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Denk doch, was du willst

Denk doch, was du willst

Titel: Denk doch, was du willst Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Thorsten Havener
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um die Augen entspannt – außer eine Sache ist derart ekelhaft, dass wir die Augen fest zukneifen, weil wir das Elend nicht sehen wollen.
     
    Ekel zeigt sich hauptsächlich um Mund- und Nasenpartie. Da wir die Muskeln in diesem Bereich sehr gut kontrollieren können, ist es sehr leicht, angeekelt zu tun. Meine Kinder können das super, ich muss nur schräge Musik anmachen. Aus demselben Grund ist es auch recht einfach, Ekel zu verbergen. Das klappt bei mir allerdings nur so lange, wie ich keine Katzenscheiße wegmachen muss. Warum machen die eigentlich grundsätzlich auf Teppiche und nie auf Kacheln?
    Verachtung
    Das Signal für die Reaktion «Verachtung» zu erkennen kann Ihre Beziehung retten! Der Psychologe John Gottman hat einen Test entwickelt, mit dessen Hilfe er in der Lage ist, in weniger als einer Stunde zu erkennen, ob die Ehe eines Paares halten wird oder nicht. Malcolm Gladwell beschreibt in seinem Buch «Blink», wie Gottman einem glücklich wirkenden Paar nach nur fünfzehn Minuten genauen Beobachtens sagt, wo die Beziehung hakt. Nach nur fünfzehn Minuten Analyse konnte er diesbezüglich eine Trefferquote von beachtlichen neunzig Prozent erlangen. Selbst nach einer Beobachtungsphase von nur drei Minuten lag seine Quote noch bei annähernd neunzig Prozent.
    Sein Fazit: Sobald bei einer Konversation auch nur leise Zeichen für Ekel und Verachtung im Gesicht von einem der beiden Partner auftauchen, steht es um die Beziehung sehr schlecht. Die Regel lautet: Bei einem Paar, das sich nicht scheiden lassen wird, stehen die positiven zu den negativen Gefühlen im Verhältnis von mindestens fünf zu eins.
    Gottman fand heraus, dass es bei der Beobachtung von Paaren ausreicht, sich auf vier Aspekte zu konzentrieren: Verachtung, Verteidigungshaltung, Blockade und Kritik. Diese vier nennt Gottman die «apokalyptischen Reiter». Der schlimmste: Verachtung. Sobald sie sich während eines Streitgesprächs im Gesicht des Gegenübers zeigt, hat das Paar in seiner Beziehung ein ernstes Problem.
    Kritik nervt natürlich ohne Ende, aber Verachtung ist weitaus schlimmer, weil sie von oben herab kommt. Indem jemand eine andere Person verachtet, sagt man ihr indirekt: Du stehst weit unter mir. Gottman hat sogar herausgefunden, dass man anhand des Grades an Verachtungsogar vorhersagen kann, wie oft sich der Verachtete mit einer Erkältung infiziert: Sobald mir jemand, den ich liebe, ständig deutlich seine Verachtung zeigt, wirkt sich das derart schwächend auf mein Immunsystem aus, dass ich mich schneller erkälte. So viel zur klaren Trennung zwischen Körper und Geist.
    Verachtung und Ekel sind eng miteinander verwandt, aber nicht gleichzusetzen. Es gibt wichtige Unterschiede, was die Mimik angeht:
     
Die Bewegung findet nur in einer Gesichtshälfte statt.
Die Mundwinkel sind angespannt und werden leicht hochgezogen.
    Freude
    Bezeichnend für unsere Gesellschaft ist die Tatsache, dass die Forschung so viel mehr über negative Gefühle weiß als über positive. In der Vergangenheit befasste sich die Mehrzahl der Wissenschaftler mit krankhaften psychischen Störungen und weniger damit, was uns glücklich macht. Da die Energie der Aufmerksamkeit folgt, ist es sehr zu begrüßen, dass sich das zurzeit ändert. Es ist für uns von großem Vorteil, mehr über unsere positiven Emotionen zu wissen. Zu erfahren, was sie auslöst und wie wir sie für ein glückliches Leben nutzen können. Im folgenden Abschnitt befassen wir uns also mit angenehmen, positiven Gefühlen wie zum Beispiel Glücklichsein, Spaß, Vergnügen – allen Hochgefühlen, die wir unter den Begriff «Freude» fassen können. Normalerweise zeigen wir unser Glück anderen, indem wir lachen oder wenigstens lächeln. Lachen wiederum kann mit falschenZähnen echt sein und mit echten Zähnen falsch. Wie erkennt man das?
    Nun, bei einem echten Lachen lachen die Augen immer mit. Ekman hat untersucht, wie sich zum Lachen widersprüchliche Emotionen – wie Angst oder Verachtung – einschmuggeln können und Sie sie so zu einem falschen Lachen machen. Die zwei Muskeln, die ein Lachen «echt» und zu einem wirklich fröhlichen Lachen machen, nennt man auch die «Duchenne-Marker». Guillaume-Benjamin Duchenne war ein französischer Wissenschaftler, der in den 1860er Jahren als Erster die Unterschiede zwischen echtem und falschem Lachen unter die Lupe nahm. Zum einen entdeckte er da die Rolle des «Musculus zygomaticus major». Der zieht die Lippen an den Seiten hoch zum

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