Denkwürdigkeiten aus meinem Leben [microform]
Lands-hut (21. April), Eckmühl (22. April) und Regensburg (23. April). Tiefe Niedergeschlagenheit trat ein und von allen Pfarren Wiens und der Umgebung fanden am 28. April feierliche Prozessionen unter Vorantragung des Hochwürdigsten zur Stephanskirche statt (Geusau, S. 69; Schimmer S. 72; Wertheimer S. 15), welche um Sieg flehten.
ä^) Am 24. April 1809 rückte Erzherzog Karl mit dem Gros seiner Armee im Angesichte des Feindes, unter dem Schutze der Artillerie und Kavallerie bei Regensburg über die Donau und zog sich nach Böhmen zurück. Dadurch war für Napoleon der Weg nach Österreich und Wien offen, denn der abgeschnittene linke Flügel unter Hiller war zu schwach, erfolgreichen Widerstand zu leisten, um so mehr, als die beabsichtigte Vereinigung mit Erzherzog Karl bei Linz unterblieb und Hiller bei Ebelsberg ge-schlagen wurde. Vgl. Schimmer, S, 68ff.; Wertheimer, S. 15f; Geusau, S. 66 f.
569) Jeremias 31,9: Ich will sie leiten an den Wasserbächen (mit Trost göttlichen Worts). — Die Gedanken, welche K. Pichler hier über den Stephansdom ausspricht, treten uns auch in einem ihrer Gedichte entgegen (vgl. II, Anm. 409).
5^°) Ein Teil der kaiserlichen Familie reiste bereits am 29. April nach Ungarn ab, ebenso ging am gleichen Tage ein großer Teil der Hofschätze ab; das Gefecht bei Ebelsberg (3. Mai) veranlaßte am 4. Mai die Kaiserin Maria Ludovica, mit der Erzherzogin Maria Luise Wien zu verlassen, und am 7. Mai wurden das Haus-, Hof- und Staatsarchiv, das Archiv des Hofkriegsrates, die Staats-kassen und die Kasse des^ magistratischen Depositenamtes nach Ungarn geführt. Vgl. Schimmer, S. 72, 73, 76f.; Geusau, S. 69, 82, 83, 93; Glossy, S. 57.
^'^) Erzherzog MaximiUan hatte es schon Ende April beim Kaiser durchgesetzt, die Stadt Wien bis zum Eintreffen der Haupt-armee zu verteidigen. Obwohl der Magistrat und Erzherzog Rainer dagegen waren, da sich diese von einer überhasteten Ver-teidigung nur Schaden versprachen, blieb der Kaiser fest und Erzherzog Maximilian erließ am 4. Mai eine Proklamation an die Wiener, worin er sie aufforderte, an der Verteidigung teilzu-nehmen und eine Art Landwehr zu organisieren. Bis zum 10. Mai
wiirde in fieberhafter Hast gearbeitet, der Hauptwall befestigt, die Burgbastei mit Kanonen versehen, die Vorstädte preisgegeben, die Zugbrücken der einzelnen Tore instand gesetzt, einzelne Donau-brücken abgebrannt und die Verteilung der Truppen und Bürger-miliz vorgenommen. Vgl. Schimmer, S. 74ff.; Geusau, S. 85 ff., 9off.; Wertheimer, S. i6ff.; Glossy, S. 58ff.
^'^) Gemeint ist Josefa Sölnwanger, die Mutter der Frau Kem-pelen, welche am Breitenfelder Grund das Haus Nr. 12 besaß, auf das sie am i. November 1814 satzweise von Frau v. Greiner 500 fl. C M aufnahm (vgl. den Verlassenschaftsakt der letzteren im Archiv des Wiener Landesgerichtes, Fasz. V, Nr. 12 ex 1815). Nach dem Tode der Antonie von Kempelen (t 1814) übernahm sie die Erziehung von deren Sohn Ludwig (vgl. Anm. 405). Sie selbst starb am 27. August 1824 zu St. Polten, wo sie auf Besuch bei ihrer Enkelin Wilhelmine Czerny, geb. Rotter (vgl. über diese Jul. Schneller, Hinterlassene Werke, I, [Leipzig 1834], S. 272; II, S. 13) war (vgl. den Verlassenschaftsakt der Frau Sölnwanger im Archiv des Wiener Landesgerichtes, Fasz. II, Nr. 5053 ex 1824). Frau Sölnwanger, Witwe nach einem k. k. Oberkommissär mit dem Titel Regierungsrat, wohnte die letzten 15 Jahre ihres Lebens in der Leopoldstadt (ebd.). — Ihre zweite Tochter war Josefa von Rotter, die 1824 als Hauptmannswitwe im Verlassenschaftsakt ihrer Mutter figuriert; Schneller (a. a. O., I, S. 269) nannte sie 1812 eine schöne Seele.
^'^) KaroUne Pichler spielt hier auf das Verhältnis der Frau V. Kempelen zu Karl von Kurländer an (vgl. darüber oben Anm. 405). — Von „eben jene" bis „gefunden hatte" nur in der Hand-schrift.
^'*) Über Pichlers Roman „Die Belagerung von Wien", vgl. II, S. 175 mit Anm. 296 und II, S. 228.
*'^) Über Josefa Freiin von Richler s. oben Anm. 422; über deren Schwestern Katharina und Nanette Porta vgl. oben Anm. 422 und unten Anm. 644. Über ihren Mann Leopold, der 1809 Kom-mandant des I. Landwehrbataillons des Viertels unterm Wiener-wald war, vgl. Anm. 422.
6'6) Über Anna Maria Baronin Engelhardt, deren Mann Franz Xaver und deren Stiefsohn Alexander vgl. oben Anm. 426 und II, Anm. 102. Über den Bruder Eugen Freiherrn von Bretton und die Schwester Maria Ernestine der Frau Engelhardt vgl. man II, Anm. 194.
^") Die
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