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Denen man nicht vergibt

Titel: Denen man nicht vergibt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Catherine Coulter
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werden. Ganz schön unheimlich. DeLoach liebt solches Zeugs. Er ist wirklich gut darin.«
    Dane und Delion sahen sich an. Als sie den Namen des Drehbuchautors zum ersten Mal gehört hatten, hatten sie es kaum glauben wollen. »Wer wäre Ihrer Meinung nach offensichtlich?«, fragte Delion.
    Dane sagte: »DeLoach? Der Autor heißt DeLoach?«
    Wolfinger nickte. »Ja, er hat unheimlich was im Kopf. Da purzeln die Ideen nur so heraus. Er weiß ganz genau, wie man den Zuschauer manipuliert. Aber seinen Namen wussten Sie ja sicher bereits.«
    »Schon möglich«, meinte Delion.
    »Klingt, als mögen Sie den Burschen«, sagte Flynn.
    Wolfinger zuckte die Schultern. »Wieso auch nicht? Er ist kreativ, hat einen brillanten Verstand, und vor allem ist er zuverlässig. Wieso interessiert sie DeLoach so?«
    Delion, der keinen Grund sah, es zu verheimlichen, sagte: »Unser Knabe in der Kirche in San Francisco hat den Namen DeBruler verwendet.«
    »Sehr ähnlich, stimmt«, sagte Wolfinger und klopfte mit dem Stift auf dem Tisch herum. »Aber wissen Sie, die Namen mögen sich ja ähneln, aber DeLoach ist unmöglich Ihr Mann.«
    »Ach nein?« Flynn zog ungläubig die Augenbraue.
    »Ja, denn wissen Sie, DeLoach ist ein Schwächling. Ich hab mal gesehen, wie er seine Eistüte wegwarf, nur weil eine Fliege in die Nähe gekommen ist. Er - na ja, ich würde sagen, er lebt mehr in seinem Kopf als hier in der Realität. Er hat eine blühende Fantasie, und das ist natürlich gut für die Premier Studios. Wie gesagt, er ist außerdem ein zuverlässiger Arbeiter. Tja, was will man mehr? Aber ist er ein Mann, der einen brutalen Mord begehen würde? Nein, unmöglich. Nicht DeLoach.«
    Dane sagte: »Es wäre ja möglich, dass DeLoach ein gefährlicher Schwächling ist, dass seine Fantasie sozusagen übergequollen ist und sich in die Realität ergossen hat. Erzählen Sie uns mehr über DeLoach. Hatte er die Idee für die Serie The Consultant ?«
    »Ja«, sagte Wolfinger. »Ja, das hatte er. Sein voller Name ist Weldon DeLoach. Er hat in den letzten zehn Jahren zwei unserer erfolgreichsten Serien ausgebrütet. Weldon ist hier ziemlich angesehen, auch wenn er fast schon zu alt fürs Geschäft wird.«
    »Definieren Sie >zu alt<«, forderte Flynn ihn auf.
    »Na ja, so Anfang Dreißig, vielleicht auch älter.«
    »Mich laust der Affe«, sagte Delion, »der Kerl braucht ja bald ’ne Gehhilfe.«
    Wolfinger fragte: »Sie halten ihn trotz allem, was ich sagte, immer noch für den Hauptverdächtigen?«
    »Ja, es erscheint durchaus möglich«, sagte Delion. »Wir müssen uns alle ansehen. Wir brauchen eine Liste von allen
    Personen, die an der Sendung mitgewirkt haben, alle Schreiber, alle Techniker, jeder, der auch nur auf dem Set herumgeschnüffelt hat.«
    Dane sagte, Linus Wolfinger nachdenklich musternd: »DeBruler und DeLoach. Der Killer muss seinen Namen kennen, egal, wer er auch sein mag. Was nicht viel bedeuten will.«
    Delion schüttelte den Kopf. »Das wäre zu einfach. Der Kerl müsste schön dumm sein, und Mr. Wolfinger hier sagt, er hat Köpfchen. So leicht ist es nie. Aber wir werden mit ihm reden und auch mit den anderen Schreibern und allen, die mit der Sendung zu tun hatten. Besorgen Sie uns diese Listen, Mr. Wolfinger. Ich habe Beamte, die bereitstehen, und auch das FBI wird Agenten senden, um Leute zu befragen, Alibis zu verifizieren, et cetera.«
    Linus Wolfinger nickte. Er tippte mit dem Stift auf den Konferenztisch. Dane wusste, dass es ein anderer Stift war als der, auf dem er in seinem Büro herumgekaut hatte, denn dieser hier wies keine Bissspuren auf. »Sie haben mich gar nicht gefragt, wer meiner Meinung nach dahinter stecken könnte.«
    »Stimmt, haben wir nicht«, sagte Flynn. »Also, was wissen Sie darüber?«

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    »Das bleibt aber jetzt unter uns, ja?«
    »Klar, warum nicht?«, meinte Flynn. »Also, dann schießen Sie mal los, Mr. Wolfinger.«
    Linus Wolfinger lächelte gerissen, klopfte noch einmal mit dem Stift auf die Tischplatte und sagte dann: »Ich glaube, es ist Jon Franken. Er ist der Regieassistent bei Consultant. Der Mann ist zu gut, um wahr zu sein, wissen Sie? Mister Hollywood persönlich, vom Kopf bis zu den quastenbeschuhten Füßen. Er kennt jeden, ist auf jeder wichtigen Party dabei. Da muss irgendwas an ihm faul sein, das weiß ich genau. Niemand, der so gut ist, ist das, was er zu sein scheint, wissen Sie?«
    Delion erhob sich, und die anderen folgten seinem Beispiel. »Wir danken Ihnen, Mr. Wolfinger. Ihren

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