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Denn die Gier wird euch verderben - Thriller

Denn die Gier wird euch verderben - Thriller

Titel: Denn die Gier wird euch verderben - Thriller Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: sa Larsson
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versoffen. Anna-Maria stellte sich und Björnfot vor.
    »Ich bin gerade nach Hause gekommen und habe es gehört«, sagte der Mann. »Ich heiße Mange Utsi. Jocke Häggroth ist mein Kumpel. War mein Kumpel, meine ich. Und er hat Sol-Britt Uusitalo nicht umgebracht.«
    »Ach nein?«, fragte Anna-Maria.
    »Ich kapier überhaupt nichts mehr. Er hat ja offenbar gestanden, und dann … das ist total krank. Aber er kann es unmöglich gewesen sein. Er war eindeutig das ganze Wochenende mit mir zusammen.«

V ON P OST STAND BREITBEINIG , mit verschränkten Armen, zusammengebissenen Zähnen und misstrauischer Miene vor Mange Utsi. Die Pressekonferenz war so gut gelaufen, wie man sich das nur hatte wünschen können. Und dann tauchte dieser Irre hier auf. Argwöhnisch musterte von Post die Elendsgestalt.
    »Sie lügen«, sagte er, und fast lag ein Flehen in seiner Stimme.
    »Kann man eine Tasse Kaffee haben?«, fragte Mange Utsi.
    Er sah die anderen Polizisten im Zimmer resigniert an.
    »Warum sollte ich lügen? Jocke ist doch verdammt noch mal tot.«
    Anna-Maria Mella, Fred Olsson und Tommy Rantakyrö lehnten an der Wand. Sven-Erik Stålnacke war zu Hause. Als das Krankenhaus angerufen und Jocke Häggroths Selbstmord gemeldet hatte, hatte er wortlos zu seiner Jacke gegriffen und war gegangen. Jetzt hatte er sich krank gemeldet.
    »Haben Sie Zeugen?«, fragte von Post.
    »Ich hätte mich ja für eine Art Zeugen gehalten«, seufzte Utsi. »Und auch eine Cola«, bat er Tommy Rantakyrö, der loslief, um Kaffee zu holen.
    »Er hat doch gestanden«, sagte von Post. »Warum hätte er gestehen sollen, wenn er es nicht getan hat?«
    Mange Utsi zuckte mit den Schultern.
    »Erzählen Sie noch einmal, was Sie mir gesagt haben«, meinte Anna-Maria.
    »Wir sind am Samstagmorgen losgefahren. Zur Hütte seines Bruders in Abisko. Und … tja, haben ganz einfach Schnaps gesoffen. Sie wissen doch, wie das ist. Manchmal muss man sich die Birne säubern.«
    Die Kollegen wechselten Blicke. Was es dort geben könnte, das gesäubert werden müsste, war ein Rätsel.
    »Und Jocke ist am Sonntagabend nach Hause gefahren. Ich eben erst. Habe es gehört. Ich schwör’s, wir sind am Samstag aus der Sauna gekrochen. Er hätte nicht mal fahren können, wenn er das gewollt hätte. Der Nachbar war auch da. Also bin ich nicht der Einzige, der das bezeugen kann.«
    »Ich muss nur fragen«, sagte Anna-Maria. »Seine Frau … wie war die Beziehung eigentlich?«
    Mange Utsi blinzelte, als hätte er Sandpapier unter den Lidern. Er schüttelte den Kopf und warf Anna-Maria einen Blick zu, der um Erbarmen flehte.
    »Ich wollte nur sagen, dass er es nicht war.«
    »Alles kommt heraus«, sagte Anna-Maria gelassen. »Na los, danach fühlen Sie sich gleich viel besser.«
    Tommy Rantakyrö brachte Kaffee und Cola. Mange Utsi nahm beides dankend entgegen und leerte Dose und Becher in einigen langen Zügen. Er rülpste, bat um Entschuldigung und sagte nach einer Pause: »Sie hat ihn geschlagen.«
    Die Polizisten wechselten abermals Blicke.
    »Wie oft? Wie schlimm?«, fragte Anna-Maria.
    »Weiß nicht. Er hat nicht darüber gesprochen. Wir haben nie darüber gesprochen. Manchmal hatte er ein blaues Auge, dann konnte er lachen und sagen, sie sei einfach schrecklich mit der Bratpfanne.«
    Mange Utsi schaute zu Boden und schnitt eine Grimasse.
    »So was … gibt es ja eben nicht. Man reißt Witze darüber. Aber wenn man ihn ohne Kleider sah – immer alte blaue Flecken.«
    »Kennen Sie sie?«
    »Tja …«
    »Wussten Sie, dass er ein Verhältnis mit Sol-Britt hatte?«
    »Doch, man war ja manchmal Alibi. Aber …«
    »Ja?«
    »Er hat gesagt, er könnte Jenny niemals verlassen, auch wenn er das wollte. Wegen der Kinder und …«
    »Und?«
    »Weil sie ihn dann umbringen würde. Das hat er gesagt.«
    Oder vielleicht Sol-Britt, dachte Anna-Maria und sah den anderen an, dass die das Gleiche dachten.
    »Was glauben Sie, wie sie reagieren würde, wenn sie erführe, dass er fremdgegangen ist?«
    »Freuen würde sie sich nicht«, sagte Mange Utsi. »Das nicht.«
    »Holt sie«, befahl von Post. »Und wenn jemand etwas zur Presse durchsickern lässt, dann …«
    Er beendete den Satz, indem er die anderen Anwesenden ansah, die Hand zur Faust ballte und etwas Unsichtbares zerquetschte.

J ENNY H ÄGGROTH ZU HOLEN war wie ein Griff in einen Sack voller Schlangen.
    Eine Frau mit rot verweinten Augen öffnete und stellte sich als Jennys Schwester vor. Sie rief ins Haus hinein nach Jenny.
    Was ist

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