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Denk doch, was du willst

Denk doch, was du willst

Titel: Denk doch, was du willst Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Thorsten Havener
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folgendermaßen:
     
weit nach oben gezogene Augenbrauen,
die Stirn bekommt dabei horizontale Falten – außer bei Kindern, Jugendlichen und Botoxanwenderinnen.

    Bitte beachten Sie des Weiteren:
     
Wenn nur die Augenbrauen nach oben gezogen werden, das restliche Gesicht aber keine Regung zeigt, dann handelt es sich nicht um eine Überraschung. Falls nur die Augenbrauen für ein paar Sekunden gehoben werden, dann wird damit gezeigt, dass derjenige das, was ihm gerade erzählt wird, anzweifelt oder dass die Geschichte wirklich unglaublich ist.
Sobald eine Person beim Stellen einer Frage die Augen brauen nach oben zieht, dann verrät uns das, dass sie die Antwort bereits kennt. Vielleicht handelt es sich ja auch nur um eine rhetorische Frage. Kennt jemand die Antwort auf seine eigene Frage nicht, sieht das ganz anders aus. In diesem Fall werden die Augenbrauen zusammengezogen. Dieser Ausdruck steht dann nicht für Wut, sondern für höchste Konzentration.
Die Oberlider sind weit nach oben gezogen, die Unterlider bleiben entspannt;
der Unterkiefer ist heruntergeklappt. Je weiter er herun tergeklappt ist, desto stärker fällt die Verblüffung aus;
der Ausdruck ist kurz zu sehen. Wenn Sie also jemanden treffen und der schaut Sie länger als ein paar Sekunden überrascht an, dann ist er entweder nicht überrascht, oder Sie verwechseln den Ausdruck mit dem von Angst.
    Angst
    Der Gesichtsausdruck bei Angst wird oft mit dem bei Überraschung verwechselt. Sie ähneln sich tatsächlich sehr. Wir bekommen Angst, wenn uns Schaden droht. Der Schaden kann auch psychischer Art sein. Beispielsweise ein materieller Verlust oder auch einer körperlicher Art: Wir müssen zum Zahnarzt und fürchten Schmerz. Es gibt weitverbreitete Ängste, bei denen beim bloßen Denken daran das Gefühl von Angst bei uns ausgelöst wird. Schlangen und große Höhen sind nur zwei Beispiele, die auch Ekman anführt. Da Ängste so leicht auszulösen sind, wurden darüber auch die meisten Studien durchgeführt. Man nimmt an, dass die Evolution hauptsächlich zwei Reaktionen der Angst folgen lässt: verstecken oder flüchten. Wenn wir Angst haben, werden unsere Beinmuskeln sofort stärker durchblutet. Die ersten Vorbereitungen für die Flucht werden getroffen.
    Die andere Option besteht darin, sich zu verstecken. Auch die Reaktion, vor Angst starr zu werden und sich nicht mehr bewegen zu können, hat ihren Ursprung darin. Man will nicht entdeckt werden, sprich, man muss sich verstecken. Es ist auch gut möglich, dass wir Angst empfinden, uns aberweder die Option zu fliehen noch die, uns zu verstecken, zur Verfügung steht. In dem Fall ist es sehr wahrscheinlich, dass sich die Angst in Zorn verwandelt. Laut Ekman werden Angst und Zorn recht häufig schnell hintereinander erlebt. Das bedeutet, dass unser Nervensystem in solchen Fällen sofort eine Emotion gegen eine andere austauscht, wenn Erstere sich als unwirksam erweist. Anzeichen für Angst äußern sich in der Mimik folgendermaßen:
     
Nach oben gezogene Augenbrauen, die aber gerade blei ben .
Die Augenbrauen werden – anders als bei der Überra schung – leicht zusammengezogen. Dabei nähern sich die inneren Enden.
Die Oberlider sind nach oben gezogen.
Wenn bei hochgezogenen Oberlidern die Unterlider an gespannt sind und das übrige Gesicht keine Regung zeigt, geht es nie um Überraschung, sondern immer um Angst.
Die Lippen werden horizontal angespannt – bei Über raschung ist der Mund leicht geöffnet.
Sobald nur der Mund sich leicht verzieht, die Augen aber neutral bleiben, ist das meist ein Zeichen von Besorgnis.
Die einzige Emotion, bei der Stirn und Augenbrauen unbeteiligt bleiben, ist die lähmende Form der Angst. Bei der ändern sich nur Augen und Mund wie oben beschrieben.
    Trauer und Verzweiflung
    Was die Länge des Ausdrucks betrifft, zeigt sich das Gefühl der Trauer lange – ganz anders als die Überraschung. Keine Emotion ist anhaltender als Trauer und Verzweiflung. In diesem Abschnitt werde ich mich allerdings ausschließlich dem Gefühl von Niedergeschlagenheit und Verzweiflung widmen und nicht dem extremen Ausdruck von Trauer, wie sie Eltern etwa beim Begräbnis ihres Kindes zeigen. Um diesen Grad an Trauer zu erkennen, braucht kein Mensch ein schlaues Buch.
    Nein, hier geht es um das Gefühl von Traurigkeit, wenn wir etwas nicht erreicht haben oder wenn ein Verlust noch nicht unmittelbar hinter uns liegt. Beim Niedergeschlagensein ist unser Gesicht schlaff und bleibt ohne jede

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