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Denn die Gier wird euch verderben - Thriller

Denn die Gier wird euch verderben - Thriller

Titel: Denn die Gier wird euch verderben - Thriller Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: sa Larsson
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Zigarette. Lars Pohjanen atmete in kurzen Zügen. Als sehne sich seine Lunge danach, Luft einzuziehen, nach tief unten, als gelinge ihr das aber nicht.
    Immer mal wieder überkam ihn ein hartnäckiger Husten. Dann zog er ein zerknülltes Taschentuch hervor und drückte es sich auf den Mund. Danach musterte er kurz den Inhalt des Taschentuchs, ehe er es wieder einsteckte.
    »Danke«, krächzte er.
    »Das waren doch deine Zigaretten«, sagte Rebecka.
    »Für die Gesellschaft«, sagte er. »Niemand raucht mehr mit mir zusammen. Sie halten das für zutiefst unsittlich.«
    Rebecka grinste.
    »Ich mach es nur, weil du mir einen Gefallen tun sollst.«
    Pohjanen lachte zufrieden. Dann reichte er ihr seine Kippe. Rebecka legte sie in den Aschenbecher. Er lehnte sich zurück und setzte die Brille auf, die an einer Schnur um seinen Hals hing.
    »Also der, der vom Bären angefallen wurde …«
    »Vom Bären gefressen. Frans Uusitalo.«
    »Das war also der Vater von Sol-Britt Uusitalo.«
    »Ja. Er wurde im Juni vermisst gemeldet. Im September wurde ein Bär geschossen. Und im Magen des Bären wurde ein Stück einer Menschenhand gefunden. Also holte die Jagdgesellschaft sich Verstärkung, und dann haben sie die Umgebung abgesucht. Und ihn gefunden.«
    »Das war nicht so richtig appetitlich. Ich habe die Obduktion nicht gemacht. Sonst würde ich mich daran erinnern. Muss einer von den Kollegen aus Umeå gewesen sein.«
    »Hmm, es war ja auch nicht mehr allzu viel von ihm übrig.«
    Pohjanen kniff die Augen zusammen. Wieder wurde das Taschentuch gehoben. Er räusperte sich hinein.
    »Hrr. Was willst du, Martinsson?«
    »Ich weiß nicht, ich habe da nur so ein Gefühl. Ich nehme an, dass sie die Obduktion vorgenommen haben und von einem natürlichen Tod im Wald ausgegangen sind, bevor der Bär ihn gefunden hat, oder davon, dass der Bär ihn angefallen hat … ich fände es nett, wenn du ihn dir noch mal … genauer ansehen könntest.«
    »Ein Gefühl«, brummelte Pohjanen.
    Martinsson hat ein Gefühl, dachte er. Pah! Aber sie hatte schon häufiger Recht gehabt. Anderthalb Jahre zuvor hatte sie von einer ertrunkenen jungen Frau geträumt. Und ihn überredet, eine Wasserprobe aus der Lunge der Toten zu nehmen. Auf diese Weise hatten sie festgestellt, dass sie nicht in dem Fluss gestorben war, wo man sie gefunden hatte, dass es kein Unfall gewesen war.
    Gefühl, dachte er, schob sich die Brille in die Stirn und ließ sie wieder auf die Nase rutschen. Wir verwenden dieses Wort schlampig.
    Über neunzig Prozent der menschlichen Intelligenz, Kreativität und Analysefähigkeit steckten im Unterbewusstsein. Und was Bauchgefühl, Intuition genannt wird, war oft das Resultat eines intellektuellen Prozesses, von dem die Ausführenden nicht die geringste Ahnung hatten.
    Und sie ist gescheit, dachte er. Auch wenn sie träumt.
    »Ich soll das also tun, ohne …«
    Er beschrieb mit seiner Hand einen Kreis, der sämtliche Formalitäten und behördlichen Genehmigungen umfassen sollte.
    Sie nickte.
    »Ich bin ja gar nicht im Dienst«, sagte sie. »Und wahrscheinlich werde ich morgen gefeuert.«
    Pohjanen lachte röchelnd.
    »Hab schon davon gehört«, sagte er. »Immer diese verdammten Dramen bei dir, Martinsson. Na, es lässt sich leider nicht machen. Wenn er vor über zwei Monaten gefunden wurde, dann ist er verbrannt oder begraben.«
    »Du kannst doch den Kollegen in Umeå anrufen, der die Obduktion vorgenommen hat.«
    Rebecka zog ihr Mobiltelefon hervor und reichte es ihm. Pohjanen starrte wütend das Gerät an.
    »Ja, ja, ist ja klar, dass sofort angerufen werden muss. Ihr Mädels aus Kiruna seid nicht von der geduldigen Sorte, was? Ich wundere mich nur, dass Mella noch nicht hier war, um mir Sol-Britt Uusitalos Obduktionsprotokoll aus den Händen zu reißen.«
    »Sie haben den Typen gefunden, mit dem sie ein Verhältnis hatte, und fahren jetzt nach Kurravaara, um ihn zu vernehmen.«
    »Ach, so ist das, na, dann will ich mal. Obwohl die jüngeren Kollegen es nur selten zu schätzen wissen, wenn ein alter saurer Hering wie ich sie anruft und nach ihrer Arbeit fragt. Dann werden sie nervös. Aber klar doch. Ich mach’s. Wenn du etwas für mich tust.«
    »Was denn?«
    »Mich zum Mittagessen einladen.«
    »Ist doch klar. Wo willst du essen?«
    »Bei dir zu Hause natürlich. Ich esse dauernd im Restaurant. Ich will was Selbstgekochtes. Und du hast doch nichts Besseres vor, oder? Du kannst einen alten Grabschänder bekochen.« Er nahm Rebecka das

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