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Denn ewig lebt die Liebe

Denn ewig lebt die Liebe

Titel: Denn ewig lebt die Liebe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Irina Reinert
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schaffen." Sie kramte in einem Schrank und holte einige Schachteln heraus. Immer wieder warf sie Kapität Störtebeker einen forschenden Blick zu, aber der schien es nicht zu bemerken und schwieg hartnäckig.
    "Was wird mit dem Fell? Ist das nicht zu schade zum Wegwerfen?", fragte Natja, als sie die Stille nicht mehr ertragen konnte. Jetzt tat es ihr Leid, dass sie Ingeborg Blatts Rat nicht befolgt und ihren Kassettenrecorder nicht mitgenommen hatte.
    "Das habe ich mir schon gesichert", antwortete der Kapitän sofort. "Ich habe nämlich einen offenen Kamin, dort würde es ausgezeichnet hinpassen. Soweit ich informiert bin, hat der alte Max es einmal von einer Safari mitgebracht. Er muss wohl, wenn die Gerüchte stimmen, den Tiger selbst geschossen haben."
    Natja kniete sich neben dem massigen Kopf nieder und streichelte sanft über das Fell. "Armes Tier, bestimmt hättest du gerne noch gelebt." In diesem Moment fiel ihr Blick auf die Fotos, die noch immer auf dem Fell lagen, so wie der alte Max sie kurz vor seinem Tod verstreut hatte.
    "Sehen sie nur, Kapitän." Das Mädchen hob die Bilder auf und brachte sie ihrem neuen Freund. "Das ist Max Berger, ich erkenne ihn genau, obwohl ich ihn nur einige Male gesehen habe. Da war er noch sehr jung."
    Kapitän Störtebeker nahm die Bilder und blätterte sie durch. Auch ein Brief war dazwischen, der mit Max Berger unterschrieben war. "Ob wir den lesen dürfen?"
    "Natürlich dürfen wir. Was steht denn drin?" Natja war von Natur aus ziemlich neugierig. Am liebsten hätte sie das Papier an sich genommen, um selbst zu sehen, was da geschrieben stand.
    "Also gut. Ich will mal sehen, ob ich das ohne meine Lesebrille entziffern kann." Der Alte furchte die ohnehin recht runzlige Stirne. "Geliebte Angela." Er seufzte auf. "Das ist bestimmt die Frau auf dem Bild."
    Natja nahm den Stapel vergilbter Fotografien und blickte das lachende Frauengesicht lange an. "Sie war sehr schön", stellte sie leise fest. "Ich verstehe nur nicht, weshalb er allein gelebt hat."
    "Vielleicht bekommen wir die Aufklärung mit diesem Brief. Also hör zu: Geliebte Angela, jetzt, da ich diesen Brief schreibe, bist du längst nicht mehr da. Kalte Erde deckt dich zu, und ich bin allein, muss auf meine Strafe warten, deren Maß ich noch nicht kenne. Ich hoffe jedoch, dass sie sehr hart ausfallen wird, denn ich habe den Tod verdient. Ich habe dein blühendes Leben ausgelöscht mit meiner Zügellosigkeit, weil ich nicht auf dich hören wolle."
    "Wie sehr muss er gelitten haben." Natja schluckte. "Jetzt tut er mir erst richtig Leid. Dabei hatte ich anfangs sogar Angst vor ihm."
    "Die schlimmste Strafe jedoch habe ich mir selbst angetan, da ich dich von mir trennte. Mein Leben ist für immer vorbei, auch wenn ich nicht das Glück habe, genau wie du tot sein zu dürfen. Das wäre auch zu einfach, denn dann könnten wir wieder zusammen sein. Das habe ich nicht verdient."
    Auch Kapitän Störtebeker war sichtlich betroffen. Seine Stimme schwankte ein wenig, als er nach kurzer Pause wieder zu lesen begann. "Eines Tages werden wir uns wiedersehen in einer anderen Welt, vielleicht auch in anderer Form. Nur für diesen Augenblick lebe ich, nur der Gedanke an ein Leben mit dir, gleichgültig in welcher Zeit und auf welchem Planeten, gibt mir die Kraft, nicht einfach aufzuhören mit Atmen. Ich werde dich immer lieben. Bitte, verzeih mir, geliebte Angela."
    Der Kapitän ließ den Brief sinken. In seinen etwas zusammengekniffenen eisgrauen Augen schimmerte es verdächtig, und auch Natja konnte nur mit Mühe die aufsteigenden Tränen zurückhalten. "Was machen wir jetzt damit?", fragte das Mädchen nach einer Weile. "Wir können die Bilder und den Brief doch nicht einfach wegwerfen."
    Der alte Mann schüttelte bedächtig den Kopf. "Was hältst du davon, wenn es unser beider Geheimnis bleibt? Ich könnte alles in meiner Schatulle verwahren bei meinen eigenen Wertsachen. Bist du einverstanden?"
    Natürlich hatte Natja nichts dagegen einzuwenden. Und dass sie mit Kapitän Störtebeker, den sie ohnehin heimlich bewunderte, ein gemeinsames Geheimnis haben durfte, machte sie noch zusätzlich glücklich.
    Also ließ der Kapitän Bilder und Brief in der tiefen Tasche seiner Jacke verschwinden, dann räumten sie weiter bis zum Abend. Sie waren rechtschaffen müde, doch wenn sie sich umschauten, dann stellten sie zufrieden fest, dass sie ein ganzes Stück weitergekommen waren.
    Zwei oder drei Tage noch, dann konnte der Baumeister mit der

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