Denkwürdigkeiten aus meinem Leben [microform]
nachdem er mit Napoleon darüber gesprochen hatte, nach Wien transportiert und starb hier am 23. Mai 1809. Sein Leichenbegängnis (25. Mai) fand mit miU-tärischen Ehren statt. Vgl. Geusau, S. ijöf.; Schimmer, S. 106f.
^'') Antoine Fran^ois Graf Andreossy (1761—1828), seit 1781 in Militärdiensten, wurde von Napoleon zum Leiter des Artillerie-und Geniewesens und zum Divisionsgeneral ernannt. Von 1807 bis 1809 war er Gesandter in Wien, und als diese Stadt 1809 von Napoleon in Besitz genommen wurde, deren milder Gouverneur. Später war er Gesandter in Konstantinopel, zog sich aber unter den Bourbonen ins Privatleben zurück und veröffentlichte eine größere Anzahl historischer Werke, die ihm 1826 die Wahl in die Akademie brachten. Vgl. Nouvelle Biographie generale II, Sp. 583f.; Thürheim, Mein Leben I, S. 315.
^ In den Spitälern befanden sich am 12. Juni ca. 20 000 Ver-wundete, eine sehr große Anzahl auch in Privathäusern (vgl. Geusau, S. 216). — Am 24. Juli brachten viele Schiffe Viktualien nach Wien (Geusau, S. 276) und am 28. Juli hörte der empfind-liche Brotmangel auf (Geusau, S. 279; Glossy, S. 102).
^^) Über die Schlacht bei Wagram (5. und 6. Juli 1809) vgl. den eingehenden Bericht bei Angeli a. a. O. IV, S. 476 ff. — Über die vielen Verwundeten (oben S. 350), die vom 6. Juli an nach Wien gebracht oder in Mauer, Mariabrunn und anderen Orten untergebracht wurden, vgl. Geusau, S. 256f., 260, 262, 265, 275, 281, 285; Glossy, S. 93; Schimmer, S. 124f.; Helfert IX, S. 476ff,
590J Wrede nahm am zweiten Tage (6. Juli) mit seinen Truppen an der Schlacht bei Wagram teil und zwar im Zentrum. Er trieb
die Österreicher anderthalb Stunden weit zurück, wodurch der Erfolg des österreichischen rechten Flügels aufgehoben wurde. Ihm wurde ein Pferd erschossen, er selbst verwundet. Vgl. Johann Heilmann, Feldmarschall Fürst Wrede^ Leipzig 1881. S. i56ff. — Über das unhöfliche Benehmen dieser Bayern in Wien vgl. Glossy,
S. 93- .
591) Die moderne, objektive Forschung hat unter Berücksichti-gung alles für und gegen Erzherzog Johann Sprechenden gezeigt, daß dieser gar nicht früher als am 6. Juli nachmittags nach Ober-Siebenbrunn kommen konnte, da ihm die Befehle zum Vorrücken zu spät zukamen und diese zu wenig präzis waren, um seinen Vor-marsch ohne Rücksicht auf die Kraft seiner Truppen und seiner Artillerie zu forcieren. Als er am Schlachtfeld eintraf, da war der Feldmarschalleutnant Franz Fürst Rosenberg mit dem linken Flügel bereits im Zurückweichen und feine Vereinigung mit diesem unmöglich, da Napoleon Davoust gegen Rosenberg gesendet hatte und Davoust nun zwischen Erzherzog Johann und Rosenberg stand. Vgl. die eingehende Schilderung und aktenmäßige Dar-stellung bei Hans von Zwiedineck-Südenhorst, Erzherzog Johann von Österreich im Feldzuge von 1809. Graz 1892. S. 136ff., bes. S. I46f., 149, 150, i52ff. — Den Zeitgenossen, nicht nur der Pichler (oben S. 350), war das Verhalten Erzherzog Johanns ein Rätsel (Gräfin Lulu Thürheim, Mein Leben I, S. 312).
698) Über den Tod Josef von Kurländers vgl. man oben Anm. 386.
*9^) Strophe IV des Gedichtes „Die nächtliche Heerschau" von J. Chr. Freiherrn von Zedlitz (Gedichte. Stuttgart 1832. S. 16) mit einigen Abweichungen: i. kalten [tiefen; 2. Wohl unter [Erstarrt in.
6'*) Am 14. August vormittags ^2^° ^^^ explodierte infolge der Unvorsichtigkeit einiger Artilleristen das Pulverlaboratorium auf der Schottenbastei, wobei mehrere zerplatzte Granaten bis in die Stadt flogen. Der große Stadel auf der Bastei brannte ab und eine Anzahl von Franzosen (ca. 120) verloren ihr Leben. Vgl. Xeusau, S. 286; Schimmer, S. 128; Glossy,. S. 112ff.; Helfert a. a. O. X, S. 57.
"'*) Über die allgemeine, den Bürgern anbefohlene Illumination am Abend des 15. August 1809, sowie über das am Glacis vor den kaiserlichen Stallungen abends abgebrannte Feuerwerk, vgl. man Geusau, S. 286ff.; Schimmer, S. 130; Wertheimer, S. 37f. und Glossy, S. ii4ff.; Helfert a.a.O. X, S. 58f. — Die von Karoline Pichler erwähnte Inschrift wird sonst in der Form „Zur Weihe An Napoleons Geburtstag" (= Zwang) überliefert und soll nach den einen in Mariahilf (Schimmer, S. 130), nach den anderen m der Stadt beim roten Turm zu sehen gewesen sein Qulius
Leisching, Aus dem Tagebuche eines alten Wieners. Wien 1907. S. 60 = Glossy, S. 120).
^^*) Jean Baptiste Nompere de Champagny, Herzog von Cadore (1756—1834), 1789 Deputierter, 1801 Gesandter in Wien, 1804 Minister des
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