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Denn die Gier wird euch verderben - Thriller

Denn die Gier wird euch verderben - Thriller

Titel: Denn die Gier wird euch verderben - Thriller Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: sa Larsson
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beeindruckend! Und dann haben Sie das Hemd gefunden, sagten Sie.«
    »Ja«, antwortete der Beerenpflücker und atmete tief aus bei dem Gedanken, dass es ja wirklich auch gutmütige Staatsanwältinnen gab. »Ich hatte nämlich Plastiktüten für die Beeren dabei, und da hab ich einen Zweig genommen und das Hemd in eine Tüte bugsiert. Dann habe ich die Polizei angerufen und gefragt, ob sie es haben wollten. Aber die hatten kein Interesse. Sagten, ich solle es dem Rechtsmediziner geben. Na ja, da habe ich den angerufen. Ich sage Ihnen, das war schwieriger, als bei der Telefongesellschaft durchzukommen. Aber er meinte, ich solle es der Polizei geben. Verdammte Dilettanten, wenn Sie mich fragen.« Er verstummte wieder.
    »Ja, dazu stehe ich«, sagte er am Ende, mit Aufruhr gegen die Obrigkeit in der Stimme.
    »Sie haben es nicht zufällig noch?«, fragte Rebecka.
    »Doch, natürlich habe ich das noch«, grummelte der Beerenpflücker. »Polizei und Rechtsmediziner wissen doch beide, dass ich das Hemd habe. Und am Ende wollen sie es dann doch noch. Ha, und dann ist es verdammt nochmal besser, wenn man es heraushusten kann. Oder was? Es liegt in seiner Tüte in der Garage. Es hat ja so was von gestunken, wissen Sie, die Hunde waren total kirre.«
    Rebecka stand mit schwankenden Beinen auf.
    »Fassen Sie es nicht an«, sagte sie. »Ich komme es sofort holen.«

W IE WEHRT MAN SICH gegen die Männer? Gegen Obergrubenvogt Fasth. Er ist wie ein Raubtier, wie der Wolf. Und das Einzige, was gegen den Wolf hilft, ist zusammenzuhalten. Sobald man allein ist, wird man zur leichten Beute.
    Elina geht nicht mehr allein zur Schule oder nach Hause. Jeden Tag bestimmt sie einen Jungen oder ein Mädchen, die der Lehrerin die Bücher tragen, deshalb trifft Fasth sie nie allein im Klassenzimmer oder nach Schulschluss auf dem Heimweg an. Morgens macht sie es genauso, ein Kind muss sie immer abholen.
    Als sie eines Tages nach Hause kommt, steht Fasth im Treppenhaus. Wie lange er wohl schon wartet? Er hat einen Brief an sie geöffnet, den irgendwer auf die Treppe gelegt hatte. Ganz ungeniert liest er, reicht ihn ihr dann. Ihre Hand will nicht stillhalten, als sie den handgeschriebenen Brief entgegennimmt. An der Handschrift sieht sie sofort, dass der Brief nicht von Hjalmar Lundbohm stammt, ihr Blick huscht auf »Fräulein Pettersson, Sie wissen nicht, wer ich bin, aber …«
    »Fräulein Pettersson«, sagt Fasth zur Begrüßung. »Hier muss man wohl Schlange stehen.«
    Dann sieht er den Jungen neben ihr.
    »Du gehst jetzt mal nach Hause«, sagt er zu ihm.
    Aber Elina nimmt die Hand des Kleinen und lässt nicht los.
    »Arvid geht nirgendwohin«, sagt sie. »Er muss … vorlesen üben.«
    Und sie drängt sich am Obergrubenvogt vorbei und hat dabei den armen Jungen, der ganz blass geworden ist, fest an der Hand. Als sie die Treppe hochläuft, kann Fasth ihr noch einen Klaps auf den Po versetzen.
    »Früher oder später, Fräulein«, sagt er zu ihrem Rücken.
    Das Wort Fräulein zieht er gewaltig in die Länge. Zerrt daran, bis es nur noch ungebunden und Flittchen bedeutet.
    »Fräääulein Pettersson.«

J OCKE H ÄGGROTH WURDE am Montag, dem 24. Oktober, um Viertel nach vier Uhr nachmittags vernommen. Draußen zog der Himmel zu, und es fing an zu schneien. Große Flocken, die in der blauen Dämmerung seelenruhig dahinsegelten.
    Carl von Post und Anna-Maria Mella waren bei der Vernehmung anwesend. Vernehmungsleiter war Sven-Erik Stålnacke.
    »Lass Sven-Erik die Vernehmung leiten«, hatte Oberstaatsanwalt Alf Björnfot zu Carl von Post gesagt. »Er ist so einer, dem die Leute ihr Herz ausschütten.«
    Jetzt saß er Jocke Häggroth gegenüber. Beide in karierten Hemden. Sven-Erik kratzte sich an seinem dicken Schnurrbart.
    »Alles in Ordnung bei dir?«, fragte er. »Können wir anfangen?«
    Jocke Häggroth gab keine Antwort. Mit einem tiefen Seufzer, die Zunge im Mundwinkel, schaltete Sven-Erik das Tonbandgerät nach einer kleinen Prozedur ein, bei der er die Batterie überprüfte und sich vergewisserte, dass das Gesagte wirklich aufgenommen wurde. Er rutschte auf seinem Stuhl hin und her. Schnaufte und prustete ein wenig, legte den Kopf zur Seite, um irgendeine Verspannung loszuwerden.
    Wie ein Bär im Haus, dachte Anna-Maria.
    »Wir fangen mit dem Anfang an«, begann Sven-Erik. »Willst du erzählen? Von dir und Sol-Britt? Wie hat das mit euch angefangen?«
    Jocke Häggroth sah seine Hände an.
    »Das war im Frühling. Ich hatte mich mit Jenny

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