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Denn die Gier wird euch verderben - Thriller

Denn die Gier wird euch verderben - Thriller

Titel: Denn die Gier wird euch verderben - Thriller Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: sa Larsson
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wollten. Ich sagte, er solle damit zur Polizei gehen, ich dachte, das könnten die ruhig haben, sind doch alles verdammt unfähige Stümper, wenn du mich fragst.«
    Pohjanen und der Kollege aus Umeå lachten laut, wie zwei aufgekratzte Krähen oben auf einer Kiefer.
    Rebecka drehte sich auf dem Stein um, auf dem sie stand, auf ihren eleganten Stiefeln balancierend. Rotzwelpe hob den Kopf und bellte.
    »Natürlich ist das komisch«, sagte Rebecka zu Pohjanen. Sie hielt ihren halb vollen vierten oder fünften Becher mit medizinischem Alkohol in der Hand. »Diese vielen Todesfälle in der Familie sind doch verdammt seltsam!« Sie nahm einen Schluck und zeigte mit dem Becher auf den Herd. »So kocht man Mandelkartoffeln, du weißt schon, diese kleinen zarten. So! Man legt sie in kaltes Wasser, und genau wenn das aufkocht, nimmt man sie von der Platte und lässt sie eine halbe Stunde ziehen. Sonst zerkochen sie. Das sind empfindliche kleine Schlingel.«
    Dann stellte sie den Plastikbecher weg und hörte der Butter zu, die in der gusseisernen Pfanne zischte. Als sie den Fisch hineingelegt hatte, griff sie nach dem Topf mit den Kartoffeln.
    »Das einzig Seltsame ist«, sagte Pohjanen, und seine Zunge wollte ihm beim Sprechen nicht so ganz gehorchen. »Das einzig wirklich Seltsame ist, dass du nicht längst verheiratet bist.«
    Rebecka nickte energisch und goss das Wasser von den Mandelkartoffeln ab. Dann verrührte sie ein wenig Salz, schwarzen Pfeffer und einen Klecks Johannisbeergelee mit der Morchelsoße. Pohjanen arbeitete sich zum Kühlschrank vor und machte zwei Bier auf.
    »Du musst ein Taxi zurück nehmen«, sagte Rebecka. »Oder auf dem Sofa schlafen.«
    Sie setzten sich einander gegenüber.
    »Aber wenn du hier schläfst, musst du versprechen, nicht zu sterben.«
    Pohjanen füllt Rebeckas Schnapsglas auf. Sein Alkohol war zu Ende. Aber Rebeckas Flasche war noch halb voll. Er nickte.
    »Dieses Hemd …«, sagte Pohjanen und zerdrückte mit der Gabel seine Kartoffel in der Soße.
    Er schenkte sich das Schälen, genau wie sie.
    » … das sollten wir uns mal ansehen. Ob die Polizei das wohl noch hat?«
    Kein Bissen Fisch war mehr übrig. Pohjanen aß weiter Kartoffeln mit Soße, während Rebecka Martinsson sich aufraffte und Sonja in der Telefonzentrale anrief, um sich nach dem im Wald gefundenen Hemd zu erkundigen. Als Sonja zurückrief, war auch Pohjanen satt. Sie saßen jetzt vor dem Kamin und tranken Bier. Den Schnaps hatten sie auf dem Tisch stehen lassen.
    »Hast du geweint?«, fragte Sonja. »Deine Stimme klingt so komisch.«
    »Nein, nein«, beteuerte Rebecka. »Mir geht es ausgezeichnet.«
    Zeit, einen starken Kaffee aufzusetzen, dachte sie.
    Sonja konnte erzählen, dass das Hemd nicht von einem Angehörigen der Jagdgesellschaft gefunden worden war, sondern von einem Mann aus Lainio, der zum Beerenpflücken im Wald gewesen war. Nachdem der Bär geschossen und Frans Uusitalo im September gefunden worden war, waren ja viele Leute aus purer Neugier dort herumgelaufen. Und einer von diesen, der Beerenpflücker eben, hatte also das Hemd entdeckt und sich bei der Polizei gemeldet.
    »Habt ihr … haben wir das noch?«, fragte Rebecka.
    »Nein«, berichtete Sonja. »Niemand wollte dieses eklige Hemd haben, igitt. Aber ich habe die Nummer des Beerenpflückers. Ich kann dir eine SMS damit schicken, wenn du willst.«
    »Super!«
    »Bist du wirklich sicher, dass alles in Ordnung ist? Bist du erkältet?«
    Pohjanen und Rebecka spielten Stein, Schere, Papier darüber, wer den Beerenpflücker anrufen sollte. Da sie keine Einigung erzielen konnten, ob man vor oder nach »drei« anzeigt, dauerte das eine ganze Weile. Pohjanen zeigte manchmal schon an, noch ehe Rebecka zu zählen angefangen hatte. Wenn sie auf Finnisch zählte, zeigte er gar nichts an.
    Am Ende rief dann Rebecka an. Pohjanen warf derweil Rotzwelpe einen Tennisball zu. Teppiche und Stühle flogen in alle Richtungen.
    »Man wollte das doch mit eigenen Augen sehen«, sagte der Beerenpflücker zu Rebecka. »Und dann konnte ich in einem nahe gelegenen Moor auch gleich Moosbeeren suchen. Im vorigen Jahr habe ich Preiselbeeren und Moosbeeren für vierzehntausend verkauft.«
    Er verstummte. Plötzlich war ihm eingefallen, dass er hier mit einer Hüterin des Gesetzes sprach. Und dieses Geld hatte er nicht versteuert. Jetzt saß er ganz schön in der Tinte.
    »Meine Güte«, sagte Martinsson. »Das glaube ich, wenn ich es sehe. Aber ich muss schon sagen, verdammt

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