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Denkwuerdigkeiten - Aus Meinem Leben

Denkwuerdigkeiten - Aus Meinem Leben

Titel: Denkwuerdigkeiten - Aus Meinem Leben Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Eckhard Henscheid
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sondern absehbarerweise viel dümmer; nämlich einen solchen Unfug zusammenreden oder still zusammensinnieren, daß in einer einzigen Stunde oder Minute alle Bildung, alle Lektüre, alle Hirn- und Gemütskultivationen in sich zusammensinken und sacken werden. Vorstellen könnte ich mir etwa dieses:
    »Ei schneck Koko viel viel Gutes in der sakrament doppeltgepolsterte Ledertür mit dem ledergepolsterten Dopplereffekt dank Bischof Bimbo sine cura nisi etiam als Willy Loderhose gleichsam unterm Sternennebel allen – Ohimé! – facile à vivre (O. Bismarck d.Ä.) vorgeschrieben, jetzt baldig wie im Überdruß erledigten Seins und Theaters oder auch Theaterns als qurgl üpps dessen Sinns …«
    Ist es nicht artig?
    *
    »Ja, also, wenn der Eichendorff heut’ noch leben tät’«, frug mich meine Mutter Maria anläßlich eines von ihr gegengelesenen Geburtstagsartikels von mir 1988 in der Schweizer Wochenzeitung, »dann wär’ er wohl dein Freund, oder?«
    Die hier richtig vermutete tiefe und damals insgesamt schon fast fünfzig Jahre andauernde Freundschaft erfuhr ihre vertiefende Konklusion und letzthinnige Erfüllung erst 21 Jahre später. Als sich nämlich herausstellte, daß der seit spätestens 2009 führende Freund und Held meiner (mir sonst recht ergebenen) Frau Regina, der Generalfeldmarschall Neidhardt von Gneisenau, nun konterreflexiv und fast unbekannterweise ein Bekannter, beinahe ein Freund Eichendorffs gewesen war.
    Nämlich nach einem ersten Kontakt 1813 in Breslau war Eichendorff 1815 auf Empfehlung Gneisenaus Sekretär beim Oberkriegskommissariat in Berlin geworden und hatte zuvor zusammen mit dem General an der Verfolgung der bei Waterloo geschlagenen napoleonischen Armee teilgenommen. Der Einzug in Paris sah Eichendorff eine Zeitlang als Offizier im Stabe des »herrlichen Gneisenau« (Brief vom 25.3.1815); zeitgleich übrigens mit dem 1815 erfolgten Ersterscheinen des Romans »Ahnung und Gegenwart«. Der seinerseits in meiner Heimat, im nahen Regensburg, beginnt.
    Während bei mir wiederum im Jahre 1983 der mir ansonsten soweit ganz unbekannte Gneisenau als dämmerige Hintergrundsfigur schon im Roman »Dolce Madonna Bionda« vorkommt, im Friedhofskapitel des 5. Teils. Womit meine Frau (genannt: Gattin) nun aber wieder glänzend in ihre angestammten Grenzen verwiesen war; wie es sich gehört.
    *
    Weil sie nämlich 1983 von ihrem Gneisenau noch nie nix gehört hatte.
    Indessen meine Mutter Maria ihren Ehemann Johann – und in der Folge später mich – 1936 im Spanischen Bürgerkrieg kennengelernt hatte. Bzw. in Amberg als Seitenfolge dieses Bürgerkriegs. Nämlich in der Stadtpfarrkirche St. Georg, wo ein anderer Militär, ein gewisser Johann Henscheid, sie mutig ansprach, ja anmachte – wie Stolzing seine Braut Eva in meiner Lieblingsoper in der Nürnberger Katharinenkirche. Da wo ich im Jahr 2000 in ihren zum Vortragssaal erneuerten Ruinen einmal über eben diese »Meistersinger« dozierte. Und zweimal über die große Vergangenheit des Club. Im Zeichen wo nicht Gneisenaus, so doch des großen Torwarts Edi Schaffer.
    *
    »Glückselig, die da wandeln im Gesetze des Herrn« (Psalm 118). Das habe ich mein ganzes nun schon recht lange währendes Leben glückseligerweise getan und mich gefällig dran gehalten, um den Herrn für mich einzunehmen; was ich mir allerdings nun zum Vollglück und zur Entlohnung am 70. Geburtstag, dem 14.9.2011, in aller Bescheidung von ihm noch wünsche:
    1. Käßmann wird irgendwann irgendwas wie eine Ökumenisch-ethische Weltpräsidentin; mit Jockel zuweilen auch genannt Joschka (»Nie wieder Auschwitz«) Fischer als ihrem loyalen, ihr untertänigst ergebenen geschäftsführenden Staatssekretär
    2. Weiterhin Gesundheit und vor allem »Gebirgsfähigkeit« (F.J. Strauß)
    3. Einen Zwetschgendatschi am ländlich-treuherzig gedeckten Kaffeetisch von Theresa und Theo Wißmüller, fabriziert nach den ewigen Gesetzen des obengenannten Herrn von Psalm 118 z.Hd. der Mutter Wißmüller.
    *
    Über die Wahl Ratzingers zum Papst am 19.4.2005 schrieb ich für ein Berliner Blatt aus Termindruckgründen während eines gleichzeitigen Konzerts der Anna Netrebko in der Alten Frankfurter Oper und hatte deshalb leider nicht ausreichend Zeit und Gelegenheit, der russischen, damals gerade auf dem Siedepunkt ihrer Charismatik strahlenden Sopranistin meine Aufwartung zu machen und meine Galanterien zukommen zu lassen. In dem Artikel verbreitete ich u.a. weiter, was mir ein

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