Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Denn die Gier wird euch verderben - Thriller

Denn die Gier wird euch verderben - Thriller

Titel: Denn die Gier wird euch verderben - Thriller Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: sa Larsson
Vom Netzwerk:
von Post in der Türöffnung zu Rebecka Martinssons Arbeitszimmer in der Staatsanwaltschaft. Alf Björnfot saß hinter ihrem Schreibtisch und hatte die Akten für die Verhandlungen dieses Tages vor sich ausgebreitet. Zehn ziemlich einfache Verhandlungen hintereinander, jeweils auf eine halbe Stunde anberaumt.
    Das ist doch ganz wunderbar, dachte von Post und merkte, wie sich das vom Traum hinterlassene Unbehagen in Luft auflöste.
    Rebecka Martinsson hatte besser, oder genauer gesagt, schlechter reagiert, als er zu hoffen gewagt hatte. Hatte einen hysterischen Anfall hingelegt, sich mit dem Chef gestritten und dann die Arbeit verweigert.
    Und nun hatte er die Ermittlung und sie die Rolle als blöde Kuh, unzuverlässiges Frauenzimmer und Hysterikerin abbekommen. Man musste sich alle Mühe geben, um nicht zu trällern und zu feixen. Nein, her mit der besorgten Miene.
    »Viel?«, fragte er seinen Chef mit gedämpfter Stimme.
    Alf Björnfot warf ihm einen gereizten Blick zu.
    »Wie ungünstig, dass sie das so persönlich genommen hat«, sagte von Post, der sich jetzt in derselben Stimmung befand wie früher als Kind zu Weihnachten. »Es geht doch gar nicht, dass du von Luleå hochkommen und alles liegen lassen musst …«
    Sein Chef unterbrach ihn mit einer abweisenden Geste.
    »Ach, ich kann meine Schuhe ausziehen und sie zusammen mit den Socken die Arbeit machen lassen. Rebecka hat sich verdammt gut vorbereitet, hat Aktennotizen für die Verhandlung geschrieben, Fragenlisten, hat sogar die Plädoyers entworfen. Ich brauche das also vorher nur zu lesen.«
    Von Posts innere Maschinerie knirschte. Die Weihnachtsmusik verstummte jählings. Natürlich hätte er die Unterlagen durchsehen und Rebeckas verdammte Aktennotizen in den Papierkorb werfen müssen. Und die Akten durcheinanderbringen.
    »Ich finde es nicht in Ordnung«, sagte er mit viel Gefühl. »Das ist Arbeitsverweigerung und ein Kündigungsgrund. Jeder andere würde jetzt eine Abmahnung kassieren.«
    Er gratulierte sich zu dieser geschickt platzierten Andeutung, dass es als Bevorzugung aufgefasst werden würde, wenn der Chef sie nicht abmahnte. Und eine Abmahnung war nötig, ehe eine Kündigung ausgesprochen werden konnte. Nicht dass Björnfot ihr kündigen würde. Der war doch ein Spinner. Aber das würde auch nicht nötig sein. Auf eine Abmahnung hin würde sie von selbst kündigen, darauf war Verlass.
    »Ich habe ihr Urlaub gewährt«, sagte Alf Björnfot trocken. »Und ich wäre ja dankbar, wenn sie mir verzeiht und nicht kündigt. Meijer & Ditzinger wären natürlich überglücklich und würden sie zur Teilhaberin machen, wenn sie zurückkäme.«
    Der Chef sieht blass aus, dachte von Post. Krank. Kränklich.
    »Sag Bescheid, wenn ich etwas tun kann«, sagte er lächelnd.
    In diesem Moment tauchten Fred Olsson und Anna-Maria Mella auf dem Gang auf, aufgeregt und mit roten Wangen.
    Als sie von Post sahen, verstummten sie.
    Von Post winkte sie zu sich.
    »Jetzt haben wir ihn bald«, sagte Fred Olsson und reichte von Post ein Stück Papier.
    Sie begrüßten Björnfot. Herzlich war das nicht. Anna-Maria starrte ihn wütend an. Verlegen erwiderte Björnfot den Gruß.
    »Ich bin die SMS von Sol-Britt Uusitalos unbekanntem Galan durchgegangen«, sagte Fred Olsson. »Die letzte Prepaidkarte wurde vor zwei Wochen aktiviert. Die SMS vom fraglichen Tag kommen von einer Basisstation in Kiruna, und die, die am Abend versandt wurden, sind über eine Station in Kurravaara gelaufen. Am Samstag war eine aus Abisko dabei.«
    »Sie ist in der Nacht zum Sonntag ermordet worden«, sagte von Post.
    »Aber mit dem Wagen braucht man ja nur eine Stunde.«
    »Maja Larsson, Sol-Britts Kusine, hat zu Sven-Erik gesagt, dass Sol-Britt ein Verhältnis mit einem verheirateten Mann mit Kindern hatte, der in Kurravaara wohnt«, sagte Anna-Maria, immer noch ohne von Post anzusehen. »Ich kann Rebeckas Nachbarn Sivving fragen. Er kennt sich im Dorf doch aus. Ob diese Beschreibung zu irgendwem passt. Der vielleicht ein Wochenendhaus oder so was in der Gegend von Abisko hat.«
    »Tu das«, sagte Björnfot. »Sofort.«
    Er lächelte Anna-Maria zaghaft an. Sie machte auf dem Absatz kehrt, ging ein Stück zur Seite und telefonierte.
    Ein paar Spannungen können nie schaden, dachte von Post zufrieden. Wäre super, wenn auch diese Zwergin einen hysterischen Anfall bekommen könnte. Ob man sich wohl so schöne Hoffnungen machen durfte?
    Björnfot wandte sich an Fred Olsson.
    »Du hast nicht

Weitere Kostenlose Bücher