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Denkwürdigkeiten aus meinem Leben [microform]

Titel: Denkwürdigkeiten aus meinem Leben [microform] Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: 1769-1843 Caroline Pichler , 1881-1925 Emil Karl Blümml
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Buch (Voyage pittoresque en Antriebe. Paris 1821), dessen zweiter Band Wiens Kunst- und andere Merkwürdigkeiten, aber keine Persönlichkeiten behandelt, obwohl er in Wien nicht nur bei der Pichler (oben S. 356), sondern auch bei Frau Flies u. a. verkehrte (oben S. 355, 362). Unter den Bourbonen wurde er Deputierter (1822), beteiligte sich an der Julirevolution und bekleidete eine Zeitlang das Amt eines Seine-präfekten. 1841 zog er sich von allem zurück. Er war ein frei-mütiger und geistreicher Mann. Vgl. Nouvelle Biographie generale XIII, Sp. 38off. — Wenn K. Pichler (oben S. 355) behauptet, daß die Franzosen 1809 die Bäume Im Tiergarten fällen ließen und verkauften, so stimmt dies nicht mit den Tatsachen. Denn es war der Wiener Pöbel, der im August den Tiergarten gewaltsam

    erbrach und im Verein mit reicheren Gewerbeleuten die Bäume fällte und wegführte, mit der Ausrede, daß Napoleon diesen Raub gestattet hätte. Am 9. Oktober verbot daher die französische Regierung alle Arten von Holzfuhren aus dem Tiergarten bei Strafe (vgl. Geusau, S. 292f., 308 f.).
    ^^) Frangois Rene vicomte de Chateaubriand (1768—1848), der berühmte französische Dichter, nebenbei auch Staatsmann, seit 1798 positiver Christ, schrieb 1802 sein Werk „Genie du christianisme", eine poetische und ästhetische Apologie des Christen-tums, ein Vorläufer seines Romans „Les martyrs", der 1802 be-gonnen wurde und 1809 erschien. Dieser Roman berührt sich vielfach mit Karoline Pichlers „Agathokles", worauf Rasori zuerst hinwies (vgl. II, Anm. 299), doch sind beide voneinander unab-hängig (vgl. oben Anm. 551).
    ^°2) Karoline Freiin de la Motte Fouque, Das Heldenmädchen aus der Vendee. Ein Roman (2 Bde. Leipzig 1816; Goedeke VI, S. 132 : 23).
    ^ Napoleon, ein großer Liebhaber des Theaters (vgl. August Fournier, Historische Studien und Skizzen II [Wien 1908], S. 206 ff.) ließ zweimal in der Woche in Schönbrunn Opern aufführen (Glossy, S. III; Schönholz, Traditionen. Hg. von G. Gugitz. I, S. 229 f.), aber auch Schauspiele wurden hier gegeben. Wir wissen von einer großen Aufführung der Phädra am 31. JuU (Teuber-Weilen II, 2, i, S. 180), der Schweizerfamilie von Weigl am
    4. August (Glosjy, S. 106) usw. Am 18. August beschenkte Napo-leon alle Schauspieler, Tänzer und Operisten der Wiener Hof-theaterdirektion, die in Schönbrunn gespielt hatten, reichlich (Geusau, S. 291). Noch am i. September wurde in Schönbrunn gespielt, und ein Zeitgenosse berichtet, daß es freie Eintritts-billetts gab, und die Besucher auf kaiserHche Kosten bewirtet wurden; wenn Napoleon in seine Loge trat, so begrüßte er „alle Anwesenden mit Freundlichkeit und Herablassung" (Glossy,
    5. 127). _
    ^ Michel Duroc, Herzog von Friaul (1772—1813), einer der treuesten und anhänglichsten Generäle Napoleons, dessen Adjutant er 1796 war. Stets um Napoleon, war er einer von dessen Ver-trauten, und als er bei Markersdorf in der Nähe von Bautzen 1813 durch eine Kanonenkugel tötlich verwundet wurde, ging dies Napoleon sehr nahe. Vgl. Nouvelle Biographie generale XV, Sp. 470 ff.
    ^^) Sargines ou l'eleve de l'amour, comedie lyrique en quatre actes. Text von Jacques Monvel, Musik von Nicolas Dalayrac (vgl. F. Clement et P. Larousse, Dictionnaire des operas. Paris, o. J., S. 1005).

    608) Friedrich Stapps (1792—1809), ein Predigerssohn aus Erfurt und früher ein glühender Anhänger Napoleons, wollte diesen am II. Oktober 1809 in Schönbrunn erdolchen. Doch kam es nicht zur Ausführung der Tat, denn bereits früher fiel Stapps durch sein Wesen auf und wurde ergriffen. Napoleon kam ihm mit Milde entgegen, doch der Schwärmer wollte den Tod, und so wurde er denn am 13., nach anderen am 15. oder 17. Oktober erschossen. Vgl. Geusau, S. 3iof.; Schimmer, S. 135f.; Glossy, S. 138ff.; J. Alex. Freiherr von Helfert, Maria Louise, Erzherzogin von Österreich, Kaiserin der Franzosen. Wiei^ ^873. S. 52ff., 390, Anm. 17; Thürheim, Mein Leben I, S. 3i9.Jf
    Der glühende Haß, den Karoline Pichler gögen Napoleon hatte, ist auch sonst bemerkbar (vgl. oben S. 345, 359, 361). Einige Briefstellen bieten zu S. 359ff. Parallelen, so an Huber (29. Ok-tober 1822: Glossy, Grillparzer-Jahrbuch III, S. 324): „Ich habe Napoleon nie geliebt und nur Weniges an ihm bewundert, ja es war eine Zeit, wo ich seine Ermordung für einen der Menschheit geleisteten Dienst angesehen hätte. Seit seiner Verbannung habe ich ihn bedauert (vgl. oben S. 359f.), und seit dem 31. März 1814 über

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