Denk doch, was du willst
kommt ihre Beziehung zu Frauen. Auch wenn sie keine feste Freundin haben, ist dieses Thema interessant: Sie wägen auf jeden Fall die Möglichkeiten ab, wie es wäre, zu heiraten und eine Familie zu gründen. In diesem Alter haben fast alle den Eindruck, alles würde zu langsam gehen, und sie sehen ihre Talente von den anderen unterschätzt und nicht wirklich gewürdigt. In dieser Zeit suchen sich viele Männer einen Mentor, jemanden, der sie unter seine Fittiche nimmt und sie an seiner Lebensweisheit teilhaben lässt oder ihnen auch Einblicke ins Geschäftsleben ermöglicht. Sie fragen sich ständig, ob sie ein erfolgreiches Leben führen werden und auf welchem Feld sie sich weiter fortbilden oder welche von ihren Fähigkeiten sie doch besser noch ausbauen sollten. Das bisher Gelernte reicht ihnen in aller Regel nicht. Geld und Ansehen spielen eine große Rolle. Die jungen Herren fragen sich natürlich auch, wo am besten Geld zu verdienen sei und wie sie ein Stück vom großen Kuchen abbekommen könnten.
Frauen im Alter zwischen achtzehn und fünfunddreißig Jahren wollen entweder wissen, ob sie noch den Richtigen treffen werden – oder ob sie ihn sogar schon kennen – und womöglich bereits mit ihm zusammen sind. Für sie ist von Interesse, ob sie finanziell einmal abgesichert sein werden, und sie fragen sich, was sie dafür tun können, um für ihre Kinder und sich selbst ein Höchstmaß an Sicherheit und Schutz zu erlangen. Hinzu kommt der für sie wichtige Aspekt der weiteren menschlichen Beziehungen. So denken sie intensiv darüber nach, wie sie sich selbst möglichst attraktivpräsentieren können. Warum sie mit einer bestimmten Person oder einer speziellen Angelegenheit Schwierigkeiten haben.
Sie spüren ab dreißig die aufkommende Sorge in Bezug aufs Älterwerden und denken über ihre Rolle in der Familie nach. Die meisten heiraten mit Ende zwanzig oder Anfang dreißig. Ihre Beziehungen vor der Ehe beurteilen Sie im Nachhinein meistens als negativ. Oder bestenfalls als gute Erfahrung. Sie wollen wissen, ob sie den Mann bekommen können, den sie haben wollen, und ob sie in der Lage sind, ihn an sich zu binden. Viele Frauen in der Lebensphase zwischen zwanzig und dreißig haben Angst vor einer ungewollten Schwangerschaft. Ihre eigene Mutter spielt bei ihnen eine große Rolle – im guten oder im schlechten Sinne.
Sie können aber auch beruflich sehr ambitioniert sein, Männer kritisch sehen bis verabscheuen oder erst mal von zukünftigem Lebenserfolg und einer späteren Heirat mit dem Richtigen träumen. Eines aber gilt für alle: Die Zukunft scheint ungewiss, und man tut alles, um die richtigen Pfade schon mal einzuschlagen – egal, ob jemand eher berufs- oder heiratsorientiert ist.
Beide Geschlechter, Männer wie Frauen, im Alter zwischen achtzehn und fünfunddreißig Jahren fühlen Folgendes: Während der letzten Jahre der Teenagerzeit und den frühen Zwanzigern probieren sie vieles aus, um sich selbst zu finden. Gern entwickelt man während seiner Jugendzeit Ideen, Marotten und Fimmel, die möglichst weit von den Vorstellungen der Eltern entfernt sind, um sich zu spüren und abzugrenzen.
Nach außen wirken sie so zwar selbstsicher, in Wirklichkeit liegt hinter dieser oft übersteigerten Selbstsicherheitein deutliches Gefühl von Angst. Das zentrale Lebensziel besteht in diesem Abschnitt darin, überall Sicherheit zu suchen, seine Rolle zu finden, etwa in der Partnerschaft, in seiner beruflichen Konstellation, aber auch in Überzeugungen und Ideologien eine Heimat, ein Raster aufzudecken. In dieser Phase sucht jeder Gleichgesinnte, die die eigenen Haltungen noch bestätigen und Mitstreiter sind, die einen verstehen.
So ist diese Phase geprägt von einem Gefühl der Zerrissenheit: Auf der einen Seite will man unabhängig sein, auf der anderen Seite braucht man ein deutliches Gefühl von Sicherheit. In den Zwanzigern versucht jeder, seinen Traum zu träumen, den er hoffentlich auch einmal verwirklichen kann. Berufliche Entwicklung und Beziehungen sind das A und O. Wir versuchen das zu tun, wovon wir denken, dass wir es tun sollten. Aber es ist oft ein Hin und Her zwischen einem Sich-festlegen-Wollen und dem Ausprobieren neuer Möglichkeiten. Die meisten von uns versuchen einerseits, sich nicht zu sehr zu etwas zu verpflichten und immer flexibel zu bleiben, und andererseits wollen sie trotzdem vor sich selbst bestehen und immer die Gewissheit haben, den richtigen Weg einzuschlagen und den auch
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