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Denken hilft - frische Ideen für Gedächtnis und Kreativität

Denken hilft - frische Ideen für Gedächtnis und Kreativität

Titel: Denken hilft - frische Ideen für Gedächtnis und Kreativität Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Bernhard Wolff
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Uni hatte ich manchmal das Gefühl: Die graue Masse befindet sich nicht in meinem Kopf, sondern um mich herum. Die weitgehende Abwesenheit von Geist und Begeisterung war frustrierend. Aber ich hatte ein Ventil: Ich erschoss Kaninchen, jeden Abend im Varieté als Comedy-Zauberer.

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    Das mit dem Zaubern fing schon in meiner Kindheit an – mit einem Zauberkasten. Mit zwölf Jahren hatte ich den ersten Auftritt auf der Silberhochzeit meiner Tante Leni. Und nach dem Abi 1985 folgten Straßenshows in den Fußgängerzonen zwischen Kiel und München. Das Straßenpflaster war ein guter Nährboden für neue Ideen. Und so gründeten meine Mitstreiter Manuel Muerte, Detlef Simon (abgekürzt »Desimo«) und ich das Zaubertrio »Die Plebsbüttel Comedy«. Unsere umgebauten Plüschkaninchen konnten explodieren und dabei Theaterblut verspritzen. In der Zauberszene brachte uns das den Ruf der kreativen Zerstörer ein – und einen ersten Preis auf der Zauber-WM 1994 in Japan. Wir hatten alte Zylinderhüte entstaubt und den heiligen Kühen der Zauberkunst, den Kaninchen, die Ohren abgerissen. Sogar von Siegfried und Roy wurden wir zu einer Convention nach Las Vegas eingeladen und erhielten einen »Creativity Award«. Entstanden war unser Showact nicht in moderierten Brainstormings oder am Flipchart, sondern aus purer Spielfreude. Wenn Menschen gern spielen und dafür auch eine Bühne finden, dann kommt der kreative Stein ins Rollen. Ich habe das im Varieté, bei Artisten und Komikern immer wieder beobachtet. Der Spaß daran, die eigene eigenwillige, einzigartige Nummer zu entwickeln, setzt Energien und Leidenschaften frei, von denen im Hörsaal einer Uni morgens um acht wenig zu spüren ist. Das Eigenwillige und Einzigartige entsteht dort, wo Menschen spielen dürfen. Suchen Sie sich unbedingt einen Ort zum Spielen. Vergessen Sie Zeit und Raum. Spielen Sie ohne Sinn und Verstand. Das Ergebnis werden ganz eigene Ideen sein, die nur Sie haben können.
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    Durch das dauernde Kaninchenerschießen dauerte mein Studium etwas länger, und ich beschloss, meine Diplomarbeit über Gedächtnistricks zu schreiben, um nicht alles wieder zu vergessen. Noch beim Schreiben – in einer kurzen Pause bei einem Spaziergang an der Alster wanderten auch die Gedanken
hierhin und dorthin – kam mir eine Idee: Seit ein paar Jahren war Deutschland im Comedy-Boom. Aber es gab nur Shows, deren Gags unterhalb der Gürtellinie angesiedelt waren, Shows, die zum Schenkelklopfen anregten, nicht zum Weiterdenken. Warum also nicht mal eine Show auf die Bühne bringen, bei der es um Denken und Gehirn geht? Warum nicht mal Comedy und Training kombinieren? Humor und Lernen? Spaß und Nutzen? Entertainment und Information? Gedacht, getan. Am 26. August 1998 hatte das »Think-Theatre« im Haus der Springmaus in Bonn Premiere – und sogar Ulrich Schnabel von der ZEIT reiste an. Heute gehört Infotainment und Wissenschaftskabarett zum Spielplan jeder Bühne, die etwas auf sich hält. Für das Projekt Think-Theatre konnte ich vier weitere Bühnenprofis begeistern: Andy Häussler, Felix Gaudo, Kai Eikermann und Dr. Eckart von Hirschhausen. Ständig waren wir auf der Suche nach Ideen für unsere Show: Wir bauten eine Brainmaschine mit versteckter Kamera und erfanden eine Software zum Entfernen des ISH, des inneren Schweinehunds. Wir spielten »Ich packe meinen Koffer« mit Hunderten Zuschauern und sangen  – obwohl wir gar nicht singen konnten – den selbst verfassten Song »Mein Hirn, das hat zwei Hälften«. Legendär wurde die Figur des inszenierten Zuschauers Ditmar Kurt, der sich im Laufe der Show vom schüchternen Biedermann in einen furiosen Breakdancer verwandelte. Irgendwann in einer langen Probe war Kai auf dem Fußboden eingeschlafen, während der Rest der Truppe überlegte, was ich als Rückwärtssprecher Lustiges tun könnte: Was könnte besonders ulkig aussehen, wenn man es filmt und den Film dann rückwärts abspielt? Kai wachte unvermittelt auf und sagte: »Bananen essen«. Und er hatte Recht. Bananen essen rückwärts sieht wirklich sehr lustig aus. Vielleicht kommen die besten Ideen ja doch im Halbschlaf.
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    Das Think-Theatre wurde schnell zum Geheimtipp für Tagungen und Events. Heute ist die Think-Theatre GmbH kreativer
Partner für Agenturen und Unternehmen. Das

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