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Denn die Gier wird euch verderben - Thriller

Denn die Gier wird euch verderben - Thriller

Titel: Denn die Gier wird euch verderben - Thriller Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: sa Larsson
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Telefon ab und drehte und wendete es. »Ist das so ein Touchdings? Dann musst du für mich wählen.«
    »Wann musst du zurück sein?«, fragte Rebecka.
    Der Kollege in Umeå war nicht zu erreichen gewesen. Aber Pohjanen hatte Rebeckas Telefonnummer hinterlassen und das Versprechen bekommen, der Kollege werde so bald wie möglich zurückrufen. Jetzt waren sie unterwegs nach Kurravaara.
    »Pah. Morgen.«
    »Na dann«, sagte Rebecka.
    Sie hielten vor ihrem grauen Eternithaus.
    Pohjanen stieg mit Mühe aus, lehnte sich an den Wagen und steckte sich eine Zigarette an.
    »Schön wohnst du hier«, sagte er und schaute beifällig auf den Fluss, blau wie ein Edelstein in der kalten Herbstsonne.
    Rebecka kam aus dem Haus, mit einer Wurfangel über der Schulter und einem alten Holzstuhl unter dem Arm.
    »Hör auf zu rauchen und komm«, sagte sie. »Wir gehen zum Ufer.«
    Dort angekommen, warf sie ihren Mantel auf das gefrorene Gras und legte den Köder aus.
    »Wenn keiner anbeißt, hab ich Rentierstreifen in der Gefriertruhe.«
    »Wenn ich jünger wäre, würde ich dir einen Antrag machen«, sagte Pohjanen.
    Er hatte sich auf den Stuhl fallen lassen und eine neue Zigarette angesteckt. Nun blinzelte er in die tief stehende Sonne, die einen rosa Lichtschein auf Fluss, Bäume und Häuser am anderen Ufer warf.
    Rebecka warf ihm eine Decke über die Beine. Rotzwelpe hatte sich auf seine Füße gelegt und seufzte erschöpft.
    Pohjanen hatte eine abgegriffene Plastiktüte mit seinen Habseligkeiten bei sich: einen zusätzlichen Pullover, Zigaretten, Ordner, Papiere. Daraus zog er eine PET -Flasche hervor.
    »Möchtest du?«, fragte er Rebecka.
    Sie lächelte überrascht.
    »Was ist das?«, fragte sie. »Medizinischer Alkohol?«
    »Darauf kannst du einen lassen.«
    »Huijuijui«, sagte sie voller Inbrunst.
    »Nix hui. Probier mal.«
    Sie spannte die Leine straff und lief zum Holzschuppen. Kam mit einer anderen PET -Flasche und zwei Plastikbechern zurück.
    Pohjanen konnte seine Überraschung nicht verbergen.
    »Teufel auch, Frau«, sagte er. »Du bist doch Staatsanwältin. Brennst du etwa schwarz?«
    Sie schüttelte den Kopf. Er stellte keine weiteren Fragen. Sie gossen sich gegenseitig ein.
    Rebecka sagte, der medizinische Alkohol sei gar nicht so schlecht. Pohjanen erklärte, der Trick sei, ihn mit Wasser zu mischen und in ein Ultraschallbad zu stellen, um die Bindungen der Wassermoleküle durcheinanderzuschütteln, worauf sie sich mit dem Ethanol mischten.
    Er kippte seinen Becher und lobte seinerseits Rebeckas Selbstgebrannten. Sie erklärte, es sei wichtig, die Temperatur auf dem richtigen Niveau zu halten, auf der Kochplatte und beim Kühlen im Destillierkolben.
    Pohjanen nickte und hielt ihr den Becher zum Nachschenken hin.
    Als das Telefon klingelte, bissen bei Rebecka gerade welche an. Während Pohjanen mit dem Kollegen aus Umeå sprach, zog sie drei Barsche und eine Forelle an Land.
    Wenn es dem Rechtsmediziner aus Umeå lästig war, über eine Obduktion ausgefragt zu werden, so ließ er sich nichts anmerken. Stattdessen warf er ihnen einen Knochen hin.
    Schließlich war es ja Lars Pohjanen, der fragte. Und jeder Obduzent in Schweden würde sich auf den Kopf stellen, um ihm in jeglicher Hinsicht behilflich zu ein.
    »Ich erinnere mich natürlich sehr gut daran«, sagte der Kollege. »Warte mal, ich schau eben im Computer nach … Er wurde vor einem Monat begraben. Aber ich habe einen Knochen, wenn du den willst. Ja, also … weißt du, der Alte war über neunzig, aber kerngesund. Als wir ihn identifizieren sollten, konnte die Polizei keine Röntgenaufnahmen finden, er war nie im Krankenhaus gewesen. Und er hatte seit über zwanzig Jahren keine Zähne mehr, ihn mit Zahnarztaufnahmen zu identifizieren, ging also auch nicht. Ich habe ein Stück vom Oberschenkelknochen abgesägt, um es zur DNA -Analyse zu schicken, aber es war beschädigt, sah seltsam aus. Ich habe es in die Gefriertruhe gelegt und ein anderes Stück ans SKL geschickt.«
    »Was war das denn für eine Verletzung?«
    »Vielleicht der Bär, ich weiß nicht. Möchtest du den Knochen?«
    »Ja, danke, das wäre nett. Und übrigens, du brauchst das hier nicht ins Protokoll aufzunehmen.«
    »Mhm, wenn das so ist. Übrigens, ich weiß ja nicht, ob das für dich von Interesse ist. Aber eine Jagdgesellschaft hatte ihn gefunden. Einer von diesen Trotteln hat ungefähr eine Woche später das Hemd des Alten im Wald entdeckt und hier angerufen und gefragt, ob wir es haben

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