben im Hauptschiff hing. Beide warteten schweigend, dass sich die Kirche füllte und die Trauerfeier begann. Sie waren gestern Abend noch aus Los Angeles angereist, um an Michaels Beerdigung teilzunehmen.
    Es war ein bewölkter, trüber Nachmittag, nicht untypisch für den Winter in San Francisco. Dane hatte seinen langen Kamelhaarmantel angezogen, weil es so kalt war.
    Vater Binney hatte gemeint, selbst der Himmel müsse weinen, weil

Weitere Kostenlose Bücher