Denkwuerdigkeiten - Aus Meinem Leben
Schumann 24.5.1829 im Brief an die Mutter) gewesen sein wie der bayerische Ministerpräsident und CSU -Vorsitzer, um hier bei dieser wahrlich petite différence noch erheblichere Leidenschaften zu entfackeln.
Und weil ihm jedoch die angepeilte Milliarde versagt blieb, starb er ja ohnehin sehr ungetröstet.
Aber, es gab und gibt doch noch Unterschiede, ja Klüfte zwischen den Genannten der Neufrankfurter Schule. Auch was Geldpreise und allgemeine Ehrpusseligkeit angeht. Vorbildlicher als sein langjähriger Hauptgesell Gernhardt verhielt sich diesbetrefflich allzeit der vom Göppinger zum Göttinger und später Berliner mutierte Fritz Weigle (F.W. Bernstein), der hier wie vielfach auch sonst seinem ohnehin glanzvollen Treiben und Trachten die Krone aufs eh schon glorreiche Haupt setzte, indem er die allg. Idiotie der Zeit zu einer Art negativen Theologie ausschlagen ließ. Um nämlich, seine Bescheidenheit als virtuose Sichkleinmacherei zur Transzendenz reifen zu lassen, heute nach fast 50 Jahren genialen Wirkens unbekannter zu sein als der aktuell dümmste aller Schlingensiefe nach 1 dünnen Büchlein oder Filmchen.
Selbstverständlich bleiben hier in der Folge auch viele Anbeter, die den Bernstein verdient hätten, auf der Strecke, weil sie jenen oftmals Gottnahen gar nicht kennen können. Doch abermals bewahrheitet sich Adornos Merksatz: »Alle Kultur ist Müll«, der nämlich noch die eigenen Juwelen unter sich begräbt.
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Noch einmal entleihe sich das Wort der Kamerad und Kollege Jürgen Roth, der in seinem erwähnten Führer »Die Poesie des Biers« vollkommen wahrheitsgemäß auch dieses mitteilt; der frappante Vorgang müßte sich Anfang des dritten Jahrtausends vor dem Frankfurter Postamt Hügelstraße abgespielt haben:
»Tatsächlich? Mit der Flasche?« Ja, er bitte ihn darum, mit der Bierflasche auf den Anlasser zu hauen, eigentlich genüge auch ein Klopfen, um den Wagen zu starten. Nur weil der Anlasser hinüber sei, liege diese Bierflasche überhaupt hier im Auto herum.
»Ach so«, sagte Eckhard Henscheid und stieg mit der Bierflasche in der Hand aus, ging um den Wagen herum, öffnete die Motorhaube, beugte sich über den Motorblock und begann, mit der Bierflasche auf den Anlasser einzuschlagen. Der Mann hinterm Steuer drehte den Zündschlüssel um, und schon lief der Motor.
»Das wäre ein Romananfang«, sagte Henscheid, als er wieder auf dem Beifahrersitz Platz genommen hatte. »Eine interessante Szene.«
Die Bierflasche war unversehrt geblieben.
Die biografische Nachdenkwürdigkeit hat ihre Nichtswürdigkeit, aber auch übergeordnete Geschichtsmächtigkeit, ja Größe darin, daß ich den Roman noch heute wenn nicht gern schriebe, so doch sehr gern läse. Am liebsten, wenn sich der Vorgang nächtens abspielt, in einer noch viel einsameren Gegend und bei Schneetreiben.
Und von einem F.K. Waechterschen Polizisten mißtrauisch beäugt wird. Der weiß aber, ähnlich wie auf dem Geldräuber-Bildchen, nicht recht, ob er eingreifen soll, ja muß.
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April 1851.
»Allein, sehr allein! Und wenn allein, dann noch am besten! Dann bin ich, wenn auch traurig, doch meist ruhig, betrachtungsvoll, und bisweilen ganz behaglich, ja stillvergnügt! –
Die Menschen gefallen mir jetzt schwer. Mein Geschmack ist ernster und strenger geworden; mich beleidigt vieles, was ich sonst nicht beachtete, und der endliche Überdruß des wiederholten Schlimmen ist weit schärfer als der des wiederholten Guten. Die Andern haben meist keine Ahndung davon, wie tief sie mich beleidigen, abstoßen, welchen Ekel sie mir erregen, aber ich fühl’ es, und fühle dazu, wie ungerecht ich wäre, wollt’ ich sie es entgelten lassen, auf sie zurückwirken. Ich muß es also ertragen, und noch obenein tun, als ob alles ganz hübsch so wäre. Da kann nur Zurückziehung helfen, Einsamkeit; oder völlig gleichgültige Menschen, zu denen ich kein Verhältnis habe.«
An melancholischer Grundverfassung können meine es mit den Karl August Varnhagenschen »Denkwürdigkeiten« nicht aufnehmen; ein wenig ähnelt sie, die Melancholie, jener aber doch. Seit sagen wir 2008 macht sich jenseits von Pessimismus oder gar leibseelischer Depression ein Lebensgefühl geltend, das nicht allzu schön, aber auch nicht leicht auf den Begriff zu bringen ist. Vielleicht hat es mit der vitalen Erstickungstendenz zu tun, die uns Tag für Tag noch bedrückender, ja erpresserischer auf den Pelz rückt, uns mit ihrem nachtmahrischen, töricht bis zum Vergehen
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