Denk doch, was du willst
vollkommen konzentriert. Falls also in einem Gespräch Ihr Gegenüber das tut, kann es ein sehr deutlicher Hinweis darauf sein, dass es seine volle Konzentration braucht, um Ihren Ausführungen zu folgen.
Die oberen Augenlider sind bei gesenkten Augenbrauen angehoben, der Blick ist stechend.
Je nach Ausprägung der Wut ist das Unterlid angespannt.
Das Oberlid senkt sich gleichzeitig mit den Augenbrau en , was zu einem Blick beiträgt, der sein Gegenüber intensiv fixiert.
Achtung! Wenn wir nur die Augen in Betracht ziehen, können alle Ausdrücke, die hier bisher beschrieben wurden, auch bedeuten, dass sich unser Gegenüber sehr stark konzentriert. Aufschluss gibt in solchen Fällen der Mund.
Häufig wird der Unterkiefer – und damit das Kinn – nach vorne geschoben.
Die Lippen sind fest zusammengekniffen – man sagt nichts mehr. Das Rote der Lippen wird dabei schwächer. Sind allein die Lippen zusammengekniffen, dann istdas – Achtung also – auch ein Hinweis auf Konzentration oder harte körperliche Arbeit. Heben Sie mal vor einem Spiegel einen schweren Gegenstand hoch, dann wissen Sie, was ich meine.
Der Mund ist rechteckig geöffnet: Mit geschlossenem Mund schreien zu wollen hat schließlichkeinen Sinn.
Kneift Ihr Gegenüber die Lippen zusammen, ist das oft ein Zeichen für gerade aufkommende Wut. Daran können Sie unter Umständen erkennen, wie Ihr Gegenüber gleich reagieren wird, obwohl es ihm selbst noch gar nicht bewusst ist. Bei dieser Art Emotion werden Muskeln eingesetzt, die wir sehr leicht kontrollieren können. Aus diesem Grund kann man Wut auch leicht spielen. Bei Verdacht sollten Sie gleichzeitig auf die Reihenfolge seiner Worte und die damit verbundenen Taten achten.
Ekel
Sollten Sie Kinder haben, können Sie regelmäßig beobachten, wie Sich-Ekeln aussieht: Kochen Sie einfach Spinat zum Mittagessen. Falls Sie selbst mal erleben wollen, wie Sie Ekel empfinden, dann reicht bei fast allen Menschen der Gedanke an Fäkalien, Erbrochenes, Urin oder grünen Auswurf. Auch hier sind diejenigen mit Kindern im Vorteil.
Paul Ekman beschreibt auch ein sehr anschauliches Gedankenexperiment zum Thema «Ekel». Es stammt von dem Psychologen Gordon Allport. Die Idee hätte aber auch von meinen Kindern sein können.
Ekel-Experiment
Schlucken Sie den Speichel in Ihrem Mund runter.
Jetzt stellen Sie sich vor, Sie spuckten viel Speichel in ein Glas und tränken das Glas anschließend aus. Bitte stellen Sie sich das nur vor. Etwas ganz Natürliches wird so plötzlich ekelerregend. Ein Produkt, das unseren eigenen Körper verlässt, wird ab dem Moment zu etwas Ekelhaftem.
Ekel kann durch viele Faktoren ausgelöst werden: durch das Betrachten von widerlichen Bildern, durch Gerüche, beim Anfassen einer schleimigen Masse und beim Fernsehen, etwa beim «Musikantenstadl» oder so.
Wir können uns auch vor anderen Menschen ekeln. Je näher uns ein Mensch steht, desto seltener empfinden wir Ekel. Aus diesem Grund können wir die Windeln unserer Kinder wechseln und ihr Erbrochenes aufputzen, ohne mit der Wimper zu zucken. Für die Leser, die gerade eine Familie gründen wollen: Das ist erst der Anfang …
Auch beim Sex wird die Ekelgrenze verschoben. Das hört sich sehr unromantisch an, ist aber wahr. Ich kann es Ihnen daher auch anders näherbringen: Die Lippen der geliebten Person zu küssen ist schön, die Lippen eines Menschen, der uns abstößt, zu küssen dagegen ekelhaft. Aufgrund von Vertrautheit, Nähe und Liebe empfinden wir anders. In diesem Zusammenhang beschreibt Ekman ebenfalls, dass uns der Anblick von Blut gewöhnlich abstößt. Unsere Reaktion fällt jedoch komplett unterschiedlich aus, wenn der Betreffende uns nicht fremd ist, sondern uns nahesteht. In diesem Fall wird aus Ekel Mitgefühl. Wir haben das Bedürfnis, dasLeiden der von uns geliebten Person zu lindern, und weichen vor nichts zurück. Anzeichen für Ekel äußern sich in der Mimik folgendermaßen:
Die Nase ist immer gerümpft.
Die Oberlippe ist nach oben gezogen.
Die Unterlippe kann auch mit nach oben gezogen sein – muss aber nicht.
Die Unterlippe ist nach vorne geschoben.
Je stärker der Ekel ausfällt, desto mehr Fältchen bilden sich um die Mundpartie herum.
Die Augenbrauen können gesenkt sein. Achtung: Hier besteht die Gefahr, dass Ekel mit Zorn verwechselt wird. Wenn die Oberlider nicht angehoben und die Augenbrauen nicht zusammengezogen sind, geht es oft um Ekel und nicht um Zorn. Meist sind die Muskeln
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