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Denn die Gier wird euch verderben - Thriller

Denn die Gier wird euch verderben - Thriller

Titel: Denn die Gier wird euch verderben - Thriller Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: sa Larsson
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Mordverdacht«, sagte er draußen auf dem Gang und lehnte sich an die Wand. »Und nach allem, was heute passiert ist, muss die Sache korrekt ablaufen. Was zum Teufel habt ihr mit ihr angestellt?«
    »Widerstand gegen Vollstreckungsbeamte«, sagte Anna-Maria und nickte zu Fred Olsson hinüber, der noch immer aus der Wunde über dem Auge blutete, »ist noch gewaltig untertrieben.«
    »Ihr wart zu dritt«, sagte von Post mit matter Stimme. »Gegen eine einzige Frau. Das hier wird Ärger geben, und das wisst ihr auch!«
    Er schaute auf die Uhr.
    »Macht, was ihr wollt. Wir können sie erst vernehmen, wenn sie einen Rechtsbeistand hat. Wenn Silbersky kann, wird er morgen früh den ersten Flieger nehmen. Wir treffen uns morgen früh um acht.«
    Er marschierte davon.
    »Ich weiß ja nicht, wie ihr das seht«, sagte Anna-Maria zu ihren Kollegen. »Aber ich gehe jetzt erst mal auf ein Bier zu Landströms.«
    Bei Landströms setzten sie sich nach ganz hinten und tranken das erste Bier schweigend. Sie spürten die Blicke der anderen auf sich. Alles war bereits bekannt. Ein nicht unbegabter Troubadour sang weiter vorn im Lokal Lieder von Cornelis Vreeswijk.
    Nach einer Weile hatte der Alkohol die Kanten von diesem Horrortag abgeschliffen. Sie bestellten Filetsteak und Hering mit Kartoffelpüree und Knäckebrot.
    Anna-Maria entspannte sich ein wenig. Es war schön, beschwipst zu sein, und schön, sich Tommy Rantakyrös und Fred Olssons Zuneigung gewiss zu sein. Die mit steigendem Promillegrad wuchs.
    »Du bist verdammt noch mal die beste Chefin, die ich je hatte«, sagte Tommy Rantakyrö.
    »Die Einzige, die er je hatte, aber trotzdem«, sagte Fred Olsson und prostete ihr zu.
    »Die beste, die man sich vorstellen kann«, sagte Rantakyrö und sah sie mit Dackelblick an.
    »Hör auf, sonst steigt es ihr zu Kopf!«, sagte Fred Olsson.
    Danach wurde er ernst.
    »Das mit heute tut mir verdammt leid, Mella. Ich war so gereizt.«
    »Schon okay«, sagte sie. »Ich glaube, das war der schlimmste Tag meines Lebens. Die armen Kinder.«
    »Wir Armen«, sagte Rantakyrö. »Wenn Silbersky ihr Veilchen sieht, wird er mich anzeigen. Ich werde wegen Körperverletzung angeklagt. Und wegen Dienstvergehens. Und dann werde ich entlassen.«
    »Martinsson müsste jetzt hier sein«, sagte Fred Olsson. »Die lässt sich von Scheißanwälten nicht beeindrucken. Und hat offenbar auch keine Angst vor denen. Die Pest wirft uns doch den Wölfen zum Fraß vor, wenn er nur selbst ungeschoren davonkommt.«
    »Du wirst nicht entlassen«, sagte Anna-Maria Mella. »Das verspreche ich dir.«
    Tommy tanzte zum Tresen.
    Anna-Maria und Fred Olsson hörten dem Troubadour zu, der ein Spottlied auf das Militär sang.
    »Man fasst es nicht«, sagte Fred Olsson.
    »Nö«, sagte Anna-Maria Mella.
    »Sie hat ihn geschlagen. Er nimmt die Schuld für den Mord auf sich und bringt sich um.«
    Tommy Rantakyrö kam zurück, mit Arvos Spezialdrink für Anna-Maria und Tequila mit Zitrone und Salz für sich.
    »Mein Lieblingsgetränk«, sagte Anna-Maria. »Wie saures Weingummi, nur besser.«
    Tommy leckte das Salz auf, kippte den Tequila und biss in die Zitronenscheibe.
    »Wasch schagt ihr alscho?«, fragte er, noch immer mit der Zitronenscheibe im Mund wie ein Affe. »Glaubt ihr, dasch schie einen Menschen erschteschen könnte?«
    Anna-Maria wieherte drauflos.
    Fred Olsson hustete Bier durch die Nase.
    Und dann konnten sie mit Lachen gar nicht mehr aufhören. Die Tränen liefen ihnen über die Wangen. Die Menschen an den anderen Tischen glotzten stumm. Fred Olsson hörte sich an, als weinte er. Tommy Rantakyrö hielt sich den Bauch. Kurz schafften sie es, sich zusammenzureißen, nur um gleich darauf wieder zu explodieren.
    Sie lachten, bis ihnen die Kiefer wehtaten.
    Die Gäste an den anderen Tischen sahen sich an, aber die drei konnten nicht aufhören.
    Anna-Maria Mella ging allein nach Hause. Sie freute sich über den Neuschnee, der in der Dunkelheit leuchtete. Aber es gehörte mehr als Schnee dazu, sie wirklich froh zu machen. Sie sehnte sich nach ihrem Mann und den Kindern. Und sie dachte an die armen Kinder von Jenny und Jocke Häggroth. An Jenny, die die Kinder rief und ihre blutigen Hände vorzeigte und der Polizei sagte, sie sollten ihr die Handschellen anlegen.
    Sie wäre dazu fähig gewesen, dachte Anna-Maria. Aber was weiß denn ich.

D ER W INTER WÜTET wie einBesessener. Der Sturm peitscht den Schnee gegen die Hauswände, prügelt alle armen Schlucker, die auf die

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