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Denn die Gier wird euch verderben - Thriller

Denn die Gier wird euch verderben - Thriller

Titel: Denn die Gier wird euch verderben - Thriller Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: sa Larsson
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nach einer Weile. »Aber Sven-Erik hat da angerufen, und da hieß es, er habe sich krankgemeldet.«
    »Krank! Liegt sicher mit seiner galoppierenden Angst im Bett.«
    »Vermutlich. Na ja, jetzt holen wir ihn uns.«
    »Dann viel Glück«, sagte Rebecka. »Und nur, damit du das von mir hörst und nicht von dritter Seite: Ich informiere mich ein bisschen über diese Fahrerflucht. Beim Tod von Sol-Britts Sohn.«
    »Okay …«
    Anna-Maria schien noch mehr sagen zu wollen. Aber da kam nichts mehr.
    »Danke für den Anruf«, sagte Rebecka endlich.
    »Ach, das ist doch wohl … nicht der Rede wert.«
    Im Radio war While My Guitar Gently Weeps verklungen.
    Trotzdem, trotzdem, trotzdem, dachte Rebecka. Es schadet nichts, wenn ich mich ein wenig beschäftige.
    Sie schaute die krummen Birken an, die ihre dürren Arme in den klarblauen Himmel reckten. Einige einsame rote und gelbe Blätter hingen noch daran. Scharen von schwarzen Vögeln flogen auf und breiteten sich am Himmel aus.
    Rebecka wählte die Nummer von Rechtsmediziner Lars Pohjanen.

A NNA- M ARIAS F ORD E SCORT schoss wie eine Flipperkugel die Straße zum Dorf hinunter. Mit ihr im Wagen saßen Sven-Erik Stålnacke, Fred Olsson und Tommy Rantakyrö. Sie waren unterwegs zu dem verdächtigen Jocke Häggroth in Kurravaara. Er wohnte etwas außerhalb der Ortschaft. In Lähenperä.
    Anna-Marias Kollegen sahen sich an. Was für ein Fahrstil!
    »Uns kann doch jemand entgegenkommen«, sagte Sven-Erik, aber sie schien nichts zu hören.
    »Wie steht’s um die Kinder?«, versuchte es Tommy Rantakyrö.
    Hatte sie denn keine mütterlichen Instinkte? Wer sollte sich um ihre Kleinen kümmern, wenn sie sich hier um Kopf und Kragen fuhr?
    Bezirksstaatsanwalt Carl von Post in seinem neuen Mercedes GLK hatten sie bereits abgehängt.
    »Die sind sechs und zehn«, antwortete Anna-Maria, in dem Glauben, er rede von Jocke Häggroths Kindern. »Jocke selbst war fünfzehn Jahre jünger als Sol-Britt, aber das ist ja kein Hindernis. – Was ist bloß los mit den Leuten?«, fragte sie die Kollegen.
    Keine Antwort. Alle waren vollauf damit beschäftigt, sich in den Kurven festzuhalten.
    »Ich hätte nie im Leben die Zeit für einen Seitensprung. Man ist ja schon froh, wenn man es ab und zu mal mit dem eigenen Kerl auf die Reihe kriegt. – Aber er muss es ja nicht gewesen sein«, fiel ihr dann ein, als der Wagen auf den Schotterweg schoss. Die anderen pressten instinktiv die Füße zum Bremsen auf den Boden, aber das half nichts.
    Es war ein falunrotes verschaltes Holzhaus. In der Nähe des Wohnhauses stand eine längliche Scheune. Und unten am Strand eine Schmiedewerkstatt aus Holz.
    Der Hof war seit Generationen in Jockes Familie, aber nach dem Tod seiner Eltern hatten er und seine Frau die Forstwirtschaft aufgegeben und den Grundbesitz parzelliert und verkauft.
    Da fehlt es also nicht an Geld, hieß es.
    Die Frau machte ihnen auf. Sie trug die blondierten Haare zu einer Quaste zusammengebunden, man sah die dunklen Ansätze, und war in Jogginghose. Reichlich Schminke um die Augen, und aus dem weißen T-Shirt krochen unsaubere Tätowierungen in alle Richtungen – Rosen, Echsen, Tribals und Runen.
    »Jocke ist krank«, sagte sie und schaute über Anna-Marias Schulter die drei anderen an, die mit etwas steifen Bewegungen aus dem Auto stiegen. »Was wollt ihr?«
    Von Post fuhr auf den Hofplatz und hielt in sicherem Abstand von Anna-Marias Auto. Als er ausgestiegen war, zog er seinen den Mantel gerade und wischte ein paar Fusseln von seinem Paisleyschal.
    »Er muss trotzdem kommen«, sagte Anna-Maria. »Und Sie können Jacke und Schuhe anziehen, denn wir werden eine Hausdurchsuchung machen.«
    »Blödsinn«, sagte die Frau. »Für wen halten Sie sich eigentlich?«
    Aber sie schnappte sich eine Jacke vom nächsten Haken und stieg in ein Paar Stiefel, während sie zugleich ihren Mann rief.
    Der sah aus, als hätte ihn jemand ausgegraben. Blass im Gesicht, Bartstoppeln und rote Augen. Dunkle Ringe unter den Augen. Er sagte nichts, als er die Polizisten in Zivil sah. Wirkte nicht überrascht.
    »Sie müssen mit uns kommen«, sagte Anna-Maria. »Ist sonst noch jemand im Haus?«
    »Nö«, antwortete die Frau.
    Ihr Blick jagte zwischen den vielen Fremden umher, die sich auf ihrem Hofplatz verteilten. Tommy Rantakyrö verschwand in der Scheune, Fred Olsson in der Garage.
    »Die Kinder sind in der Schule. Kann mir jemand sagen, was zum Teufel das hier soll?«
    »Ihr Gatte hatte ein Verhältnis mit

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