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Denkwuerdigkeiten - Aus Meinem Leben

Denkwuerdigkeiten - Aus Meinem Leben

Titel: Denkwuerdigkeiten - Aus Meinem Leben Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Eckhard Henscheid
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sit venia verbo – wünschenswerten (dessen sei versichert, o Leser) Digitalisierung seines durchaus auch mündelsicheren Seins in Anwartschaft seines Anwerts auf Anweisung seines Anwalts im Anwesen A. antworterteilend«
    Nein. Wird wohl nix. Und damit – mit gleichem Datum, 19.27 Uhr – ist die Sache auch schon wieder mal ausgeschwitzt sowie gepflegt gescheitert. Kluge Leser haben’s spätestens bei der Namensgebung des Protagonisten Ralphi gewußt. Ich darf mich für heute verabschieden und grüße Sie hiermit »in unentwegter Anhänglichkeit« (Gustav Mahler am 29.5.1896 an Cosima).
    *
    Schön wäre, wenn auch noch (der von mir persönlich weiter nicht sehr beachtete) Lauritz Lauritzen in diesem meinem Erinnerungsbuch vorkäme. Und schon kommt er.
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    Ein gewisser Neid auf die drei dicken Enten am und im Fluß vor dem Haus. Was sonst nur die Mystiker und eventuell die frühen Dichter vermochten: Stunden-, ja taglang am Wasser zu hocken und vom vorbeiströmenden Fluß vollkommen befriedigt zu sein, von seinen Kullergeräuschen, seinem ständig sich hüpfend ändernden und gleichbleibenden rieseligen Glitzerlicht, seinen grünlich dunklen Wellensträhnen –
    Kühl bis ans Herz hinan, wachen Augs, offenen Ohrs, ausgeglichenen Gemüts, träumend fort und fort in einer Tour – was ein bärenstarkes Leben!
    *
    Ein gerüttelt Maß Torheit bzw. genau zu nehmen Verstimmung resp. Erschütterung über sie überrieselte, nein, schüttelte mich schon, als ich am Abend des 14. November 2010, der Tag war ohnehin trüber als von Heine erlaubt, mürber und dämlicher als Gott es gewollt haben konnte, plötzlich und mehr zufällig realisierte, daß und wie innert von gut und ungern 25 Minuten im Fernsehen insgesamtlich drei Sportmoderatoren/innen wie in übergroßer oder auch schon überirdischer Drangsal der »gestiegenen Erwartungshaltung« Erwähnung taten, obwohl es die doch nachweislich gar nicht gibt, weil das rein physikalisch nicht geht, und dies, obwohl ich es bereits 1985ff. in »Dummdeutsch« als schändlich, ja gottlos verboten hatte. Und wie um die »Party« (ebd.) vollzumachen, wurde etwa gleichzeitig und im Lauf des Abends siebenmal die »Aufholjagd« (a.a.O.) des FC Bayern München thematisiert, und nun kann man zwar fragen, ob ich Sonntagnachmittag bis -spätabend nichts Gescheiteres zu schaffen hatte, als mir diesen schuftigen Unratbatzen anzutun, aber bestehen kann ich darauf, daß ich mich da immerhin auf Moorkur in Bad Alexandersbad im Fichtelgebirge befand, und wer einmal eine Moorkur im November im Fichtelgebirge zu bewältigen hatte, der weiß, was an bräsig gepflegter Ödnis und abgefeimter Leere als innere Saumseligkeit er ja da doch (Fragment)
    *
    Schriftstellerkollegen, welche in letzter Instanz keineswegs an ihre Bücher und/oder ein insgesamtlich passables Lebenswerk, sondern immerzu und jede Sekunde oder doch Minute unweigerlich bloß an Geld und/oder Orden und vor allem Preise zu denken vermögen, können meinen Beifall unmöglich finden. Dann schon eher am 15. November 2010 jene Kollegin und Spitzenkraft Charlotte (»Feuchtgebiete«) Roche, die da dem gleichfalls völlig verratzten früheren sogenannten Nachrichtenmagazin »Spiegel« eröffnet, sie täte mit dem neuen Bundespräsidenten Wulff sofort »ins Bett« gehen, wenn dieser diese und jene Unterschrift unter ein Gesetz leiste oder verweigere – sie, Roche, habe das auch schon mit ihrem Mann abgesprochen und dessen Billigung erlangt. Wonach dpa die Glanzidee der Hundsföttin an die »Feuilletons« von 356 deutschen Provinzzeitungen bis hin zum Bad Alexandersbader »Sechsämterboten« weitergibt, die daran allesamt – nil admirari – auch sehr interessiert bis davon begeistert sind.
    So avantgardemäßig Rochens Vorpreschen und so vorbildlich schäbig ihre Gesinnung: Scheitern mußte wohl dann doch alles daran, daß der vergatterte, aber keineswegs verdatterte Wulff, wie ich an seiner Stelle übrigens auch, im Zweifelsfalle halt schon seine Zweitgattin präferierte – weit vor diesem feuchten Kehricht.
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    Gameboy, Horror-Computerspiele, Internet-Zugang, Kinder-Chatroom, Lexibook, Megapixel, Spiderman, Barbie-Display, X-Mas-Tisch-Air-Hockey, iPhone, E-Mail-Kinderschänder-Connection, SMS -Night and Day –
    Mag ja sein, daß wir schon irreversibel auf eine neue Kinder- und Jugendspezies von Futuristischen oder je nachdem Regredierten zusteuern oder längst bei ihnen angelangt sind. Aber sobald man dann realisiert, wie

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