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Denken hilft - frische Ideen für Gedächtnis und Kreativität

Denken hilft - frische Ideen für Gedächtnis und Kreativität

Titel: Denken hilft - frische Ideen für Gedächtnis und Kreativität Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Bernhard Wolff
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vorgelesen?« Auch ein sehr charmanter Witz, oder? Jetzt kommt der dritte Witz. Der ist leider nicht ganz so gut: Treffen sich zwei Spaziergänger. Sagt der erste: »Wo hast du denn deine Armbanduhr?« Sagt der zweite: »Ach, die geht immer vor, die ist bestimmt schon zu Hause!« Wie gesagt: Den können Sie gleich wieder vergessen. Aber wie merkt man sich die guten Witze? Und davon gleich ein Dutzend? Sie können Witze am Körper aufbewahren! Stellen Sie sich vor, auf Ihrem Kopf sitzt eine Kuh. Das erinnert Sie an den Kuhwitz. Stellen Sie sich vor, Sie halten Händchen mit zwei älteren Damen. Das erinnert Sie an den Witz mit den Schriftstellerinnen. Weitere Witze machen Sie mental fest an der Nasenspitze, am Kinn, am Hals, auf den Schultern, am Ellenbogen, auf der Brust, um die Hüften, am Knie, an den Füßen und – nach Lust und Laune – auch an weiteren Körperteilen. Und wenn Sie dann in so einer Gesellschaft landen, in der reihum Witze erzählt werden: Sie haben Ihre stets dabei. Ihr ganzer Körper ist voller Stichwörter. Mentales Piercing sozusagen. Das Einzige, was Sie jetzt noch vorbereitend tun müssen: ein paar richtig gute Witze recherchieren und einstudieren.
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    Ãœbrigens: Wissen Sie, wie sich Gedächtniskünstler untereinander Witze erzählen? Die haben Tausende Witze nach Nummern abgespeichert. Da muss nur einer »573« sagen, und alle anderen
biegen sich vor Lachen. Bei 170 liegen die Leute am Boden. Und auch 941 ist ein echter Brüller. Aber Vorsicht: Ich habe in so einer Runde mal »488« gesagt, und kein Schwein hat gelacht. Im Gegenteil, betretenes Schweigen. Bis jemand meinte: »Man muss ihn auch erzählen können.«
    Die Geheimzahl in der Fingerspitze
Über unser Gedächtnis für Zahlen. Mit Tipps und Tricks, wie Sie auch in abstrakten Zahlen Bedeutung und Bilder entdecken.
    Die Arosa Blu war mal wieder zwischen den Kanarischen Inseln unterwegs. Auf diesem Schiff gab es nicht nur diverse Pools, ein Theater und eine Joggingbahn – nein, sogar ein Edutainment Center. Hier konnten die Gäste dafür sorgen, dass auch im Urlaub der IQ nicht sinkt, zum Beispiel in Kreativitäts- und Gedächtnisworkshops. Eine gute Idee. Denn unser Gehirn mag gar nicht, wenn zu abrupt von hoher beruflicher Anforderung auf Nichtstun umgeschaltet wird. Man soll die Seele baumeln aber nicht hängen lassen. Denkbedürfnisse befriedigen, das jedenfalls war unser Job an Bord. Als Trainer war mir umso peinlicher, dass ich auf einem Landgang an einem Geldautomaten meine EC-Geheimzahl nicht mehr wusste. Was war passiert? Ich hatte die Karte in den Schlitz gesteckt, meinen Zeigefinger wie gewohnt über die Tastatur gleiten lassen, vier Ziffern eingetippt, und eine Fehlermeldung erhalten – statt Geld. Erst ein genauer Blick auf die Tastatur offenbarte das Dilemma: Die Reihen waren anders angeordnet als bei meinem Geldautomaten zu Hause. Irgendjemand, wahrscheinlich der spanische Hersteller des Automaten, hatte die 7-8-9 in der oberen Reihe und die 1-2-3 in der unteren Reihe angebracht. Kein Wunder, dass mein Zeigefinger auf seinem Weg über die Tastatur die
falschen Tasten tippte. Auf offener Straße und mit offenem Mund wurde mir klar: Ich hatte meine Geheimzahl nicht im Kopf, sondern in der Fingerspitze gespeichert. Mein Zeigefinger hatte über Jahre hinweg immer denselben Weg über die Tastatur zurückgelegt: Mitte links, nach oben links, zwei runter, dann rüber nach rechts unten. Die Bewegung war völlig automatisiert. Wozu also noch die Nummer merken? Für die Mitreisenden war die Story ein gefundenes Fressen: Der Herr Gedächtniskünstler hatte seine eigene Geheimzahl vergessen. Dabei war nur der spanische Automat schuld.
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    Neulich hatte ich wieder ein Zahlenproblem. Nicht mit meiner EC-Karte, inzwischen beherrsche ich meine Geheimzahl auch im Ausland, sondern mit einer Schlüsselkarte. Kennen Sie diese Dinger, die in Fitnessclubs zum Einsatz kommen? Damit kann man jede beliebige Tür zuschließen und später wieder aufschließen. Das ist praktisch, denn man hat freie Schrankwahl. Allerdings muss man sich auch genau merken, welche Tür man zugeschlossen hat. Naja. Ich stehe also nach der Sauna in der Umkleide, mit nichts bekleidet als einem nassen Handtuch, und habe keine Ahnung mehr, welche Tür es war. Da hilft dann nur: ausprobieren. Ich tapse von Schrank zu Schrank

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