Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Denken hilft - frische Ideen für Gedächtnis und Kreativität

Denken hilft - frische Ideen für Gedächtnis und Kreativität

Titel: Denken hilft - frische Ideen für Gedächtnis und Kreativität Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Bernhard Wolff
Vom Netzwerk:
Blauer Ritter sucht er Neuland. Er hat eine Vision davon, wie sein Arbeitsplatz aussehen könnte. Und entweder schafft sich der Veränderer seine eigene Beschäftigung, oder ein flexibler Arbeitgeber passt eine Stelle der Vision des Querdenkers an. In beiden Fällen hat der Veränderer Einfluss genommen auf die Welt um sich herum. Nicht andersrum. Er hat die Zahl aller vorhandenen Arbeitsplätze um einen neuen erweitert. Nämlich um den, der seinen Wünschen und Bedürfnissen am meisten entspricht.
    Â 
    Den Typ des Bewahrers und den Typ des Veränderers hat vor gut hundert Jahren der italienische Soziologe und Ökonom Vilfredo Pareto ausfindig gemacht. Bei einem guten Glas Wein hat er sich gefragt, wie und warum Veränderungen zustande kommen und wem sie nützen. Den Bewahrer nannte er »Rentier« und den Veränderer »Spekulant«. Diese Typisierung zieht sich seitdem wie ein roter Faden durch die einschlägige Literatur.
    Â 
    Aber statt soziologische Fachliteratur zu wälzen, können Sie sich dem Wesen des Veränderers auch auf anderem Wege nähern:
Kaufen Sie sich die DVD »Wickie der Wikinger« mit der Folge »Der Wettkampf«. Der kleine Wickie ist der große Held meiner Kindheit. Und er ist der Prototyp des Veränderers, des Innovators, des Querdenkers. Wickie ist berühmt für seine guten Ideen, mit denen er den starken Männern des Wikingerdorfes Flake immer wieder aus der Patsche hilft. Eines Tages hat er allerdings selbst ein Problem. In einem Wettkampf muss er gegen seinen starken Vater Halvar antreten. Die Aufgabe ist, einen Haufen schwerer Steine möglichst schnell von einem Hügel zum nächsten zu schaffen. Für den schmächtigen Wickie scheint die Sache chancenlos. Während sein Vater schleppt und schleppt, legt sich Wickie auf eine Wiese und denkt. Und dann passiert, was bei Wickie immer passiert: Er reibt sich die Nase. Er schnippt mit den Fingern. Er hat eine geniale Idee. Aus einer alten Tür, die er zwischen zwei biegsamen Bäumen befestigt, baut er eine große Steinschleuder. Und während sein Vater weiter schleppt und schleppt, schleudert der kleine Wickie die Steine über dessen Kopf hinweg ins Ziel. Der starke Halvar versucht zwar noch, ein bisschen schneller von Hügel zu Hügel zu laufen und ein paar mehr Steine pro Runde zu schultern, aber gegen die Idee von Wickie hat er keine Chance. Wickie gewinnt.

    Halvar ist ein typischer Bewahrer, Wickie hingegen ein typischer Veränderer. Halvar schleppt die Steine so, wie ein Wikinger seit Generationen Steine schleppt: mit Muskelkraft. Und wenn Halvar seine Leistung steigern will, dann versucht er das mit noch mehr Muskelkraft. Wickie dagegen sucht einen ganz neuen Weg. Er verändert die grundsätzliche Sichtweise darauf,
wie man Steine von A nach B befördern kann. Er stellt die Annahme infrage, dass dazu unbedingt Muskeln benutzt werden müssen. Und er setzt seine Idee sofort um und baut einen Prototyp. Seine Steinschleuder sprengt den Rahmen dessen, woran ein Wikinger in Flake je gedacht hätte. Wickie ist ein echter Innovator. Von ihm kann man lernen: Denken hilft. Ab und zu lohnt es sich, die Steine aus der Hand zu legen, sich auf die Wiese zu setzen und neue Ideen zu spinnen.
    Willkommen im Land der Ideen
Erfindungen made in Germany und der traurige Abschied von der Glühbirne.
    Deutschland ist das Land der Ideen. Das haben Bundesregierung und Wirtschaft beschlossen, und so steht es auf großen Plakaten. Auch Veranstaltungen und ideenreiche Orte und Projekte werben für die Initiative »Deutschland – Land der Ideen« unter der Schirmherrschaft von Bundespräsident Horst Köhler. Und tatsächlich, in Deutschland wurden eine Menge guter Ideen geboren: vom Reinheitsgebot für Bier aus dem Jahr 1516 bis zum Airbag 1971, vom Goldbärchen 1922 bis zum MP3-Format 1987. Sogar das »Mensch-ärgere-dich-nicht-Spiel« wurde in Deutschland erfunden, und zwar 1905. Vielleicht hätten wir stattdessen lieber »Monopoly« erfinden sollen. Die Idee zu Monopoly aber – wen wundert es – entstand Anfang der 1930er-Jahre in Amerika: Ziel des Spiels ist es, ein Immobilienimperium aufzubauen. Das Spiel ging ein paar Jahrzehnte lang gut, bis das Imperium im September 2008 zusammenbrach, Lehman Brothers nicht mehr über Los ging, und es für Deutschland wieder hieß: Mensch ärgere dich nicht. Wir

Weitere Kostenlose Bücher